Was ist Zeit?

Was ist Zeit?

Was ist die Zeit? Eine interessante Frage, die wohl kaum jemand zufriedenstellend beantworten kann. Das unfassbare Phänomen Zeit ist nicht zu sehen und man kann es nicht halten und doch ist es immer anwesend. Über die Zeit könnte man unendlich lange philosophieren, ohne zu einem befriedigendem Ergebnis zu kommen. Nach der allgemeinen Relativitätstheorie – welche die Wechselwirkung zwischen Materie einerseits und Raum und Zeit andererseits beschreibt - vergeht die Zeit um so langsamer, je mehr man sich der Lichtgeschwindigkeit nähert.

Für Aristoteles ist der Begriff Zeit untrennbar an Veränderungen gebunden. Sie ist das Maß jeder Bewegung und kann nur durch diese gemessen werden. Man kann sie in unendlich viele Zeitintervalle einteilen. Für den englischen Naturforscher Isaac Newton sind Zeit und Raum die „Behälter“ für Ereignisse. Sie sind für ihn ebenso real wie gegenständliche Objekte: „Zeit ist, und sie tickt gleichmäßig von Moment zu Moment.“ Nach Newtons Auffassung lassen sich Zeit und Raum unabhängig von einem Bezugspunkt oder Beobachter, beschreiben.

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Jeder Mensch nimmt die Zeit je nach seinem Alter und den Lebensumständen, anders wahr. Herrscht Langeweile und Untätigkeit, vergeht die Zeit überhaupt nicht. Hat man aber viel Arbeit, verfliegt sie wie im Flug. Viele von uns haben auch die subjektive Erfahrung gemacht, dass die Zeit in der Kindheit viel langsamer vergeht als im Alter.

Aus diesem Grund wohl auch der gängige und vielleicht auch berechtigte Spruch der meisten Pensionisten: „Ich habe keine Zeit“! Denn eines ist sicher: Die Zeit bis zum Lebensende wird im Alter immer kürzer und wertvoller.

Jeder hatte in seinem Leben schon verschiedene Zeiten erlebt. An seine Sturm- und Drangzeit kann sich jeder von uns noch erinnern. Das gleiche gilt für die Schulzeit, Studienzeit, Gesellenzeit und Arbeitszeit. Anders sieht es schon mit der Freizeit aus. Obwohl diese viel beliebter ist als die Arbeitszeit, hat sie nicht jeder zur Verfügung. Die Brotzeit gehört ebenso zu den beliebten Zeiten – dazu braucht man allerdings keine bestimmte Zeit. Sie kann man zu jedem Zeitpunkt machen. Auch über die Kinderzeit, Jugendzeit, Faschingszeit und Urlaubszeit kann fast jeder von uns erzählen. Die Hochzeit ist für die meisten Paare die allerschönste Zeit auch wenn sie von vielen im Nachhinein als unnütze Zeit betrachtet wird.

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Obwohl die meisten Menschen keine Zeit haben, verschenken, vertrödeln und verschlafen sie ihre Zeit nicht selten mit unnötigen und sinnlosen Tätigkeiten. Die schönste Zeit vergeht bekanntlich wie im Flug und doch braucht alles seine Zeit. Irgendwann kommt dann für jeden einmal die Endzeit, auch wenn er nie im Leben Zeit hatte – und zwar dann, wenn sie abgelaufen ist. Nach dem Resümee auf das zurückliegende Leben folgt dann der letzte Spruch: „Jetzt wird es aber Zeit“!

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak