Interview mit Prof. Dr. Christian Buer, Experte für Tourismuswirtschaft

Region Heilbronn-Franken - Starke Region mit Chancen für nachhaltigen Tourismus
Interview mit dem Tourismusexperten Prof. Buer über die Tourismuspotenziale in der Region Heilbronn-Franken

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Das Hohenloher Land wird als Genieflerregion vermarktet. Dabei helfen Erzeugnisse wie das Boeuf de Hohenlohe vom Limpurger Weiderind.

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In Heilbronn-Franken spielt der Wein in der Gastronomie eine wichtige Rolle. So gibt es im Zabergäu, Heilbronner Land und Hohenlohe noch viele urige Besenwirtschaften, in denen Wein ausgeschenkt wird.

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In der Region Heilbronn-Franken wird gerne mal ein Schillerwein ausgeschenkt.

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Professor Buer hat mit seinem Studenten auch schon einmal ein Tourismuskonzept für den Fachwerkort Widdern erarbeitet.

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Hohenlohe ist auch das Land der Burgen und Schlösser. Die Comburg bei Schwäbisch Hall zieht Touristen aus Nah und Fern an.

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durch Heilbronn-Franken fährt auch ein Limes-Wanderweg. Zahlreiche rekonstruierte Limesgrenztürme und Palisadenzäune geben einen Einblick in die Vergangenheit - als die Römer ihren Grenzwall auch um die heutige Region Heilbronn-Franken erweiterten. Sehenswert ist das Römermuseum in Mainhardt.

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Wein aus dem Öhringer Raum ist sehr beliebt.

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die Kilianskirche ist das Wahrzeichen der Stadt Heilbronn.

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Ingelfinger Kocherberg, Niedernhaller Distelfink, Lauffener Katzenbeifler - in Heilbronn-Franken gibt es viele bekannte Weine.

Starke Region mit Chancen für nachhaltigen Tourismus.

Interview mit Prof. Dr. Christian Buer, Experte für Tourismuswirtschaft an der Hochschule Heilbronn

Welche Sehenswürdigkeiten zeigen Sie Besuchern in Heilbronn-Franken zuerst?

Christian Buer: Zur Region gehören auch das Heilbronner Land und Hohenlohe – da gibt es eine große Vielfalt an Angeboten. Je nachdem, wer mich besuchen wird, ist der erste Besuch in der Stadt im Museum (z.B. Kunsthalle Vogelmann), mit Kindern die Experimenta und mit Freunden ein „Besen“. In der Region sind Jagsthausen (mit Freiluft-Bühne), der Breitenauer See oder die Burg Stettenfels sehenswert. Letztlich gibt es keine primäre Sehenswürdigkeit, da die Vielfalt für jede Zielgruppe passende Sehenswürdigkeiten bietet.

Ob Rotwein aus dem Zabergäu, Fleisch vom Hällischen Schwein oder Wibele aus Langenburg – die Palette an regionalen Spezialitäten ist groß. Welche lokalen Genüsse gönnen Sie sich?

Christian Buer: Alle! Ich genieße die gesamte Bandbreite des Angebots als selektive Erlebnisse. So ist es mit dem Wein, der immer wieder neue Trauben und Qualitäten hervorbringt. Diese Vielfalt wird wachsen – diese Nachhaltigkeit wird die Nachfrage durch die zunehmende Popularität der „Genießerregion“ bekannt machen. Das ist die Chance, die Natur und die Bewegung (=Sport) ebenfalls zu vermarkten.

Welche Trends könnten den touristischen Wirtschaftsfaktor der Region noch weiter „pushen“?

Christian Buer: Radfahren bzw. aktiver Radsport (z.B. Mountain Biking, E-Bikes) ist ein seit mehreren Jahren wachsender Trend im Bereich „Outdoor“. Wieder entdeckt wurde der Trend zum Wandern, wobei hierbei zwischen Aktiv- und Gelegenheitswanderern zu unterscheiden ist. Weitere Outdoor-Aktvititäten sind im Bereich des Wassers zu verorten (z.B. Kanuing). Dieser Trend wird zukünftig ebenfalls stärker gefragt sein.

Das Zabergäu wird als Rotweinlandschaft vermarktet. Der Schwäbisch-Fränkische Wald und der Odenwald verstehen sich als Limes-Region und Hohenlohe wirbt für sich als Genießerregion – ist der Tourismus in Heilbronn-Franken gut aufgestellt?

Christian Buer: Die Region des Heilbronner Lands ist mit der TG Heilbronner Land äußerst professionell aufgestellt.
Die seit fünf Jahren durchgeführten Marketing-Aktivititäten schaffen ein kontinuierliches Nachfrage-Wachstum – auch für die Stadt Heilbronn. Deren touristische Vermarktung konzentriert sich zur Zeit noch auf eine kommunale Versorgungsfunktion. Dennoch werden auch hier die Potenziale für eine touristische Vermarktung sukzessive wahrgenommen. Dr. Joachim Hennze von der Denkmalschutzbehörde in Heilbronn bezeichnet Schwäbisch Hall als den besterhaltensten Kreis in Baden-Württemberg.

Erhöht eine reiche historische Bausubstanz die touristische Attraktivität?

Christian Buer: Ja. Architektur, Landschaft und natürliche Gegebenheiten bieten den Rahmen, den es touristisch zu nutzen gilt. Ist die optische Anmutung anziehend, werden die Aktivitäten zur touristischen Erschließung schneller angenommen.

Württemberger Weinstraße, Burgenstraße, Jakobsweg, Zabergäu-Radweg oder Kochersteig – wie wichtig sind traditionelle Ferienstraßen und neue Wander-/Radwege für den Regio-Tourismus?

Christian Buer: Die Bedeutung etablierter Vermarktungseinrichtungen können für die Region – sofern diese dort vorbeiführen – leicht erschlossen werden. Hierzu müssen Bleibefunktionen erschaffen bzw. aktiv vermarktet werden. Dies können Ereignisse wie z.B. Feste und dazugehörende Verpflegungs- und Beherbergungsfunktionen (Gastronomie, Hotels) sein. Im Studiengang Tourismuswirtschaft führen wir diesbezüglich z.B. touristische Potenzial-Analysen einzelner Destinationen durch. Wir loten u.a. das Potenzial für die Weinregion und die Wanderdestination „Heilbronner Land“ aus und untersuchen die touristischen Perspektiven für Orte wie Offenau, Neckarsulm und Widdern.

„Sanfter Tourismus“ liegt im Trend. Wo kann die Region hierbei punkten?

Christian Buer: Heute sprechen wir von einem „nachhaltigen Tourismus“, der eine Weiterentwicklung des „sanften Tourismus“ darstellt, sodass auch eine ökonomische Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Die Region Heilbronn-Franken ist geprägt von der Volkswirtschaft der ersten beiden Sektoren (Landwirtschaft und Produktion). Die volkswirtschaftliche Stärke der Region ist gleichzeitig die Chance, gezielt einen qualitativen nachhaltigen Tourismus zu erschließen. Die Region punktet hier mit seiner Landschaft, Weinanbau, Natur und deren Vielfältigkeit! Obendrein haben wir durch die vielfältige Industrie auch die Möglichkeit, eine aktive Einbindung dieser vorzunehmen.

Haben Sie Tipps zur Wiederbelebung von Landgasthöfen in abgelegenen Gegenden?

Christian Buer: Unsere Erhebung in 2009 zur Bekanntheit der Gastronomie in Heilbronn ergab, dass die Intensität „Essen gehen“ in der Region besonders niedrig ist. Die Vielfalt ist so groß, dass die Nachfrage aus der Region befriedigt werden kann. Wenn sich Gaststätten nicht aus dem unmittelbaren Umfeld etablieren, wird die touristische Belegung auch nicht das wirtschaftliche Überleben sichern. Eine Chance sind Gastronomien mit Auszeichnungen, die so eine überregionale Bekanntheit erlangen, was aber auch wiederum das Risiko eines erhöhten Wettbewerbs birgt.

Es gibt den Business-Airport in Schwäbisch Hall, die A6 Heilbronn-Nürnberg, die Stadtbahn S4 Öhringen-Heilbronn-Karlsruhe sowie die Bahnstrecken Heilbronn-Mannheim und Stuttgart- Nürnberg – ist die regionale Infrastruktur für Touristen ausreichend?

Christian Buer: Geschäftsleute sind auch Touristen! Es fehlt daher an Fernbahnerschließungen oder die SBahnerschließung Nord-Süd und West-Ost (sprich: Crailsheim-Mannheim/Karlsruhe und Würzburg-Stuttgart).

Letzte Frage: wo verbringen Sie Ihren Jahresurlaub?

Christian Buer: Ich verbringe den Jahresurlaub meistens bei meiner Familie in Spanien.

Wir danken Ihnen für das Gespräch.
Die Fragen stellte Andreas Scholz.
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