Wo es feucht ist, da ist Leben

Wo es feucht ist, da ist Leben

Eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren gedeihen in Uferregionen

Der Begriff „Feuchtgebiet“ umfasst eine Vielzahl von Landschaftstypen. Die dort lebenden Tiere und Pflanzen sind durch das Vorhandensein von Wasser geprägt. Zu den Feuchtgebieten zählen Fließgewässer wie Bäche, Flüsse aber auch Stillgewässer wie Weiher, Seen und Tümpel sowie sich anschließende Feuchtwiesen. Auch die Moore werden zu diesen Landschaftstypen gerechnet. Ökologisch gesehen, sind Feuchtgebiete sehr wertvoll. Sie sind nicht nur Rückzugsgebiete für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, sondern tragen auch dazu bei, die Lebensgrundlage der Menschen zu erhalten. Sie wirken klimaverbessernd, dienen zur Reinigung und Reinhaltung des Wassers und wirken regulierend auf den Wasserhaushalt.

Wasser ist – wie Luft und Boden – ein Grundbaustein unseres Lebens. Doch trotz seines Wertes für das Leben auf der Erde, wird dieses kostbare Gut von uns Menschen verschmutzt und vergeudet. Heute sind nahezu alle Typen von Feuchtgebieten durch die nachfolgend aufgeführten Faktoren gefährdet. Begradigung von Flüssen und Bächen, Beseitigung der Ufervegetation und der Verlandungszonen. Abholzung der Auwälder, Verbauung der Ufer, Absenkung des Grundwassers, Bau von Stauanlagen sowie intensiver Erholungsbetrieb. Auch der „saure“ Regen sowie die Einleitung von Giften und Nährstoffen wie Phosphat, Nitrat und Klärabwässer ist für unsere Gewässer auf die Dauer tödlich. Allein schon durch den übermäßigen Waschmittelverbrauch in den Haushalten können diese wertvollen Ökosysteme bedroht oder gar zerstört werden.

Machen wir doch einmal einen Streifzug durch unsere Feuchtgebiete, bzw. entlang den Ufern unserer Gewässer. Ein kleiner unbegradigter Bach, ein Tümpel, eine sumpfige Wiese oder ein stiller Teich sind für jeden zugänglich. Wenn wir an den Ufern entlang schlendern, werden wir zwar kaum so seltene Vogelarten wie die Rohrweihe, den Eisvogel oder die Wasseramsel entdecken – da diese uns schon lange zuvor erspäht haben. Doch wer die Augen aufmacht und auch das nächste Unscheinbare, Unauffällige und Kleine sieht, der wird so manche Entdeckung machen.

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) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Zu den größeren Tieren, die der Spaziergänger am Wasser entdecken kann, gehört der Bisam. Wer die vielen am Wasser lebenden Vogelarten und die zahlreichen anderen Kleintiere beobachten will, der muss neben einem guten Fernglas auch noch eine große Portion Geduld und viel Zeit mitbringen. Relativ leicht lassen sich dagegen die Insekten beobachten, die in großer Zahl in und am Wasser leben. Massenweise springen Springschwänze wie Akrobaten auf der Wasseroberfläche. Daneben tummeln sich unzählige Wasserläufer wie Schlittschuhläufer auf dem Eis. Auch Taumelkäfer wirbeln unentwegt auf dem Wasserspiegel umher. Ihre Augen sind so ausgebildet, dass sie gleichzeitig über und unter Wasser auf Beute Ausschau halten können. Auf eine seltsame Art – nämlich mit dem Rücken nach unten – schwimmen die Rückenschwimmer. Die Larven der Eintagsfliegen und Steinfliegen dagegen leben in fließenden Gewässern unter Steinen. Gelbbrandkäfer gehen auf Jagd nach Wassertieren bis zur Größe von Kaulquappen und die prachtvollen Libellen jagen ihre Beute im Flug. Eine wahre Wunderwelt also, dessen nähere Beobachtung sich für jeden Naturfreund lohnt.

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Ein Paradies für viele Frosch- und Krötenarten sind unsere Teiche und Sümpfe. Grasfrosch, Laubfrosch, Moorfrosch, Kreuzkröte, Geburtshelferkröte und Erdkröte leben dort oder sind zumindest in der Laichzeit auf diese Feuchtgebiete angewiesen. Im Frühling dringt vor allem das Gequake des Teichfrosches schon von weitem an unser Ohr. Wenn wir ruhig an den Ufern stehen bleiben, können wir diese Wasserpatscher beobachten, wie sie mit Hilfe ihrer Schallblase ihr lautes, „ärrr, ärrr, oöck oöck“ erzeugen. Übrigens: Frösche können uns nur dann wahrnehmen, wenn wir uns bewegen. Stehen wir still, so sind wir für sie unsichtbar.

© Walter J. Pilsak
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Bild-1 und 2-Biber
Der Biber verzehrt von den von ihm gefällten Bäumen die Zweige, Astrinde und die Blätter. Beim Abholzen verwendet er eine „Sanduhrtechnik“; wobei das Holz in Form einer Sanduhr benagt wird, bis der Baum fällt.