Avignon, Stadt der Plakate

Avignon, Stadt der Plakate

Bekannt wurde Avignon durch seine Brücke, die zu einem Lied inspirierte. Sie war einst die reichste Stadt der römischen Provinz Narbonnaise, was sie zum Zentrum der ganzen Region werden ließ. Heute ist die Stadt der Päpste an der Rhône ein eindrucksvolles Reiseziel mit einem überwiegend jungen Publikum. Besonders Kulturinteressierte kommen hier auf ihre Kosten.

Drückende Hitze liegt über dem Rhône-Delta im Süden Frankreichs. Das Thermometer erreicht annähernde 40°C im Schatten und es ist annähernd windstill. Der Mistral, ein kühlender Wind aus den Alpen, der sonst für angenehme Temperaturen sorgt, hat ausgesetzt.

Vor erreichen des Altstadtzentrums durchfährt man ein ausgedehntes Industriegebiet und kommt an einem Lokomotivschuppen vorbei, das man von außen jedoch nicht erkennen kann. Mit erreichen der historischen Stadtmauer ändert sich das Bild. Die Mauer selbst ist an vielen Stellen zerstört worden oder eingefallen, und wird derzeit Etappenweise wieder hergestellt. An der Stadtmauer sind alle Parkplätze belegt und zwingt uns in ein Parkhaus zu fahren, dessen Preise an den Brückenzoll erinnern, der hier einst für Waren, die über den Fluss gebracht wurden, abkassiert wurden.

Trotz der Hitze pulsiert in den Strassen ausgelassenes Leben. Entlang der Rue de la Republique, die zum Papstpalast führt, machen Gaukler, Künstler, Akteure, Musiker und Kleinkünstler auf ihre Abendveranstaltungen aufmerksam. Sie werden dabei von unzähligen jungen Menschen unterstützt, die entsprechende Postkarten verteilen. Da dies scheinbar nicht ausreicht, um die Veranstaltung mit Publikum zu füllen hängen zudem Myriaden von Plakaten an allem, was wild plakatiert werden kann: Zäune, Mauern, Laternen, Pylonen, Balkone, Autos uns Bäumen. Kein Wunder, dass hier die Entscheidung schwer fällt, welchem Teil der Kultur man seinen Abend widmen möchte.

An der Place de l'Horloge bereiten sich die Touristen-Restaurants auf den mittäglichen Ansturm vor. Einige Stimmen aus dem Internet weisen darauf hin, dass man hier nur abgezockt werden würde. Dennoch hat der Platz ein schönes Ambiente und fürs Essen ist es sowieso noch zu früh.
Am Place du Palais wollen zwei Fakire glauben machen, dass der am Boden sitzende über mehrere Minuten hinweg allein durch Meditation in der Lage sei, mit einer Hand einen kleinen Baumstamm halten zu können, auf dem der andere Platz genommen hatte. Beide halten ihre Augen geschlossen, Der obere öffnet sie gelegentlich, um einem der Schaulustigen fest in dessen zu schauen, um ihn bei dieser Gelegenheit auf ein Opfergefäß aufmerksam zu machen, in dieses er Geld einwerfen solle. Mit erheblichem Aufwand wird das Ganze unter einem blickdichten Tuch mithilfe von zwei Helfern abgebaut, damit niemand das Gestell zu Gesicht bekommt, das den Baumstamm hält.

Dank der Hitze und den morgendlichen Stunden sind die Kassen im Papst-Plast noch leer. Man darf mit Ausnahme dreier Räume, in denen sich Wandmalereien aus dem Mittelalter befinden, alles fotografieren. Bis ins kleinste Detail bekommt man nun den Bau des Palastes erklärt, welche Werkzeuge verwendet wurden, bis hin zu einer Liste aller Namen der Personen, die am Bau beteiligt waren. Die Zuordnung zur eigenen Familie dürfte über so viele Jahre schätzungsweise nur den wenigsten gelingen. Am Rande erfährt man, dass hier ab dem 14. Jahrhundert mehrere Päpste Zuflucht hatten. Doch warum ausgerechnet hier? Was geschah unterdessen in Rom? Erst das Internet gibt die erforderlichen Auskünfte: 1309 siedelte sich der Papst Clemens V. in Avignon an (Avignonesisches Papsttum), weil der französische König Philipp der Schöne aus dem Papsttum ein persönliches Machtinstrument machen wollte. Der (frz. Palais des Papes) war zwischen 1335 und 1430 die Residenz verschiedener Päpste und Gegenpäpste.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor

Zum Schluss bleibt noch die Besichtigung der berühmten Brücke, auf der laut des ebenso berühren Liedes "Sur le pont d'Avignon" einst getanzt wurde. Das Ticket gab es bereits im Papst-Palast weshalb man direkt durch die Drehtüre gehen kann. Von der Brücke, die dem heiligen Bénezet geweiht ist und aus dem 12. Jahrhundert stammt, steht heute nur noch etwa die Hälfte. In der Mitte befindet sich eine zweistöckige Kapelle, die man besichtigen kann. Mit einem schönen Blick über den Fluss und auf das Ensemble von Papst-Palast, Kathedrale, Petit-Palais und einem Teil der Ringmauer, das zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt wurde, endet unsere Visite.

Text und Fotos: Pierre Dietz
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