Der Sternenhimmel im Herbst

Sternstunden
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Der Sternenhimmel im Herbst

Die Sterne hatten es den Menschen schon immer angetan. Bereits zur Zeit der alten Ägypter, Griechen und Babylonier wurden Sterne, die scheinbar zusammenhängende Figuren bildeten, nach Göttern, Helden oder Tieren benannt. Es waren fast genau dieselben Sternbilder, die wir heute sehen können.

Der Anblick des Sternenhimmels wirft uralte Fragen auf, die von unseren Vorfahren durch unterschiedliche Religionen beantwortet wurden. Wer hat das Weltall geschaffen und wo hört es auf? Was befindet sich dahinter? Wie entstehen Sterne und warum leuchten sie? Die moderne Wissenschaft gibt uns heute Antworten auf einige dieser Fragen. Andere werden uns vielleicht für immer unbeantwortet bleiben.

Wer in einer sternklaren Nacht zum Himmel schaut, kann mit bloßem Auge bis zu 5500 Sterne erblicken. Mit Hilfe eines Fernrohres geht die Zahl jedoch schnell in die Hunderttausende. Allein in unserer Galaxie, der Milchstraße, gibt es mehr als 200 Milliarden Sterne, und wir kennen Milliarden von Galaxien!

Was sind Sterne?
Die meisten Sterne sind, wie auch unsere Sonne, kugelförmige Gebilde aus Wasserstoff und Helium. Sie entstehen, wenn sich Materie im Weltraum durch Anziehungskräfte zusammenzieht. Es gibt gewaltige Überriesen, die hundertmal größer als die Sonne sind und kleinere blaue Sterne, zehntausendmal heller strahlen.

Die Eigenbewegung der Sterne ist am Himmel nur über lange Zeitperioden von tausenden Jahren sichtbar. So hat sich zum Beispiel das Sternbild Großer Wagen im Laufe der letzten 100.000 Jahre kaum verändert (siehe Abbildung) Wegen ihrer Unbeweglichkeit werden die Sterne auch als Fixsterne bezeichnet. Ihre Position am Himmel ändert sich im Laufe eines Abends nur deshalb, weil sich die Erde dreht. Im Laufe eines Jahres verändert sie sich, weil die Erde um die Sonne kreist. Die Position der einzelnen Fixsterne zueinander bleibt jedoch weitgehend gleich. Auch unser Fixstern, die Sonne, bewegt sich kaum. Ihre Anziehungskraft ist so gewaltig, daß die Planeten Erde, Mars, Venus, Jupiter usw. in einer Umlaufbahn um sie kreisen.

Wieso sieht man Sterne?
Im Inneren der Sterne verschmelzen Wasserstoffprotonen zu Heliumkernen, dabei wird Strahlung frei. Auf diesen Weise entsteht auch das Sonnenlicht. Alle Sterne können in Helligkeitsklassen unterteilt werden. Schon der griechische Astronom Hipparch (190-125 v. Chr.) teilte die mit bloßem Auge sichtbaren Sterne in 6 Klassen ein. Die Sterne erster Größe waren die hellsten, die der sechsten Klasse gerade noch zu sehen. Heutzutage sind die Helligkeitsklassen wissenschaftlich exakt definiert. Ein Stern der 1. Größe ist genau 2,512mal heller als ein Stern der 2. Größe. Gestirne der Größenklasse 7 bis 18 sind nur mit speziellen Teleskopen sichtbar.

Nun ist es keinesfalls so, daß die Sterne, die wir besonders deutlich am Himmel er-kennen können, auch am meisten Strahlung abgeben. Je näher uns ein Stern ist, desto heller leuchtet er am nächtlichen Himmel. Er kann also tatsächlich viel weniger Licht verstrahlen, als beispielsweise ein sehr ferner Riesenstern. Die Entfernung zwischen den Sternen und den Planeten wird in Lichtjahren gemessen. Ein Lichtjahr ist die Strecke, die das Licht mit seiner Geschwindigkeit von 300.000 km/s in einem Jahr zurücklegt. Das sind 9,46 Billionen Kilometer! Vom Mond braucht das Licht 1,3 Sekunden, von der Sonne etwas mehr als 8 Minuten, und vom nächstgelegensten Fixstern, Proxima Centauri, 4,3 Jahre bis zur Erde.

Wie entstanden die Sternbilder?
Sterne bilden stets dieselben Figuren und Muster an der Himmelskugel. Sie wurden bereits vor tausenden Jahren aufmerksam beobachtet und nach Tieren oder Göttern benannt. Bei einigen Sternbildern wie Löwe oder Giraffe kann man leicht erkennen, warum sie so bezeichnet wurden, bei anderen ist kaum ein Zusammenhang zwischen Name und Form erkennbar. Einige der heute bekannten Sternbilder wurden schon 5000 Jahre v. Chr. durch pharaonische Gelehrte entdeckt. Auch im alten Griechenland wurde den Sternen viel Aufmerksamkeit gewidmet. Die älteste griechische Beschreibung des Sternenhimmels geht auf das Jahr 2000 v. Chr. zurück. Sie enthielt bereits 43 der heute 88 bekannten Sternbilder.

Je nachdem, welche Götter ein Volk verehrte, welche Tierarten bekannt waren und von welcher Stelle der Erde aus die Sterne beobachtet wurden, entstanden ganz unterschiedliche Sternbilder. So kommt es, daß sich die alten Sternkarten der Chinesen, Indianer, Ägypter, Griechen oder Südseevölker stark unterscheiden. Die heute international anerkannten Sternbilder gehen jedoch im wesentlichen auf das alte Griechenland zurück. Theoretisch könnten sie aber auch ganz andere Figuren beschreiben oder Bezeichnungen haben.

Fast alle Sternbilder, die im alten Griechenland bekannt waren, sind mit Sagen und Geschichten verknüpft. So erzählt eine alte Sage, wie das Sternbild Widder entstanden sein soll. Ein Widder mit goldenem Fell rettete die Kinder Helle und Phrixos vor ihrer bösen Stiefmutter. Er flog mit ihnen über das Meer in ein fernes Land namens Kolchis, wobei die kleine Helle abstürzte - in den nach ihr benannten Hellespont. Der König von Kolchis opferte den Göttern daraufhin den goldenen Widder. Als Dank für seine guten Taten wurde der Widder von den Göttern jedoch an den Himmel versetzt. Das Sternbild Widder ist im Herbst übrigens besonders gut zu beobachten.

Wie liest man Sternkarten?
Nicht alle 88 Sternbilder, die wir heute kennen, können in einer Nacht beobachtet werden. Einige Sternbilder, wie zum Beispiel das Kreuz des Südens, bleiben in Europa immer hinter dem Horizont verborgen. Wir könnten sie nur sehen, wenn die Erde durchsichtig wäre. Durch die Wanderung der Erde um die Sonne verändert sich zudem die Lage der Sternbilder vom Herbst bis zum nächsten Sommer. So kommt es, daß zu jeder Jahreszeit einige Sternbilder besonders gut zu erkennen sind und andere gar nicht.

Sternengucker benötigen deshalb für jede Jahreszeit eine passende Sternkarte. Außerdem gibt es spezielle Sternkarten für die nördliche und die südliche Himmelskugel. Auch während einer Nacht scheinen sich die ganzen Sternbilder zu bewegen. In Wirklichkeit ist es die Erde, die sich dreht und natürlich nicht die Sterne.

Die meisten Sternkarten sind als Kreis aufgebaut, in dem die einzelnen Sternbilder durch Verbindungslinien angezeigt werden. Die Lage der Milchstraße ist meist durch einen helleren Hintergrund eingezeichnet. Sie ist in besonders klaren Nächten mit dem Auge als heller Sternenschleier erkennbar. Der Rand des Kreises stellt den Horizont dar, an seiner Seite sind die vier Himmelsrichtungen eingetragen. Je nachdem, ob man in Richtung Süden, Westen, Norden oder Osten in den Himmel schaut, muß man die Karte so halten, daß die Blickrichtung unten ist. Wer nach Norden schaut muß die Karte also auf den Kopf drehen. Diese Darstellung entspricht den drehbaren Sternkarten, auf denen man den Himmel für jedes Datum einstellen kann.

Der Sternenhimmel im Herbst
Die nebenstehende Grafik zeigt unseren Sternenhimmel im Herbst. Die beste Zeit für Sternengucker liegt jetzt zwischen 22 und 24 Uhr. Wer in Richtung Süden in den Himmel schaut, kann jetzt den Wassermann, den südlichen Fisch und den Delphin im Südwesten sehen. Auch die Sternbilder Fische und Walfisch im Osten erinnern an Wasser und Ozean. In nördlicher Richtung sind die Sternbilder Großer Wagen und Großer Bär richtig herum, also auf den Beinen bzw. Rädern sichtbar. Zu den schönsten und bekanntesten Herbststernbilder gehören dann noch Andromeda, Perseus, Pegasus und Kassiopeia. Sie stehen jetzt fast senkrecht oder leicht südöstlich über dem Betrachter. Im Nordosten kündigt das Sternbild Fuhrmann bereits den nahenden Winter an.

Zusätze:
Astronomie und Astrologie
Im Gegensatz zur Astromie, einer exakten Naturwissenschaft über das Weltall und seine Zusammenhänge, versucht die Astrologie aus der Stellung der Gestirne irdische Ereignisse vorherzusagen. So soll zum Beispiel das Zusammenspiel von Sternzeichen, Planeten, Sonne und Mond bei der Geburt eines Menschen Aussagen über seinen Charakter und seine Zukunft erlauben. Diese Art der Sternendeutung kann lange zurückverfolgt werden. Bereits vor Jahrtausenden betrachtete man die Gestirne als Götter oder Dämonen, die in das Geschehen auf der Erde und das Schicksal der Menschen eingreifen konnten. Viele alte Bauwerke, Tempel und Pyramiden, zeugen noch heute von diesem Sternenglauben.

Der Mond ist aufgegangen...

Neben der Sonne ist der Mond sicher der auffälligste Himmelskörper. In 29 Tagen und zwölf Stunden umkreist er die Erde einmal. Je nach seiner Stellung wird der Mond von der Sonne unterschiedlich bestrahlt. Dadurch entstehen die Mondphasen. Steht zum Beispiel die Erde zwischen Mond und Sonne, dann wird die uns zugewandte und von der Sonne voll angestrahlte Mondhälfte als Vollmond sichtbar. Steht der Mond zwischen Erde und Sonne, sehen wir ihn nicht, weil die uns zugekehrte Mondseite nicht von der Sonne beleuchtet ist: Es ist Neumond.

Eine Mondfinsternis tritt ein, wenn der Mond im Erdschatten steht. Die Erde steht so zwischen Sonne und Mond, daß den Mond keine Sonnenstrahlen mehr treffen. Eine Mondfinsternis kann also nur bei Vollmond eintreten. Was die Erde kann, kann der Mond natürlich schon lange: Eine Sonnenfinsternis tritt ein, wenn er sich genau zwischen Sonne und Erde schiebt, so daß ein Teil der Erdoberfläche vom Mondschatten bedeckt wird. Dort ist die Sonne dann nicht mehr zu sehen. Eine Sonnenfinsternis kann nur bei Neumond vorkommen.


Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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