Nymphensittiche als Haustiere

Robuste Rotbäckchen mit kecker Haube
- Nymphensittiche -

Spitze Federhaube und rote Bäckchen - dass sind die Markenzeichen der Nymphensittiche. Die "Nymphen", wie sie von Vogelfreunden liebevoll genannt werden, gelten als ausgeglichen, friedlich, witzig und sprechbegabt. Sie stammen ausschließlich aus Nachzuchten, was den Vorteil hat, dass sie bei uns akklimatisiert und stark auf den Menschen geprägt sind. Nymphensittiche machen mehr her, als Wellensittiche und kosten annähernd das Gleiche. Trotzdem sind die kecken Rotbäckchen nicht halb so bekannt wie ihre bunten Vettern. Höchste Zeit also, die Nymphen ins Rampenlicht zu heben...

Artenschutzprobleme und Krankheiten durch illegale Importe sind bei den Nymphen nicht zu befürchten. Die Tiere pflanzen sie in Gefangenschaft mühelos fort, weshalb sie unter Vogelexperten als als ideale Zuchtvögel gelten. Die schlanken, elegant gestreckten Vögel werden 30-33 cm lang und tragen ein ziemlich einheitliches Federkleid, in dem die Farbe grau in verschiedenen Schattierungen vorherrscht. Das Männchen hat meist einen zitronengelben Kopf mit einer ebensolchen Federhaube. Dazu zwei große orangene Wangenflecken, weiße Armschwingen und eine schwärzliche Schwanzunterseite. Beim Weibchen fallen die Farben etwas dunkler und matter aus. Nymphensittiche werden heute in verschiedenen Farbschlägen gezüchtet, wobei das Grundmuster jedoch stets erhalten bleibt. Die aparte Kopfhaube ist Schmuck und Stimmungsbarometer zugleich. Aufgerichtet steht sie für gute Laune und Spaß, wird sie andauernd angelegt, ist der Vogel genervt oder schlapp.

Wie die Wellensittiche stammen auch die Nymphensittiche aus Australien. Dort leben sie in kleinen Schwärmen oder paarweise in Gewässernähe. Nhmühensittiche sind schnelle und gewandte Flieger, die in der Lage sind, auch weite Strecken zurückzulegen. Während ihres Fluges halten sie durch ständiges lautes "Rufen" Kontakt zu ihren Artgenossen. Ihre kräftige Stimme behalten Sie auch in Gefangenschaft bei. Die robuste Nymphen können arge Schreier sein, die bei Erregung schrille Pfeiftöne von sich geben. Eine Untugend, die man ihnen durch frühzeitige Erziehung etwas abgewöhnen kann.

Nymphensittiche kann man heute fast so mühelos erwerben, wie Wellensittiche. Entweder im Zoohandel oder direkt bei einem Züchter (Anzeigen in Tierzeitschriften!). Achten Sie darauf, dass der künftige Hausgenosse möglichst Jung ist - das ist die beste Voraussetzung für Zahmheit und Anhänglichkeit. Außerdem lernen die Jungtiere leichter als ältere Vögel. Im Fußring ist stets das Geburtsdatum eingraviert. Nymphensittiche sind für den Einstieg in die Vogelhaltung gut geeignet. Allerdings sollten Sie sich im klarem darüber sein, dass die Tiere bis zu 20 Jahre alt werden können! Achten Sie beim Kauf darauf, dass das Gefieder voll ausgebildet ist und glatt anliegt. Die Augen und die Nase dürfen nicht verklebt sein. Überprüfen Sie auch die Füße und die Stellung der Zehen. Sie dürfen weder vrstümmelt sein, noch dürfen die Zehen in verschiedene Richtungen zeigen.

Der Käfig für einen Nymphensittich ist nicht billig und muss täglich gereinigt werden. Als Mindestmaß gilt eine Länge von 90-100 cm, eine Breite von 50-60 cm und eine Höhe von 80-90 cm. Noch besser ist eine Zimmervoliere, die allerdings eine Menge Platz in Anspruch nimmt. Auch eine Freivoliere ist möglich, denn die Tiere sind "winterhart" und bei guter Ernährung sehr widerstandsfähig gegen Krankheiten. Der Käfig sollte neben Sitzstangen aus Holz (!) unbedingt Vogelsand und mehrere Futternäpfe enthalten. Stellen Sie ihren gefiederten Freunden auch unbedingt reichlich Spielgerät zur Verfügung. Sie sind von haus aus sehr neugierig und lebhaft. Notfalls genügt dafür das übliche Wellensittich-Spielzeug, Sie können aber auch allerlei Spielsachen aus Holz selber basteln. Der Vogel wird es ihnen danken!

Wie alle Papageien leben auch die Nymphensittiche sehr gesellig. Die beste Lösung ist es daher, sich zwei Vögel anzuschaffen. Das Geschlecht spielt dabei eine untergeordnete Rolle, da sich Männchen und Weibchen genauso vertragen, wie ein Pärchen. Was nicht geht sind Kombinationen wie 2 Männchen, 1 Weibchen oder umgekehrt. Dann lieber gleich zwei Weibchen oder zwei Männchen anschaffen. Sollte sich bei ihren Nymphen Nachwuchs ankündigen, ist dies kein Grund zur Panik, in der Regel finden Sie über eine Anzeige andere Vogelfreunde, die Interesse an den Jungtieren haben. In der Regel legt das Weibchen 4 bis 6 Eier, die von beiden Elternteilen bebrütet werden. Etwa 17 bis 22 Tage nach der Eiablage schlüpfen dann die ersten Küken. Nun ist es Zeit, sich einen gutes Vogelbuch anzuschaffen, damit Sie bei der Aufzucht keine Fehler machen...

Infotabelle:
Preis pro Tier: von 10.- bis 50.- Euro, Käfig 80-100.- Euro,
Vogelkosten pro Monat: etwa 10.- Euro pro Tier zzgl. gelegentliche Tierarztkosten.
Familientauglichkeit: erst für Kinder ab 10 Jahren geeignet
Pflegeaufwand mittel bis hoch
Platzbedarf für Vogel hoch
Bewegungsdrang hoch
Durchschnittsalter 14-18 Jahre !!



Copyright: Michael Krabs
Fotos: Zoonar

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