TERCEIRA 1: Ankunft in Angra do Heroismo

Azorenserie: Terceira, Part 1
Azorenreise – Tag 7: Weiterreise nach Terceira

Am Tag 7 unserer Rundreise ging es von Sao Miguel weiter nach Terceira. Der Abflug war für 12 Uhr angesetzt, so dass noch genügend Zeit für ein normales Frühstück war, die Koffer zu packen und das Zimmer in Ruhe auf vergessene Dinge (Brille / Speicherkarten / …) abzusuchen. Nichts wäre schlimmer, als den Geldbeutel oder Ausweis oder die CF-Karte mit den Bilder von Sao Miguel im Hotel liegen zu lassen.

Die Verabschiedung im Hotel war sehr herzlich. Wir haben vor dem Abschied noch ein wenig mit den beiden Betreibern des Hotels über unsere weiteren Reisestationen geplaudert. An Stelle der Weiterreise nach Terceira wurde uns empfohlen, doch lieber noch eine Woche auf Sao Miguel zu bleiben. Rückblicken betrachtet wäre das wirklich eine Überlegung gewesen. Bevor wir uns dann endgültig auf den Weg zum Flughafen gemacht haben mussten wir noch unsere Rechnung von der Hotelbar bezahlen – einfach den Post-It-Zettel vorzeigen und in bar bezahlen. Gefragt wurden wir übrigens nicht, ob wir die bar besucht haben.

Die Fahrt zum Flughafen dauert etwa eine halbe Stunde, vorher noch einmal volltanken und dann am zum Parkplatz der Mietwagenstation und den Mietwagen abstellen. Die Kontrolle, ob der Wagen voll aufgetankt ist, hat mehr Zeit in Anspruch genommen als die Besichtigung des Wagens... nach knapp 10 Minuten wurden wir dann mit den besten Grüßen und dem Dank für den pfleglichen Umgang mit dem Wagen entlassen. Auch hier hat unser Reiseführer mit seiner Empfehlung für den unkomplizierten Mietwagenanbieter Autatlantis ins Schwarze getroffen.

Der Flughafen auf Sao Miguel selbst ist recht klein, es gibt nur wenige Schalter und die sind sortiert nach Inlandsflügen (= innerhalb der Azoren) und Flügen nach Europa bzw. USA. Der richtige Schalter ist gleich gefunden, denn so reger Flugverkehr herrscht auf Sao Miguel erwartungsgemäß nicht und neben dem Anschlag auf der Ankunfts- Abflugtafel ist eine weitere gute Orientierung auch die Besetzung der Schalter. Im Flughafen sind wirklich nur die Schalter besetzt, bei denen auch bald ein Flug geht – und wenn die Check-In-Zeit noch nicht erreicht ist sitzt auch niemand am Schalter.

Alles weitere (Der Check-In / Sicherheitskontrolle) verläuft reibungslos und dann heißt es ein wenig im Sicherheitsbereich warten bis zum Boarding aufgerufen wird. Auffällig ist, dass die Anzahl der Touristen, die nach Terceira fliegen, sehr gering war. Dafür fliegen viele Azoreaner mit. Handgepäck wird generell nicht so kritisch gesehen wie bei uns. Pralinen, Käse, Wein, Wasser... alles ist möglich und die Größe spielt auch keine so wichtige Rolle.

Nach dem Aufruf zum Boarding ging es zu Fuß über das Rollfeld und über eine Treppe hinauf zum Flugzeug. Dort teilt die Flugbegleiterin mit, dass freie Sitzwahl ist. Bei den Fliegern zwischen den Inseln handelt es sich um zweimotorige Turbo-Prop-Maschinen der SATA. Nach dem Start dann die nächste Überraschung: Die azoreanischen Mitflieger schnallen sich los, gehen auf und ab und führen rege Gespräche mit Bekannten, die weiter entfernt sitzen. Dabei werden dann auch die mitgeführten Speisen und Getränke verzehrt. Inlandsflüge sind wie Busfahren.

Nach gut 40 Minuten Flugzeit ist Ankunft in Terceira. Hier das gleiche Spiel rückwärts. Ausstieg über eine Treppe, kleiner Fußmarsch übers Rollfeld zum Terminal, dann ein paar Minuten auf das Gepäck warten und ab zum Mietwagenbüro.



Azorenreise – Tag 7: Vom Flughafen nach Angra do Heroismo zum Hotel

Nachdem wir unser Gepäck abgeholt hatten ging es weiter zur Mietwagenstation am Flughafen. Herrschte auf Sao Miguel aufgrund der vielen Touristen noch ein rechtes Gedränge war es auf Terceira bedeutend ruhiger. Im Flieger saßen überwiegend Azoreaner, die keinen Mietwagen brauchten. Der Mitarbeiter an der Station war sehr freundlich und zuvorkommend und nach wenigen Minuten bekamen wir unseren Mietwagen, einen neuen Mazda 2. Wir haben dann noch gleich wegen der Rückgabe des Wagens gefragt, da wir an einem Sonntag von Terceira weiter nach Sao Jorge fliegen. Da meinte der Herr dann, dass das Büro am Sonntag nicht besetzt wäre, er es sich aber überlegen würde zu kommen – und wenn nicht sollen wir den Wagen einfach irgendwo am Flughafen abstellen, abschließen und den Fahrzeugschlüssel und die Papiere unter der Bürotür durch schieben.

Bei der Abfahrt vom Flughafen fällt zunächst einmal die Gegend um den Flughafen ein wenige negativ auf. Das Gebiet wirkt industriell geprägt, es riecht stark nach Treibstoff und auch Ruß. Der Flughafen wird teilweise von US-Streitkräften als Militärbasis genutzt. Kein wunder, dass es hier wenig einladend aussieht.

Um nach Angra do Heroismo zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder eine kurze Route auf der Schnellstraße – direkt durchs Inselinnere – oder an der Küste entlang. Wir haben uns für die kurze Strecke entschieden, denn wir wollten am Nachmittag unser Hotelzimmer beziehen, um am Abend noch ein wenig Angra zu erkunden.

Die Fahrtzeit vom Flughafen nach Angra beträgt 25 Minuten, die Straße ist hervorragend ausgebaut und wie zu erwarten nahezu frei von Verkehr. Sobald man sich ein wenig vom Flughafen entfernt gewinnt die Landschaft deutlich hinzu und der Erst-Eindruck ist verflogen. Angra selbst ist im, wörtlichen Sinn, nicht leicht zu erfahren. Das Straßensystem besteht aus lauter Einbahnstraßen und bis wir endgültig vor dem Hotel geparkt haben, um unser Gepäck auszuladen, mussten wir ein paar Ehrenrunden drehen. Ein Dauer-Parkplatz vor dem Hotel war leider nicht verfügbar, aber es gab in Fußreichweite einen freien Parkplatz – insofern unproblematisch.

Das Hotel Residencial Zenite in Angra do Heroismo
Bei Buchung der Reise haben wir im Reisebüro angegeben, dass wir ein zentral in der Altstadt von Angra do Heroismo gelegenes Hotel haben möchten. In Angra spielt sich der größte Teil des Insellebens ab. Daraufhin wurde uns das Residencial Zenite empfohlen; diese war gerade frisch renoviert worden und auch sehr preisgünstig. Ebenso haben wohl bislang keine Besucher gravierende Beschwerden gehabt.
Ich selbst empfehle das Hotel nicht weiter:

Personal war nicht besonders freundlich
beim Einchecken kam erst einmal so ein Blick von unten nach oben – was wollt Ihr denn noch – so verlief dann auch der Check-In

Im Frühstücksraum war jeden Morgen eine Mitarbeiterin, die lt. Aussage für nichts zuständig ist, da ja Selbstbedienung ist – da steht also jeden Tag eine Frau beim Frühstück und sagt außer „Guten Morgen“ nichts und macht auch nichts – was sollte das?

Auf meine Frage nach einem Parkplatz vor dem Hotel meinte der Inhaber, das wäre schon möglich, ich müsste es aber schaffen, vor dem Gast mit „diesem Auto da“ zu parken, denn der stünde immer da – im Nachgang stellte sich dann heraus, dass der Dauerparker der Hotelbetreiber selbst war. Da spricht ja auch überhaupt nichts dagegen – sein Haus sein Parkplatz – aber warum dann so ein Märchen?

Obwohl das Hotel frisch renoviert war, waren die Zimmer, zumindest unseres, extrem schlecht geplant und auch nicht besonders sauber (dicke Staubschicht). Ein Schreibtisch stand vor dem Kleiderschrank – um einzuräumen musste der erst einmal weggeschoben werden (was aufgrund der Zimmergröße nur teilweise ging) und selbst dann konnten die Schranktüren nicht voll geöffnet werden. Bad war winzig und schlecht geschnitten. Beim Waschbecken war der Wasserhahn zu weit weg montiert, so dass permanent Wasser daneben ging.

Frühstück taugte nichts
Es gab dünnen Kaffee, Orangensaft aus der Chemiefabrik, Käse, Schinken aus der Supermarktverpackung, ebenso labberige Brötchen. Und das alles unter Bewachung.

Positiv war:
Super zentrale Lage in der Altstadt – Strand in 5 Gehminuten erreichbar
Kostenfreier Parkplatz ebenfalls in 5 Gehminuten erreichbar
Zimmer mit großen Fenstern, Bad mit Fenstertüre (haben allerdings stark geklemmt)
Tolle Aussicht in die Stadt

Insgesamt war das Preis/Leistungsverhältnis schlecht und auch mit der Freundlichkeit des Hotelpersonals war es nicht so weit her. Von daher würde ich mich da kein zweites mal einquartieren wollen. Kein Vergleich mit unserem Hotel auf Sao Miguel.

Nachdem wir das Zimmer bezogen und unsere Koffer ausgeräumt hatten gingen wir mit dem Reiseführer und der Kamera in die Stadt, um uns umzusehen und zu orientieren.

Im Gegensatz zu vielen anderen Städten auf den Azoren ist Angra do Heroismo tatsächlich sehr lebendig und geschäftig. Im Kreis Angra (bestehend aus Angra und ein paar im Umland liegenden Gemeinden) leben knapp 35.000 Einwohner, Terceira hat insgesamt knapp 56.000 Einwohner – ganz klar also, wo sich der Großteil des Insellebens abspielt.

Idealer Ausgangspunkt für eine Stadterkundung ist die Sé Catedral, die größte Kirche der Azoren, an der Rua da Sé, der Hauptverkehrsstraße von Angra. Vom Hotel Zenite aus sind es bis dahin nur 3 Gehminuten.

Im Inneren der Kathedrale ist es aufgrund der dunklen Kassettendecke sehr finster und die Kirche selbst ist sehr schmucklos eingerichtet. Vor der Sé Catedral steht ein Bronzestandbild von Papst Johannes Paul II.

Wir sind nach dem Besuch der Kirche weiter nach Westen, bis zur nächsten Straßenkreuzung gegangen und dann in Richtung Meer, also nach Süden, auf die Rua Carreira dos Cavalos abgebogen; nach weiteren zwei Minuten steht man an der Kreuzung zur Rua da Rosa, von wo es wieder zum Hotel zurück geht. Linker Hand befindet sich der Palácio Bettencourt aus dem 17. Jahrhundert. In dem Gebäude befindet sich eine der größten Bibliotheken Portugals mit mehr als zwei Millionen Büchern – jedes Jahr kommen neue Ausgaben hinzu, denn von jeder Druckausgabe in Portugal kommt ein Exemplar hierher – so etwas wie die Deutsche Nationalbibliothek also.

Der Straße weiter folgend (also nicht zurück zum Hotel), wieder in Richtung Meer, kommt man in zwei Minuten zur Rua da Rocha und ist am kostenlosen (zumindest war kein Parkgebührenautomat aufgestellt) Parkplatz angelangt, von dem man einen wunderschönen Ausblick über Angra und die Hafenanlage hat. Unterhalb der Rua da Rocha verläuft die Uferpromenade und von dort aus gelangt man zum in der Bucht von Angra gelegenen Sandstrand. In den frühen Morgenstunden ist der Strand noch leer, bevölkert sich aber zunehmend – ab 10:00 Uhr ist dann Hochbetrieb. Dieser hält bis in den Abend an.

Nach fünf Gehminuten an der Uferpromenade entlang, in Richtung Osten, steht man am Pátio de Alfandega (Alfandega = Zoll). Dort befindet sich einmal das Hotel Beira Mar und die Kirche Igreja da Misericórdia. Der Jachthafen liegt ebenfalls vor dem Pátio de Alfandega.

Am Platz gibt es ein sehr empfehlenswertes Restaurant, das aquaemotion. Untergebracht ist das Lokal in einem futuristisch wirkenden Gebäude. Die Lage ist sehr gut – Blick auf den Jachthafen und die am Meer liegenden Teile von Angra – und die Speisekarte sehr übersichtlich aufgebaut. Es gibt eine Steakkarte und eine für Fisch- bzw. Meeresfrüchte. Wir haben später dort zu Abend gegessen und können das Lokal wirklich empfehlen. Die Speisen sind sehr gut und die Bedienung war sehr freundlich. Die Preise waren zwar etwas höher (im Vergleich zu den „normalen“ Lokalen auf den Azoren), das ist aber auch dem guten Ambiente geschuldet – mehr als 30 € für zwei Personen waren aber auch nicht zu bezahlen. Das nur als Hinweis.

Folgt man der Uferpromenade weiter gelangt man zur Vergnügungsmeile von Angra am Porta das Pipas. Dort spielt sich das Nachtleben ab, es gibt mehrere Bars und Clubs.

Wir gingen jedoch vom Pátio de Alfandega auf der Rua Direita wieder zurück in die Innenstadt. Auf Höhe der Rua da Sé gibt es einen großen Kreisverkehr. Dort befindet sich das Rathaus von Angra. Weiter in Gehrichtung gelangt man etwas später Stadtpark und zum Convento de Sao Francisco.

Aufgrund des guten Zustands von Angra (viele Gebäude wurden nach dem großen Erdbeben von 1980 originalgetreu wieder aufgebaut) ist Angra in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen worden.

Angra ist eine sehr attraktive Stadt. Die Altstadtgassen laden zum bummeln ein und quasi direkt vor der Haustür befindet sich ein gepflegter Sandstrand. Der ideale Standort für den Aufenthalt auf Terceira.


TEXT UND FOTOS: Wolfgang Dengler
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