Renaissance der Tierreportage?

17.10.2018

Die Renaissance der Tierreportage?

Von 1998 bis 2006 konnte ich mit der Produktion von Tierreportagen noch eine ganze Familie ernähren. Dann begann der unaufhaltsame Abstieg dieses Themengebietes. Naturthemen, Umweltschutz und Tierreportagen waren plötzlich out.

Kampflaeufer, Foto: Winfried Wisniewski

 

Viele Magazine strichen die Tier- und Naturseiten aus ihren Magazinen. Hefte wie „Das Tier“ oder „Natur“ wurden komplett eingestellt. Mit der Printkrise verschärfte sich die Lage weiter. Die wenigen Hefte, die noch Tierthemen hatten, stiegen auf „Recycling“ um. Statt neue Themen zu bestellen, wurden (und werden zum Teil immer noch) alte Texte alte recycelt, ein paar günstige Microstockfotos dazu gepackt und fertig ist die Tierreportage. Der Markt für Tierreportagen war eine lange Zeit nahezu tot.


Seit geraumer Zeit stelle ich nun wieder eine steigende Nachfrage nach Tierthemen fest. Gibt es eine Renaissance der Tierreportage?

Natur- und Umweltschutzthemen laufen schon länger wieder, was angesichts der bedrohlichen Situation unseres Planeten nicht verwundern dürfte. Aber die klassische Tierreportage kommt anscheinend erst seit 1-2 Jahren wieder aus den Startlöchern. Sicher, die Honorare erreichen nicht das alte Niveau und abgekupfert wird noch immer, was das Zeug hält. Aber es gibt Hoffnungszeichen.

Neue Tiermagazine wie „Tierwelt“ oder „Alles für mein Tier“ zum Beispiel. Oder Zeitschriften die plötzlich wieder erkennen, dass besonders hochwertige oder einmalige Fotos ihren Wert haben. Man erhält sie nicht immer für einen Euro im Microstockbereich, doch der Leser weiß Qualität zu schätzen. Eine hochwertige Bildsprache ist schließlich auch ein Differenzierungsmerkmal. Und echte Tierreportagen, in denen Fotografen persönliche Erlebnisse berichten sind etwas anderes als ein Text in dem nur die Körpergröße, das Fressverhalten und die Anzahl der Tierbabys aufgezählt werden. Wir geben die Hoffnung jedenfalls nicht auf und hoffen darauf, dass der neue Aufwärtstrend kein Strohfeuer ist. Daher suchen wir auch weitere Tierfotografen, die uns mit Ihren Themen beliefern.

Foto: Orang-Utand Reportage von Sabine Wiegand
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