Moose, Farne und Flechten

Blütenlose Schönheiten unserer Wälder
Moose, Farne und Flechten

Blütenlose Schönheiten unserer Wälder

Moos wächst auf Waldböden, an Holzstrünken, an Bäumen und an noch so vielen anderen Stellen. Obwohl es fast überall vorkommt, kennt es kaum einer näher. Vor Jahrhunderten war zumindest das Brunnenlebermoos (Marchantia polymorpha) in weiten Kreisen der Bevölkerung bekannt, da es bei Erkrankungen der Leber als Arzneimittel verwendet wurde. Nach diesem Moos hat eine ganze Klasse – Lebermoose – ihren Namen erhalten. Die andere große Gruppe der Moose ist in die Laubmoose unterteilt.

Es gibt insgesamt etwa 25.000 Arten von Moosen. Die Laubmoose sind in Stängel und spiralig angeordnete Blätter gegliedert, welche oft eine Mittelrispe haben. Lebermoose dagegen bestehen oft aus einem ungegliederten, bandartigen oder lappigen Pflanzenkörper. Es gibt aber auch beblätterte Lebermoose mit zweizeilig angeordneten Blättchen oder Mittelrippe. Auf eine nähere Beschreibung und auf die genauen Unterscheidungsmerkmale zwischen Leber- und Laubmoose soll hier nicht näher eingegangen werden. Dies ist den einschlägigen Bestimmungsbüchern überlassen, in denen es besser und auch ausführlicher möglich ist! Für den, der sich mit dieser Pflanzengruppe einmal etwas näher befassen will, ist diese Literatur unbedingt zu empfehlen.

Moose sind keine Blütenpflanzen, sondern Sporenpflanzen, denen eine eigentliche Blüte fehlt. Ihre Sporen werden in Kapseln gebildet. Wir sollten uns so ein zierliches Moospflänzchen einmal etwas genauer ansehen. Nehmen wir doch eines unserer häufigsten, das Widertonmoos. Schon bald wird dieses, wenn wir es vom Waldboden entfernen, graugrün und unansehnlich. Doch sobald die ganze Pflanze wieder Wasser bekommt, erhält sie wieder ihre ursprüngliche Form und Farbe. Moose besitzen auch keine Wurzeln. Die wurzelähnlichen Fäden (Rhizoiden) am unteren Teil der Pflanze dienen nur zum festhalten. Sie saugen also nicht, wie die Wurzeln der anderen Pflanzen, Wasser auf, sondern nur Nährsalze.

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Die Moose bilden in der untern Ebene des Waldes eine in sich geschlossene Welt, in der die niederen Pilze, Würmer, Bakterien und Algen ihren Lebensraum haben. Die dichten Moospolster sind auch ein idealer Wasserspeicher, die den Waldboden vor Austrocknung, Abschwemmung und Verhagerung schützen. Auf dieses Vermögen der Moose ist auch die ausgleichende Wirkung der Wälder auf den Wasserhaushalt zurückzuführen. Torfmoose, von denen es bei uns etwa 25 Arten gibt, können das Zwanzigfache ihres Trockengewichtes an Wasser speichern. Diese Torfmoose sind es auch, die am Entstehen eines Hochmoores wesentlichen Anteil haben. Da sie sprießen und gleichzeitig sterben, verwachsen die einzelnen Moospolster allmählich zu einem dichten Teppich, der immer mächtiger wird und im Jahr durchschnittlich einen Millimeter in die Höhe wächst. Die Hochmoore sind also nichts anderes, als riesige Schwämme, vollgesogen mit Regenwasser.

Doch Moose sind nicht nur im Moor, man findet sie praktisch überall. Viele Moosarten sind an die verschiedensten Waldgesellschaften gebunden. So ist auf den Böden der Laubwälder die Moosschicht ganz anders aufgebaut, als etwa in Nadelwäldern. Auch auf Steinen, an der Rinde von Bäumen oder an alten Strünken setzen sich wieder ganz andere Moose fest. Moose finden wir aber auch auf Äckern und Wiesen, in der Heide, im Gebirge, ja selbst in Städten wächst es auf Dächern und in Ritzen von Wegeinfassungen. Auf den letztgenannten Standorten werden sie jedoch nur ungern geduldet.
In unserer Wohlstandsgesellschaft soll dies angeblich unsauber und antiquitiert aussehen! Doch wer schon einmal ein mit Moos bewachsenes Dach oder Wegeinfassungen, aus dessen Ritzen Moos hervorlugt, genauer betrachtet hat, der wird von der anheimelnden Wirkung und der schlichten Schönheit, die davon ausgeht, angetan und begeistert sein.

Farne – lebende Zeugen aus der Steinkohlezeit

Auch die Farne sind blütenlose Pflanzen, die sich durch Sporen vermehren. Wälder, in denen sie vermehrt auftreten, geben sie ein besonderes Gepräge. Die meisten einheimischen Farne sind mit wenigen Ausnahmen, sommergrüne Gewächse. Die Farne haben mit den Moosen einiges gemeinsam. Beide sind Angehörige einer gemeinsamen Organisationsstufe, denen das fehlen einer Blüte und die Sporenbildung gemeinsam ist. Während Blütenpflanzen aus 55 bis 75 verschiedenen Zellarten bestehen, weisen Moose und Farne nur etwa 15 bis 45 auf. Anders als die Moose sind die Farne jedoch in Wurzel, Stamm und Blätter gegliedert. Auch ihr Aussehen ist wesentlich anders. Wer kennt nicht den bis zu 2 Meter hohen Adlerfarn, der in unseren Wäldern oft in großen Beständen anzutreffen ist. Unter den Farnen sind auch einige seltene und schutzwürdige Arten, wie die Hirschzunge, der Straußfarn und der Königsfarn. Als Heilpflanze wurde einst der Wurmfarn gesammelt und als Wurmmittel verwendet. Viele Farnarten wachsen trichterig und bieten so einen ästhetisch schönen Anblick.

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Während wir Schachtelhalme in unseren Wäldern noch recht häufig antreffen, sind die anderen Vertreter dieser Pflanzenart, die Bärlappe in manchen Wäldern zu raren Kostbarkeiten geworden, die unbedingt unseren Schutz benötigen. Diese niederen Krautgewächse wachsen oft schlangenartig, kriechend auf dem Waldboden, so dass sie schon deshalb unseren Blicken kaum auffallen. Der Bärlapp, der in etwa 6 Arten vorkommt, entwickelt interessante Formen der Fortpflanzung. Seine Sporen keimen erst in sechs bis sieben Jahren und entwickeln sich in Symbiose mit Pilzen. In früheren Zeiten war er fast dem Aussterben nahe, da er viel gesammelt wurde. Man sammelte die Sporen als sogenanntes „Hexenpulver“ und verwendete es als Droge. In der Barockzeit machte man auch Puder daraus. Die schnurähnlichen Teile nahm man wegen ihrer Festigkeit auch zum Kranzbinden. Durch seine vielfältig gestaltete Oberfläche wurde der Bärlapp sogar als Milchseier verwendet. In neuerer Zeit wurden die Bärlappsamen auch als Blitzlichtpulver zweckentfremdet. Durch die rasche technische Entwicklung im Fotosektor ist der Bärlapp zum Glück auch in dieser Hinsicht nicht mehr interessant. Er steht heute übrigens unter Naturschutz.

Flechten – Doppelwesen aus Alge und Pilz

Die Flechten werden von Laien nicht selten für Moose gehalten. Dies ist nicht nur auf ihr ähnliches Aussehen, sondern auch auf ihre ähnlichen Standorte zurückzuführen. Sie besiedeln Steine, Rinde, Strünke wie auch den Boden und sind ein wichtiges Bindeglied in der Lebensgemeinschaft des Waldes. Überall wo sie auftreten, sorgen sie als Pionier dafür, dass sich ihre Nachfolger, die Moose und andere höhere Pflanzen ansiedeln können. Flechten sind eine Art „Doppelwesen“, die aus einem Pilz und einer Alge bestehen. Diese beiden leben in einer Art Lebensgemeinschaft (Symbiose) zusammen. Der Pilz bildet die äußere zähe Hülle der Flechte. Diese Pilzart zählt zu den Schlauchpilzen, zu denen auch die Hefe – viele Schimmelpilze sowie auch die Morchel und Trüffel gehören. Die Alge selbst sitzt im Inneren der Flechte und besorgt die Assimilation. Sie stellt aus Kohlendioxid und Wasser die Produkte Zucker und Sauerstoff her und ernährt so beide. Dies geschieht selbst noch bei Temperaturen von Minus 20 Grad, was im Pflanzenreich einzigartig ist.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak
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