Chamäleons - Die coolen Mini-Monster!

Chamäleons - Die coolen Mini-Monster!

Chamäleons sind technische Wunderwerke der Natur. Sie verändern ihre Farbe, haben Teleskop-Augen, Harpunen-Zungen und eine fünfte Hand. Und nichts bringt sie so leicht aus der Ruhe.

Totaler Durchblick
Das Chamäleon hat immer den perfekten Durchblick. Es kann beide Augen unabhängig voneinander bewegen und so zugleich nach vorne und hinten sehen. Mit einem Auge kann es perfekt Entfernungen bestimmen. Andere Tiere benötigen dafür zwei Augen. Die Scharfeinstellung erfolgt siebenmal schneller als beim Menschen. 60 Dioptrien in einer Sekunde! Sogar eine Fliege auf der Nasenspitze könnte das Chamäleon noch scharf sehen. Bei uns Menschen verschwimmt alles, was näher als 18 cm vor dem Auge liegt. Beim Chamäleon erst ab 2 Zentimeter Abstand.

Cool bleiben!
Langsamkeit ist Trumpf. Das Chamäleon weiß: Wer sich nicht bewegt, fällt auch nicht auf. Es muss nicht einmal seinen Kopf bewegen, wenn es eine Beute verfolgt. Nur die Augen drehen sich langsam mit. Die Beute ist absolut ahnungslos. Bevor sie überhaupt ahnt, was passiert, befindet sie sich im Maul des Reptils.

Harpunen-Zunge
Die treffsichere Schleuderzunge des Chamäleons ist einzigartig im Tierreich. In einer 125-Tel Sekunde schnappt sie nach Beute. Dass geht so schnell, dass wir es mit bloßem Auge kaum sehen können. Die Zunge ist länger, als das Chamäleon. Ihre verdickte Spitze ist mit einer klebrigen Flüssigkeit benetzt. Für die Beute gibt es kein Entkommen.

Die fünfte Hand
Auch der Greifschwanz des Chamäleons ist äußerst praktisch. Er dient als fünfte Hand und als Balancier-Stange. Wird er gerade mal nicht benötigt, rollt ihn das Chamäleon wie eine Spirale zusammen.

Bodypainting
Das Chamäleon kann seine Hautfarbe verändern.

Der Farbwechsel dient nicht nur der Tarnung, sondern drückt auch Stimmungen aus. Unter Streß wird das Chamäleons dunkler, manche sogar schwarz. Wurde ein Gegner besiegt, verfärbt sich das Gesicht blau. Der Unterlegene sucht unterdessen blaß gefärbt das Weite.

Es kann nur einen geben!
Chamäleons können sich nicht besonders gut leiden. Wenn ein Artgenosse auf der Bildfläche erscheint, besteht die Begrüßung aus Drohungen. Dazu richtet sich das Chamäleon auf und reißt das Maul auf. Manche Chamäleons fauchen sogar. Kommt es zum Kampf, versuchen sich die Kontrahenten gegenseitig vom Ast zu drücken.

Harte Liebe
Drohgesten gehören zum Liebesspiel der Reptilien. Wenn sich ein Pärchen gefunden hat, bleibt es maximal 15 Minuten lang zusammen. Dann geht jeder wieder seines Weges. Chamäleons sind eben absolute Einzelgänger.

Von Geburt an Selbständig
Die meisten Chamäleons kümmern sich nicht um ihre Kinder. Sie vergraben ihre Eier und suchen das Weite. Nach dem Schlüpfen sind die Kleinen sofort auf sich alleine gestellt. Eine Ausnahme macht das Parsons-Chamäleon, dass seine Jungen noch eine Zeit lang beschützt und begleitet.

Riesen und Zwerge
Das Erd-Chamäleon ist ein echter Zwerg. Es mißt mit Schwanz gerade mal 3 cm. Ein wahrer Gigant ist dagegen das Riesen-Chamäleon. Es wird bis zu 70 cm lang und erbeutet sogar Mäuse und Vögel.

Vorkommen
Madagaskar ist die Insel der Chamäleons. Über die Hälfte aller Arten stammt von dort. Aber auch im Kamerun und in Ostafrika leben viele Chamäleons. Die Einwohner nehmen sich gerne ein Chamäleon als Insektenvertilger mit in ihre Hütten. Chamäleons machen keinen Lärm und nerven nicht durch hektisches Benehmen. Und sie fangen so ziemlich jeden Moskito.

Weitere Fotos und Texte Lieferbar.
Text: Michael Krabs
Fotos: Bildagentur Zoonar (Winfried Schäfer)