Einfach GINial – Gin als Getränk der Stunde

Einfach GINial – Gin als Getränk der Stunde

Flüssige Wacholderbeeren – früher Medizin und Sorgentöter, heute wieder als Gesellschaftsgetränk salonfähig. Alles, was Sie über Gin wissen sollten.

Eine herbe Wacholdernote zieht durch die Nase, untermalt von Zitrusnuancen und Wurzelaromen. Frischer Charakter, mild und leicht süßlich im Abgang, mit einer trockenen Restschärfe am Gaumen. Nein, das ist keine Weinverkostung. Statt sattes Bordeauxrot schwappt im Glas transparenter Gin über die Kanten der Eiswürfel. Wer in sein möchte, trinkt jetzt wieder Gin. Hippe Label mit kreativen Namen und puristischen Designs haben den Markt ordentlich aufgemischt. Mittlerweile gibt es verteilt über das ganze Land viele kleine Destillen und Start-ups, die mit ihrer Qualität selbst großen Ginmarken aus dem britischen Raum um nichts nachstehen.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Geheime Essenzen
„Rund um den Gin ist ein richtiger Hype ausgebrochen“, bestätigt Wolfram Ortner, Mastermind vom „World Spirits Award“, bei dem die besten Spirituosen der Welt ausgezeichnet werden. Doch Gin ist nicht gleich Gin. Gerne wird einfacher Wacholderschnaps als Gin verkauft. Aber erst die verschiedenen Kräuter und Gewürzen geben dem echten Gin seinen besonderen Geschmack. Anis, Engelwurz, Ingwer, Koriander, Kardamom, Pfeffer, Veilchen, Zimt oder Zitronenschalen – jeder Hersteller hat so sein eigenes Rezept. Bei der traditionellen Methode werden die Wacholderbeeren und die Botanicals oft gemeinsam destilliert.

Erfunden hat den Gin der holländische Arzt Franciscus Sylvius de le Boe, um Fieberanfälle zu bekämpfen. Bald erkannten die Menschen auch den genussvollen Effekt und die wohltuende Flüssigkeit eroberte den gesamten Kontinent.

Die Engländer gaben dem Getränk dann den Namen „Gin“ und die Mutter von Königin Elizabeth II., bekannt als Queen Mum, war ihr Leben lang ein bekennender Gin-Fan.

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London oder Western Style?
Der hochwertigste Gin ist der „London Dry Gin“. Für ihn kommt nur destillierter Gin in die Flasche und der Wacholdergeschmack steht klar im Vordergrund. Die Basis ist hochprozentiger Alkohol, meist hergestellt aus Getreide. Farbstoffe oder Zucker sind tabu. Die leicht bräunliche Farbe bekommt der Gin, wenn er in Holzfässern gelagert wird.
Immer stärker im Kommen ist jedoch der „New Western Style“. Bei diesen Ginsorten dominiert nicht die Wacholdernote, sondern der Fokus wird auf die Botanicals gelegt. Beide Arten empfiehlt Ortner pur, bei Zimmertemperatur zu genießen. Angebrochene Flaschen sollten möglichst rasch aufgebraucht oder in kleinere Flaschen umgefüllt werden. „Es ist wichtig, dass die Flaschen immer voll sind, dunkel und bei gleichbleibender Temperatur gelagert werden“, sagt Ortner. So bleibt der feine Geschmack lange erhalten.

Wem Gin pur zu stark ist, kann ihn ganz klassisch mit einem Tonicwater kombinieren. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Tonicwater-Sorten und damit eine große Spielwiese für Gaumen- und Nasenexperimente. Prinzessin oder Cowboy – für jeden ist etwas dabei, ausprobieren erlaubt. It´s Gin time!

Info-Kasten
Wer wissen möchte, was sich in der Spirituosenwelt so tut und welche Ginmarken zu den Besten gehören, blättert im aktuellen World-Spirits-Guide online auf http://www.world-spirits.com.

Fotos: Bildagentur Zoonar
TEXT: Anita Arneitz

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