Das Camargue-Pferd und die Gebrauchsreiterei der Gardians

Fortsetzung der Reportage: "Die weißen Pferde der Camargue"
Das Camargue-Pferd und die Gebrauchsreiterei der Gardians

Fortsetzung der Reportage: "Die weißen Pferde der Camargue"

Camargue-Pferde und Rinder leben seit Jahrhunderten gemeinsam im Sumpfgebiet des Rhônedeltas. So wie Klima und Nahrungsangebot der Camargue die Pferde und Rinder entscheidend geformt haben, haben die Tiere durch ihr Fressverhalten die Landschaft nachhaltig geprägt.

Auch heute noch gehören Rinder und Pferde in der Camargue untrennbar zusammen, sie erfüllen eine besonders wichtige Aufgabe, die der Erhaltung eines einzigartigen Ökosystems dient: Beide Tierarten werden auf riesigen, extensiv bewirtschafteten Weideflächen gehalten und sorgen so dafür die Landschaft frei und den Bewuchs kurz zu halten. Eine Verbuschung hätte gravierende Folgen für das sensible biologische Gleichgewicht des Sumpfgebietes, in dem viele seltene Tier- und Pflanzenarten leben. Auch hat sich in der Camargue bis heute eine sehr ursprüngliche und natürliche Beziehung zwischen Mensch und Pferd erhalten, die zum einen auf sehr alten Traditionen beruht, zum anderen dienen Camargue-Pferde den Gardians (berittene Rinderhirten) auch in unserer modernen Zeit als unersetzliche Helfer bei der Arbeit mit den gefährlichen Camargue-Rindern. Zwar gibt es nur noch wenige hauptberuflich tätige Gardians, denn für die meisten handelt es sich um einen „Nebenberuf“, der mit ganzem Herzen und viel Zeitaufwand ausgeübt wird. So wird das ursprüngliche Camargue-Pferd in seiner Heimat für die Gebrauchsreiterei der Gardians gezüchtet. Daneben erfreuen sich die Schimmel zunehmender Beliebtheit als besonders vielseitiges, robustes und ausdauerndes Freizeitpferd, bis weit über Frankreichs Grenzen hinaus.

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Stierkult und provencalische Stierspiele

Daneben spielen aber auch die Stiere eine sehr wichtige Rolle. Diese Stierverehrung beruht auf uralten Traditionen und findet sich in vielen Gebieten des Mittelmeerraums, in denen der Stier als besonderes Symbol für Fruchtbarkeit, Kraft und Leben steht. Bereits zu Zeiten der Römer wurde im Rhônedelta der Gott „Mithra“ verehrt, der den Stier besiegt. Der Legende nach entsteht daraus neues Leben, weshalb Mithra auch als Sonnen- oder Lichtgott verehrt wird. Erste Erwähnungen von Mithra gibt es bereits im 14. Jhdt. v. Chr. in Kleinasien, später sollen es dann Seeräuber gewesen sein, die den Mithraskult mit ins Römische Reich brachten. Ihren besonderen Respekt bezeugen die Camarguaiser dem Stier beim sogenannten „Course Camarguaise“, dem provencalischen Stierspiel (siehe Extra), bei dem Läufer versuchen sich mit dem Mut, der Intelligenz und Geschicklichkeit eines Stieres zu messen. Im Gegensatz zum spanischen Stier, ist der Camargue-Stier um einiges kleiner, dafür aber auch sehr viel schneller, agiler, sprunggewaltiger und intelligenter, was ihn zu einem echten Gegner macht: Fühlt er sich gereizt, greift er ohne zu zögern an und entwickelt dabei unglaubliche Rasanz. So ist die tägliche Arbeit der Gardians nicht ungefährlich und wäre ohne Pferde nicht zu bewältigen.

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Da das Camargue-Pferd um einiges schneller reagieren kann als der Mensch, besteht die Aufgabe des Reiters darin, sich während der Aktion gut im Sattel zu halten und sein Pferd möglichst wenig zu behindern. Tatsächlich bestätigen eigene Erfahrungen beim Fototermin inmitten einer Herde Camargue-Rinder, das sich ein Stierpferd bei seiner Arbeit nicht durch den Reiter beeinflussen lässt: Wenn es darauf ankommt, reagiert es weder auf Zügel- noch auf Schenkelhilfen, es handelt der Situation angemessen, springt eigenmächtig von rechts nach links und weiß mit hellseherischer Genauigkeit wohin der Stier sich bewegt. Ein Camargue -Pferd aus einer reinen Stierzuchtlinie muss derart reagieren, denn dieses Verhalten ist überlebensnotwendig. Auch muss ein solches Pferd über innerliche Stärke und ein ausgeprägtes Selbstbewusstsein verfügen. Mitunter hat es dann auch bei anderen, ungefährlicheren Gelegenheiten seinen eigenen Kopf, was unbedingt berücksichtigt und nicht mit Sturheit verwechselt werden sollte. Das Handeln in Eigenregie ist ja beim Stierpferd durchaus gewünscht. Von Vorteil ist dabei die oft praktizierte Haltung von Stieren und Pferden auf einer Weide, denn hier lernen schon die Fohlen viel über das Verhalten der Stiere.

Die Gardian Reitweise

Die Gardian Reitweise wird schon seit über 500 Jahren ausgeübt, sie beinhaltet Elemente der klassisch iberischen Reitweise und ähnelt auch der amerikanischen Westernreitweise. Hierbei handelt es sich um eine reine Gebrauchsreiterei für die Arbeit am Stier, bei der es in erster Linie um schnelle Reaktionen geht. Das Pferd muss sich in guter Selbsthaltung tragen, es gibt schnell wechselnde Phasen von Versammlung und Losgelassenheit, bei der das Pferd seinen Weg ohne ständige Zügelanlehnung finden muss.
Ein ausgebildetes Camargue-Pferd wird einhändig, auf blanker Kandare geritten, heutzutage auch oftmals „nur“ mit Wassertrense und reagiert auf leichtes Anlehnen der Zügel am Hals, dessen Druck es weicht, sowie auf Gewichtsverlagerung des Reiters. Es beherrscht das Stoppen aus dem Galopp, sowie Angaloppieren aus dem Stand und rasante Wendungen bis hin zu Galoppirouetten. Mit seinem kompakten Körperbau und kurzem Rücken ist das Camargue-Pferd prädestiniert für diese Reitweise. Eine kräftige Hinterhand ermöglicht ihm die Entwicklung von Schub und Energie für schnelle Starts oder Wendungen.

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Ausrüstung des Camargue-Pferdes

Besonders guten Halt bietet der Camargue Sattel mit seinen hohen Vorder- und Hinterzwieseln der den mittelalterlichen Stechsätteln gleicht. Er wird mit drei Gurten und Schweifriemen befestigt und ist auch über einen längeren Zeitraum sehr bequem. Die schmiedeeisernen Korb-Steigbügel geben Sicherheit, da ein Durchrutschen des Fußes nicht möglich ist, eine große Auflagefläche gibt dem Fuß guten Halt. Traditionell werden Camargue-Pferde in der Ausbildung mit Kappzaum und Kandarre gezäumt. Anfangs werden nur die Zügel des Kappzaums benutzt um das Pferdemaul zu schonen, bis es später so weit ausgebildet ist und auf minimale Hilfen oder das Anlegen des Zügels am Hals reagiert. Leider sieht man auch hin und wieder noch einen recht scharfen Kappzaum im Gebrauch, dessen Glieder einer Fahrradkette gleichen, der bei grober Anwendung blutige Nasenrücken verursacht. In den letzten Jahren sind solche Bilder jedoch immer seltener geworden, denn pferdefreundlicheres Denken hat auch hier Einzug gehalten. Zusätzlich trägt ein Camargue-Pferd den sogenannten „Seden“, ein Seil, das aus geflochtenem Pferdehaar besteht und als Halfter dient. Zur weiteren Ausrüstung des Gardians gehört der Trident, ein etwa 2,50m langer Hütestab aus Holz mit eisernem Dreizack, der gekonnt und wohldosiert eingesetzt werden muss.

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ZUSATZINFORMATIONEN

Abrivado und Bandido

Eine „Abrivado“ wird vor dem Course Camarguaise abgehalten. Dabei werden mehrere Stiere von einer Reitergruppe eingeschlossen und durch die Straßen bis zur Arena getrieben. Die Gardians versuchen die Stiere einzukesseln, sodass sie keine Flucht Möglichkeit haben, was jedoch nicht immer gelingt: Es gehört dazu, dass die Zuschauer mit allen erdenklichen Mitteln versuchen die Reiter zu stören. Da wird schon mal ein Baguette geworfen oder den Stieren am Schwanz gezogen. Die Gardians und ihre Pferde lassen sich jedoch kaum aus der Ruhe bringen und bilden eine fast undurchdringliche Formation. Hierbei lässt sich das selbstständige Agieren der Camargue-Pferde gut beobachten, die sich dicht aneinander drängen damit keine Lücke entsteht. Für Touristen, die es nicht unbedingt mit einem Stier aufnehmen wollen, ist es ratsam einen sicheren Standpunkt zu wählen. Die Stiere sind nicht zu unterschätzen da sie extrem schnell und wendig sind. Für die Camarguaiser ist eine Abrivado ein Spektakel, dass zeigt wie selbstverständlich der Umgang mit den Tieren für sie ist. Das Treiben der Stiere nach dem Course Camarguaise, von der Arena zurück auf die Weide, nennt man „Bandido“.


Course Camarguaise

„Course de Manades“, „Course de Protection“ oder „Course Royal“, für die provencalischen Stierspiele gibt es unterschiedliche Bezeichnungen. Course steht hierbei für den Lauf oder Wettkampf, der Titel danach für die Klasse, das Alter, Können oder auch die Herkunft der Stiere oder „Razeteurs“ (der Läufer). So ist beispielsweise der Course de Protection ein Spiel mit jungen Stieren und in der Ausbildung befindlichen Razeteurs; am Course de Manades nehmen Stiere aus verschiedenen Zuchten teil, im Royal treten nur die besten Stiere auf. An einem Course nehmen insgesamt sechs Stiere teil, von denen jeder 15 Minuten in der Arena bleibt. Hier versuchen weiß gekleidete Läufer mit Hilfe einer Art Kralle („Crochet“) bunte Cocarden und Quasten (auf die Geldpreise ausgesetzt sind) zu erhaschen, die dem Stier zwischen den Hörnern befestigt wurden. Die Läufer begeben sich dabei direkt vor den Stier und müssen sich dann blitzschnell wieder in Sicherheit bringen, oftmals mit gekonnten Sprüngen über die Bande. Je älter ein Stier ist, desto gefährlicher ist er. Oft sieht man einen erfahrenen Stier, der mit Leichtigkeit über die Bande springt. Andere nehmen mit ihren Hörnern einfach die Bretter der hölzernen Bande auseinander um sie dann durch die Luft zu werfen. Die Razeteure genießen hohes Ansehen und fast jeder wird in seiner Laufbahn einmal von einem Stier verletzt. In Arles gibt es sogar eine Schule für die Ausbildung zum Razeteur. Will der Stier nach Ablauf der Viertelstunde die Arena nicht verlassen will, kommt auch hier der dressierte Simbèu zum Einsatz.

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