Verstecken oder Auffallen

Verstecken oder Auffallen

Tarn- und Warnfarben in der Tierwelt

Farben spielen im Tierreich nur dann eine Rolle, wenn sie als solche erkannt werden und eine bestimmte Reaktion auslösen. Meist sollen sie schützen und tarnen. Da die meisten großen Säugetiere diesen Schutz nicht brauchen, weisen viele Arten eine unscheinbare Färbung auf. Für ihren Lebenskampf haben sie als Ausgleich Hörner, Geweihe oder Stoßzähne bekommen. Ganz anders dagegen schaut es bei den kleineren Geschöpfen der Tierwelt aus, die oft mit den buntesten Farben ausgestattet sind. Hier war die Natur mit Farben mehr als verschwenderisch. Ob Schillerfalter, Pfau oder Papagei, alle sehen wunderschön aus. Das, was für uns so bunt aussieht, hat für Tiere jedoch einen bestimmten Zweck. Für sie gibt es nämlich keine ästhetischen Kategorien. So wie Beine zum Laufen und der Schnabel zum Fressen bestimmt sind, so haben auch Farben ihre bestimmte Funktion. Hätten diese keinen Sinn, dann könnten auch die Nachttiere die buntesten Farben aufweisen. Diese sind aber, bis auf wenige Ausnahmen nur grau, braun oder haben andere blasse Farben. Deshalb kommen Warnfarben in der Tierwelt so häufig vor. Das krasse Gegenteil davon sind wiederum die Tarnfarben. Auch sie treffen wir in der Natur recht häufig an, auch wenn wir sie in den meisten Fällen – auf Grund ihrer Eigenschaft – nicht sehen.

Tarnkünstler

Viele Geschöpfe weisen also eines dieser zwei unterschiedlichen Färbungsmuster auf. Obwohl Tarn- und Warnfarben in ihrem Aussehen meist grundverschieden sind, erfüllen beide den gleichen Zweck. Sie schützen vor möglichen Angreifern oder Fressfeinden. Da sind einmal die Tarnfarben, die den Träger unsichtbar machen, indem er die gleiche Farbe und Musterung aufweist, wie seine natürliche Umgebung. Auch diese Tarnfarbe vertrauen Schneehase und Eisbär genauso wie Heuschrecke und Blattlaus. Sie hat diesen Geschöpfen das Überleben erst ermöglicht.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Farben als Warnung

Ganz anders dagegen die Warnfarben. Ihr Sinn ist es: Auffallen um jeden Preis. Aber wenn Tarnfarben so schützen, müssten Träger von Warnfarben doch eigentlich Todeskandidaten sein? Es mag zwar sonderbar, wenn nicht gar krotesk erscheinen, aber gerade in der Auffälligkeit dieser Farben liegt ihr Schutz. Diese Tiere halten nämlich meist in der Hinterhand gefährliche Waffen bereit. Seien es nun Giftzähne, Giftstacheln oder ähnliches. Sie leben also nach der Parole: „Wer sich seiner Wehrhaftigkeit bewusst ist, kann sie zeigen“. Ein gutes Beispiel ist die Warnfarbe der Wespe. Das Gelb-Schwarz signalisiert uns sofort: „Achtung Gefahr; schmerzhafter Stich!“

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Text: Walter J. Pilsak
Fotos: Horst Klier