Rosalöffler

Rosalöffle - Den Löffel als Schnabel

Rosalöffler sind in mehrfacher Hinsicht erstaunliche Vögel. Das prachtvolle rosa Gefieder der 86 cm großen Vögel leuchtet wie ein Juwel in der Natur. Und ihr Schnabel hat nicht nur dieselbe Form wie ein Löffel, sondern wird auch gleichermaßen benutzt.

Tagsüber waten die Rosalöffler durch die seichten Sumpfgewässer des Everglades-Nationalparks in Florida, wo sie eine letzte Zuflucht gefunden haben. Dabei tauchen sie immer wieder ihre halbgeöffneten Schnäbel unter Wasser und schwenken ihre Köpfe hin und her. Sie verwenden ihren Schnabel wie einen Löffel, den man in der Suppe schwenkt, um Gemüse- oder Fleischstückchen zu erwischen. Sobald ihnen etwas Eßbares in den Schnabel gerät, schließen sie ihn. Fische, Krebse, Weichtiere und Insekten nehmen Löffler ebenso auf, wie Lurche und deren Laich.

Noch vor 200 Jahren bevölkerten große Scharen Rosalöffler den halben amerikanischen Kontinent vom südlichen Nordamerika bis nach Südamerika. Bis die prachtvollen Vögel vom Menschen rücksichtslos verfolgt wurden. Heute bestehen in den USA strenge Schutzvorschriften, um die letzten Brutpaare in Florida vor der Vernichtung zu bewahren. Der bekannte amerikanische Vogelforscher R.Allen schreibt über die Rosalöffler: "Wo sie vorkommen, verdienen sie behütet zu werden, als ob sie Kronjuwelen wären".

In Asien nisten die verwandten Schwarzstirnlöffler oft hoch oben in den Bäumen. Die Rosalöffler wählen jedoch lieber die Deckung der Schilfgräser und anderer Sumpfpflanzen. Die Bodennester bestehen aus Schilf und werden von den Eltern emsig nachgebessert. Selbst wenn bereits große Junge im Nest hocken, bringen die Löffler immer noch mehr Nistmaterial im Mundwinkel herbei und bessern die Unterlage aus.

Das Gelege besteht meist aus 3 Eiern und wird von beiden Partnern bebrütet. Schon die frisch geschlüpften Jungvögel lassen die besondere Schnabelbildung erkennen. Die Nesthocker werden anschließend von beiden Eltern gefüttert und gegen allzu intensive Sonneneinstrahlung geschützt. Im Alter von 4 Wochen verlassen sie das Nest und sammeln sich an den nächstgelegenen Wasserflächen, wo sie noch weitere 4 Wochen lang gefüttert werden.

Löffler sind gesellige Vögel, die gerne in Kolonien nisten. Wenn sich Löffler zusammentun, verständigen sie sich durch Krächzen oder Schnäbelgeklapper, das weithin hörbar ist.

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Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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