„Aura Soma“ - Licht und Entspannung nicht nur für Wintertage

„Aura Soma“ Licht und Entspannung nicht nur für Wintertage

Der Name „Aura Soma“ (griech. Aura - Hauch, Schimmer, Soma - Leib), scheint aus dem Reich der Mystik oder Esoterik zu kommen, und auch die Entstehungsgeschichte dieser farbigen Öle mutet phantastisch an.

Erstmals hergestellt und damit erfunden wurden die Öle im Jahre 1984 von der Engländerin Vicky Wall. Um die Herstellung wie auch um die Erfinderin dieser „Balance Öle“, wie sie Vicky Wall anfangs noch nannte, ranken sich viele Mythen. Da die Engländerin einer jüdisch-chassidischen Gemeinschaft angehörte und ihr Vater ein Studierender der Kabbala gewesen ist, wird den Ölen und Bestäubern von „Aura Soma“ eine mit der Kabbala, aber auch mit anderen Glaubensrichtungen zusammenhängende Verbindung, sprich Wirkung, nachgesagt.

Vicky Wall lernte von ihrem Vater viel über Pflanzenheilkunde und war später mit einem Apotheker verheiratet. Im Alter von sechzig Jahren hatte sie eine Eingebung, derzufolge sie die Mischungen dieser Öle vollzog. Eines Nachts, so heißt es, sei sie aus dem Schlaf erwacht und habe sich in ihr Labor begeben, um dort intuitiv die Essenzen der verschiedensten Öle aus Kräutern, Blumen, Samen, Gemüse, Obst, Rinden und Edelsteinessenzen miteinander zu mischen. Ihrer Eingebung nach stellte sie ein auf Öl basierendes und ein auf Wasser basierendes Elixier her. Da Öl auf Wasser schwimmt, setzt sich der wässrige Auszug, der leichter als Öl ist, in dem unteren Teil der Flasche ab, während die ölhaltige Substanz sich in dem oberen Teil der Flasche befindet. Bei verschiedenen Färbungen kann man so zwei Farben in einer Flasche erzeugen, was ebenfalls sehr alchemistisch anmutet. Sicherlich ist auch dieses ein Auslöser für optisch inspirierte mystische Gefühle, aber auch eine Möglichkeit größere Wirkungen zu erzielen.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Meist jedoch werden die Produkte von „Aura Soma“ in ausschließlich esoterischen Kreisen angeboten und genutzt. Auch die Homöopathie oder die Anthroposophie sind erst ca. hundert Jahre nach ihrer Entstehung in breiteren Bevölkerungskreisen angelangt. Heutzutage ist es normal, selbst im Supermarkt, auf anthroposophischen Grundsätzen basierend hergestellte Pflegemittel zu kaufen.

Da „Aura Soma“ erst 30 Jahre alt ist dauert es vielleicht noch eine Weile bis es aus der esoterischen Ecke herausgewachsen ist. Die zum Teil sehr phantasievollen und mystisch anmutenden Interpretationen zum mentalen Wirkungsbereich dieser Elixiere sind oft für den ungewohnten Anwender/in eher abschreckend als verlockend. Wer würde sich schon gerne ein Öl in die Haut reiben, von dem behauptet wird, es würden sich gewisse Wesen, wie Meister oder Engel darin befinden, Wer sich allerdings etwas eingehender mit der anthroposophischen Lehre beschäftigt, wird feststellen, dass es auch in diesem System von Wesen wie Engeln, Zwergen, Riesen, Pflanzenwesen etc. nur so wimmelt. Das hält jedoch niemanden davon ab, sich ein Duschgel dieser Reihe zu kaufen und auch zu benutzen. Auch die von dem Engländer Edward Bach konzipierten Bachblüten werden mittlerweile in den meisten Apotheken angeboten, und es besteht eine rege Nachfrage nach dem Notfallmittel „Rescue“.

Schade wäre es daher, wenn die Vorstellungen esoterischen Denkens mögliche Anwender/innen davon abhielten, die Öle und Pomander von „Aura Soma“ bei entsprechendem Bedarf, wie Schmerzen oder Verspannungen, zu benutzen. Zweifelsohne haben die Elixiere von Viccky Wall einen, wie von der Erfinderin angedachten, kosmetisch pflegend und aufbauenden, sowie einen körperlich entspannenden und ausgleichenden Effekt.

Allerdings wird die Benutzung durch mittlerweile 112 verschiedene Öle und 14 unterschiedliche Pomander dem/der Anwender/in nicht gerade einfach gemacht. Wie auch in den anderen Heilsystemen gibt es ausgebildete Therapeuten, die bei der Anwendung unterstützen können. Allerdings kann man sich mittels einiger Grundkenntnisse und genügend Neugier auch gut alleine zurecht finden. Sucht man beispielsweise einfach nur ein Mittel zur Muskelentspannung, zur Pflege, zur Anregung oder zur Beruhigung, können diese Öle und Pomander sehr hilfreich sein.

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Als grobe „Ampel-Richtung“, da die Farben ähnlich wie bei der Verkehrsampel, unten - Rot, in der Mitte - Gelb, oben - Grün, auf dem Körper aufgetragen werden, kann man sie wie folgt einordnen:

Rot: psychisch anregend, dabei entkrampfend und gleichzeitig belebend für die Körperteile unterhalb des Bauchnabels. Auftragen etwa bei Wadenkrämpfen, Kreuzschmerzen, Beinschmerzen etc., außerdem rund um den Körper um den Unterleib herum auftragen.

Orange: psychisch ausgleichend und entspannend. Stimulierend auf die Organe Uterus, Darm, Nieren, Blase. Im Bereich des Bauchnabels um den Körper herum auftragen.

Gelb: stimulierend für die Psyche (wie Sonnenbestrahlung), beruhigend, gleicht Überreizung aus, und stimuliert die Organe Leber, Magen, Milz etc. im Bauchbereich. Rund um den Körper in Höhe des Solarplexus auftragen.

Grün: psychisch ausgleichend und erfrischend (auch kosmetisch!). Erholsam und ausgleichend für die Organe Herz,Lunge im Brustbereich. Rund um den Körper im Brustbereich auftragen.

Blau: psychisch beruhigend und entspannend, ausgleichend im Schulter-Hals und Kopfbereich. Im Hals- und Schulterbereich und um den Haaransatz herum auftragen.

Violett: entspannend und ausgleichend (Kopfschmerzen, Schlafstörungen) im Kopfbereich. Um den Haaransatz und auf Schläfen und Stirn einmassieren.

Dieses sind die groben Richtungen, an die man sich bei der Anwendung der „Aura Soma“ -Öle und Pomander halten kann. Zusätzlich kann man sich in den meist bereitgestellten Büchern noch weiter orientieren. Dabei bleibt es jedem selbst überlassen ob er diese ganze Fülle esoterischer und therapeutischer Indikationen und Interpretationen in seine eigenen Überlegungen mit einbeziehen möchte.

Schaut man sich die Inhaltsstoffe der Flaschen mit ihren in Öl und Wasser gebundenen Anteilen etwas genauer an, scheint der kosmetische und heilende Effekt durchaus nicht verwunderlich oder gar mystisch zu sein. Auffallend ist, dass es sich bei den verwendeten Pflanzen um die zum Teil heilkräftigsten Kräuter handelt. Aus der traditionellen europäischen Medizin findet man beispielsweise Johanniskraut und Ringelblume. Aus der ayurvedischen Medizin wird zum Beispiel Neem und Tulsi genutzt, von der afrikanischen Medizin Moringa, bis hinüberreichend zur traditionellen nord- bis südamerikanischen Medizin, beispielsweise dem Hamamelis Strauch. Auch Rudolf Steiner, der Begründer der anthroposophischen Medizin, nutzte für seine Heilmittel Pflanzen aus den verschiedensten Regionen der Welt.

Einige Auszüge der Wirkungsweisen der verschiedenen Heilpflanzen, die in den Produkten von „Aura Soma“ enthalten sind, sollen einen kleinen Eindruck über diese Vielfalt vermitteln.

Galbanum: eine aus Zentralasien stammende Heilpflanze, die mit dem hiesigen Fenchel verwandt ist. Verwendet wird ein aus der Wurzel stammender dickflüssiger milchiger Saft, der in der Volksmedizin bei Menstruationsbeschwerden und Frauenleiden eingesetzt wird. Außerdem ist er in Zentralasien für seine desinfizierende und krampflösende Wirkung bekannt. Er fördert die Durchblutung, lindert Verdauungsbeschwerden und wird traditionell bei Asthma und Bronchitis verwendet.

Guiazalene: wird aus dem Holz und Harz des Guajak Baumes gewonnen. Es wirkt ähnlich wie die bekannte Kamille, zeichnet sich dabei aber durch eine bessere Verträglichkeit aus. Gujazalene wirkt beruhigend und entzündungshemmend und stammt aus dem tropischen Amerika.

Ocinum santum: indisches Basilikum, Tulsi genannt, ist eines der heilkräftigsten ayurvedischen Kräuter. In der indischen Mythologie wird es als heiliges Kraut, dem eigene Tempel geweiht sind, verehrt. Tulsi wird mannigfaltig eingesetzt. Es gilt unter anderem als magenstärkend, blutreinigend, entzündungshemmend, und herzstärkend. Außerdem wird es angewendet bei Leberleiden, Hexenschuss, Malaria, Hauterkrankungen und vielem mehr. Der frische Saft aus den Blättern gilt als verjüngendes und stärkendes Lebenselixier. Die Wirkung und Anwendungsgebiete von Tulsi, dem Königsbasilikum, oder dem heiligen Basilikum, sind äußerst weitreichend und vielseitig.

Coccina indica: kommt ebenfalls aus der indisch-ayurvedisch traditionellen Medizin und stammt aus der Pflanzengattung der Kürbisgewächse. Es wird in der ayurvedischen Medizin seit Jahrhunderten (da es ähnlich wie Insulin wirkt) zur Senkung des Blutzuckerspiegels eingesetzt.

Neem: auch dieses ist eine der wirkungsvollsten Pflanzen aus der ayurvedischen Heilkunde. Nach der indischen Tradition sollte jeder Inder einen Tulsistrauch und einen Neembaum in seinem Garten haben. Der Neembaum gehört zur Familie der Mahagonigewächse. Sein Einsatzgebiet und seine Wirkungsweise sind weitreichend und er wird dementsprechend verehrt. Verwendet werden die Blätter, Samen, Blüten und Rinde sowie kleine Äste (Zähneputzen). Neem ist mittlerweile auch in diversen europäischen Zahnpasten und Hautpflegemitteln enthalten. Vicky Wall verwendete es jedoch schon 1984 in ihren Ölen. Neem wir traditionell angewendet bei diversen Hauterkrankungen. Auch im Haarwasser sorgt es für kräftige Haarwurzeln. Außerdem wirkt es hauttonisierend und wundheilend. Innerlich wird es unter anderem als Antibakterium und Fungizid eingesetzt. Die Früchte des Neembaumes gelten als potenzsteigernd, werden aber auch bei Blasenentzündung und Darmerkrankungen verordnet. Ebenso findet Neem Verwendung bei Bluthochdruck, Bronchitis und Leberschwäche.

Aloe Vera: Der Wirkstoff der Wüstenlilie liegt in seinem gelartigen Blattinneren. Aloe Vera gehört wie die Zwiebel und der Knoblauch zur Familie der Liliengewächse. Diese Zugehörigkeit weist unter anderem auch auf die antiseptischen, gefäßerweiternden und blutreinigenden Eigenschaften dieser Heilpflanze hin. Von diesen Eigenschaften kann bei der Aloe Vera innerlich sowie äußerlich Gebrauch gemacht werden. Nach alten Überlieferungen sollen Krieger der Antike bereits die Aloe Vera genutzt haben, um Wunden zu desinfizieren und die Wundheilung zu fördern. Bei diversen Hauterkrankungen, aber auch bei Sonnenbrand, Verbrennungen, Verätzungen, und Insektenstichen kann diese Heilpflanze lindernd und heilend eingesetzt werden. Innerlich wird sie zur Blutreinigung, Immunstärkung, gegen entzündliche Erkrankungen, aber auch bei Verstopfung genutzt.

Arnica Montana: Der im Volksmund gebräuchliche Name „Bergwohlverleih“ deutet auf den Standpunkt dieser Heilpflanze in Bergregionen hin. Dieser findet sich von Europa über Sibirien bis nach Nordamerika. Der Name ist wohl aber auch ein Hinweis auf die herzstärkende Wirkung von Arnica Montana, die schon Johann Wolfgang von Goethe von seinem Herzleiden befreit haben soll. Die Arnica wird heute größtenteils in homöopathischer Dosis gegen Schmerzen, Blutergüsse, Verletzungen und Operationsperforationen eingesetzt. Der Gebrauch eines Teeaufgusses, wie ihn Goethe einst nutzte, wird dieser Tage wegen seiner, auf den Kreislauf schwer einzuschätzenden Wirkung, selten verwendet. Als Tinktur jedoch wird er für seine Herz-und Kreislauf stärkende, entkrampfende und beruhigende Wirkung verwendet. Ob als Tinktur oder homöopathische Darreichungsform wirkt die Arnica Montana schmerzstillend, entzündungshemmend und blutreinigend. Sie wird gegen Zahnfleischentzündung, Erkältung, Magenkrämpfe und Durchfall gebraucht.

Dieses ist nur ein Auszug aus der Fülle der verwendeten Heilkräuter, die in den Ölen und Pomandern der von Vicky Wall hergestellten Produkte enthalten sind. Ersichtlich wird, dass die Öle und Pomander von „Aura Soma“ auf einen weitreichenden Erfahrungsschatz zurückgreifen. Dies erklärt die ohne Frage überzeugende Wirkung der Produkt, im kosmetischen wie auch im heilenden Bereich.

Text: Astrid Mensah
Fotos: Bildagentur Zoonar

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