Die Herzensretter

Israelische Chirurgen retten palästinensische Kinder
Die Herzensretter
Israelische Chirurgen retten palästinensische Kinder

Holon bei Tel Aviv. Im Wolfson-Hospital operieren israelische Chirurgen ehrenamtlich herzkranke Kinder aus aller Welt. Viele der kleinen Patienten kommen aus den palästinensischen Gebieten.

Eine junge Frau im bunten Clownskostüm tanzt singend durch die Intensivstation des Wolfson Krankenhauses in Holon bei Tel Aviv. Aufmerksam verfolgt ein kleiner Junge von seinem Bett aus ihren Bewegungen. Er lächelt scheu. Zwei Schwestern rühren Medikamente an, ein Arzt schaut nach den Kindern, die in ihren Betten schlafen. Die Tür zum Flur steht offen.

Dort warten Patientinnen, eine Israelin, eine Philippinin. Sie telefonieren. Auf einem der Stühle sitzt eine ältere arabische Frau, dunkelgrauer Mantel, kariertes Kopftuch. Ihr Handy hält sie fest umklammert. Immer wieder klingelt es. Sie geht dran, „ja, alles ok, Insh’Allah, wenn Gott es will, ja“, wiederholt sie. „Ständig rufen sie von zuhause an, Vater, Mutter, Tanten, Onkel, Cousins. Das stresst mich zusätzlich“, erklärt Faiza Ashour, während das Telefon wieder läutet.

Israelische Chirurgen wollen ihrem Enkel das Leben retten. Familie Ashour lebt im palästinensisch-arabischen Gaza-Streifen. Dort würde der Junge mit dem angeborenen Herzfehler bald sterben. Geboren ist er vor gut einer Woche. Weil ihm „Flüssigkeiten aus Mund und Nase liefen“ brachten die Eltern ihren Erstgeborenen zum Arzt. Der wunderte sich über die kalten Beine des Babies und überwies ihn ins Krankenhaus. Faiz einzige Chance: eine Herzoperation, die kein Hospital in Gaza durchführen kann. „Ihm ging es richtig schlecht“, erinnert sich Faiza. Die Ärztin bat Safe a Child’s Heart um Hilfe. Das Wolfson Hospital besorgte umgehend Einreisepapiere für Faiz und die Großmutter. Ein palästinensischer Krankenwagen brachte die beiden zum Grenzübergang Erez, wo sie in einen Transporter des Roten Davidsterns umstiegen. Eine kurze Durchsuchung, schon waren sie in Israel.

Hier liegt das 10 Tage junge Baby auf der Intensivstation. Sein Mund ist mit weißer Binde übergeklebt. Im Näschen steckt ein Schlauch. Nur das kahle Köpfchen und die geschlossenen Augen lugen unter der Krankenhausdecke mit dem blauen Blumenmuster hervor. Faiz schläft. Die Schwestern schauen regelmäßig nach ihm. Seine Oma streichelt ihm immer wieder vorsichtig über die Wange. „Insh’Allah“, wenn Gott es will, werde alles gut gehen.

Seit der Chirurg Ami Cohen die Organisation 1995 Jahren gründete, haben israelische Ärzte mehr als 3000 Kinder aus 48 so genannten Entwicklungsländern kostenlos operiert. Die Hälfte der kleinen Patienten kam aus den Palästinensergebieten und anderen arabischen Ländern. Zuhause hätten sie keine Überlebenschance.

Um die medizinische Versorgung auch in den Herkunftsländern der Patienten zu verbessern bildet das Save A Child’s Heart Ärzte und Krankenschwestern aus, darunter viele Palästinenserinnen und Palästinenser.
Mitten im Krieg zwischen den jüdischen Siedlern, der israelischen Armee und den Palästinensern im besetzten Westjordanland kam die vierjährige Ala Abo Asab aus dem arabischen Westbankdorf Balata mit einem schweren Herzfehler ins Wolfson-Krankenhaus. Elena, eine Siedlerin, hatte ihr den Platz im Save a Child’s Heart Programm besorgt. Sie brachte sie persönlich in die Klinik und wieder nachhause. Alas Eltern durften nicht über die Grenze nach Israel.

„Das ist wie eine Sucht, irgendwann bist Du abhängig von diesem Projekt“, gesteht der Chirurg Sion Houri lachend. Zwölf bis 14 Stunden arbeiten die Kinderchirurgen täglich. Neben ihrer regulären Arbeitszeit operieren sie unbezahlt für Save a Child’s Heart. „Als mich Ami Cohen vor ein paar Jahren fragte, ob ich mitmache, hielt ich die Idee für verrückt. Wer soll das bezahlen?“ 7.000 US-Dollar zahlt der Verein für jede Operation an das Krankenhaus. „Das ist der Selbstkostenpreis der Klinik.“ Dazu kommt der Flug, die Nachsorge im Hospital und im Kinderhaus.

Inzwischen bitten Houri und seine Kollegen „jeden, außer der Mafia“ um Spenden. Allein im Gazastreifen warten rund 600 Kinder auf eine lebensrettende Herzoperation.

Rund drei Millionen Dollar kann die Organisation mit einem Zuschuss der Europäischen Union jedes Jahr ausgeben.

Auch Chirurg Ilad Cohen operiert die Patienten von Save A Child’s Heart. In vielen Ländern geben er und seine Kollegen ihr Wissen an Ärztinnen und Ärzte weiter. Geld bekommt er dafür nicht. „Wir machen das auch für uns“, erklärt er sein Engagement. „Wenn nach einer Operation das Lächeln auf das Gesicht eines Kindes und seiner Eltern zurückkehrt, ist das „unbezahlbar“.

Viele der Mütter und Großmütter haben Israelis bisher nur in Uniform erlebt, berichtet die Psychologin Fatima Sarsour. Die israelische Araberin übersetzt nicht nur Hebräisch – Arabisch: Sie vermittelt zwischen den Kulturen. Immer kämen „verängstigte Familien.“ Wenn sie sehen, dass hier „keine Soldaten und keine Checkpoints“ sind und dass die Ärzte sie gut behandeln, fassten sie schnell Vertrauen.

„Wir schauen nicht auf die Religion sondern sehen jedes Kind als Menschen“, verspricht die junge Psychologin, die Save A Child’s Heart während ihres Studiums kennen gelernt hat und seitdem mitarbeitet.

„Wir haben auch schon das Enkelkind eines Hamas-Ministers aus Gaza operiert“, ergänzt Chirurg Ilad Cohen. „Uns geht es um die Kinder.“

Faiza Ashour fühlt sich im Wolfson Krankenhaus gut aufgehoben. Sie vertraut auf Gott - und die israelischen Ärzte.

Die arabischen Familien lernen hier Israelis kennen, die die selben Probleme haben“, berichtet die 28jährige Fatima Sarsour. Viele seien überwältigt von der Behandlung und der Zuwendung, die sie hier erfahren. „Einige ändern sicherlich ihre Meinung über Israel.“

Save a Child's Heart
16 Haviva Reik St. , Holon 58495, Israel
sach@saveachildsheart.org
www.saveachildsheart.org 

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Text und Fotos: Robert B. Fishman
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