Gestatten, Buche!

Gestatten, Buche!
Was ein Baum alles kann...

Baum stellen alles in den Schatten. Sie produzieren Atemluft, Holz und Nahrung, sorgen für gesunde Böden und dienen nebenbei noch als „Wohnraum“. Was ein Baum alles leistet, zeigen wir Euch am Beispiel der Buche. Sie ist der häufigste Baum in Deutschland und hat einiges "Drauf"...

Eine alte Buche erreicht eine Höhe von 30 bis 40 Metern. Sie hat einen kräftigen Stamm mit breit ausufernden Wurzeln. Man nennt diese Stämme "Elefantenfüße", weil sie aussehen wie die Füße eines Elefanten. Die Wurzeln der Buche wachsen bis zu 8 Meter tief in die Erde hinein und breiten sich 20 Meter rund um den Baum aus.

Die Buche trägt den Spitznamen "Mutter des Waldes", da sie mit ihren Wurzeln und den großen Laubmengen im Herbst dafür sorgt, dass der Boden locker und lebendig bleibt. Rund 7000 Tierarten sind auf den Buchenwald angewiesen. Darunter befinden sich viele kleine Lebewesen, die im und am Boden für die Zersetzung des Falllaubes sorgen. Zum Beispiel Springschwänze, Asseln, Fadenwürmer und Tausendfüßler. Aber auch kleinste Bakterien und winzige Milben.

Auch auf dem Baum leben mehr Tiere, als man glauben mag. Vor allem Insekten die sich in der Rinde, in Astlöchern oder zwischen den Blättern verstecken. Typische Schmetterlinge des Buchenwaldes sind der Nagelfleck, der Buchenspinner, der Buchenzahnspinner oder die Buchenkahneule. Auch bei vielen Käfern sind die Buchen sehr beliebt.

Doch nicht nur die kleinen Tiere sind auf die Buche angewiesen. Alle Spechte schätzen die Buchen für den Höhlenbau. Der Schwarzspecht klopft seine Höhlen sogar fast ausschließlich in alte Buchenstämme. Im Winter fallen große Schwärme der nordischen Bergfinken in unsere Buchenwälder ein, um sich an den leckeren Bucheckern satt zu fressen. Auf die haben es im Herbst aber auch Wildschweine, Eichhörnchen, Mäuse und Bilche abgesehen. Sie alle brauchen die Bucheckern um sich ein Fettpolster für den Winter anzufressen.

Die Buche dienst als "Wohnung" und "Ernährer" - doch das ist noch längst nicht alles! Sie produziert auch etwa 4,6 Tonnen Sauerstoff im Jahr und bindet dabei zugleich 6 Tonnen Kohlendioxid. Man nennt diesen Vorgang "Fotosynthese". Nur grüne Pflanzen sind in der Lage, mit Hilfe des Sonnenlichts Sauerstoff zu erzeugen. Ohne sie würde die Luft zum Atmen bald knapp werden. „Nebenbei“ filtert die Buche noch jährlich bis zu 700 Kilo Staub aus der Luft. Bäume sind die "Klimaanlagen" unserer Erde.
Auch das Holz der Buche wird sehr geschätzt. Es gibt rund 250 verschiedene Verwendungszwecke dafür. Buchenholz wird für Möbel, Fußböden, Holzspielzeug oder Küchenbesteck verwendet. Wahrscheinlich sitzt auch Du täglich auf Stühlen, die aus Buchenholz hergestellt wurden. Die Holzspäne werden bei der Papierherstellung eingesetzt oder es werden Spanplatten daraus hergestellt. Letztendlich wird Buchenholz wegen seines hohen Brennwertes auch gerne als Brennholz verwendet.

Manche Dinge die ein Baum leistet, lassen sich nicht in Zahlen ausdrücken. Bäume spenden Schatten im Sommer, schlucken den Lärm und erfreuen unser Auge. Jeder wünscht sich in einer Straße mit grünen Bäumen zu wohnen. Dort ist es einfach schöner und ruhiger. Wo es zu wenige Bäume gibt, wirkt alles grau und öde. Große Bäume wie die Buche sind für uns alle unverzichtbar. Deshalb haben sie auch unseren besonderen Schutz verdient.

Weitere Fotos und Texte Lieferbar.
Text: Michael Krabs
Fotos: Bildagentur Zoonar (Fotograf1, Fotograf2)