Unsere Böden

Grundlage des Lebens
Unsere Böden

Grundlage des Lebens


Der Boden ist eine wesentliche Grundlage für das Leben auf der Erde. Auf ihm wächst die Nahrung von der wir und die Tiere leben. Seine Fruchtbarkeit hängt dabei vom Grundgestein, von physikalischen, chemischen und biologischen Eigenschaften ab. Oft ist diese Schicht Erde, von der alles Leben abhängt, nur wenige Zentimeter stark. Oben wird der Boden durch die Pflanzendecke und die Atmosphäre und unten durch das Gestein begrenzt. Entstanden ist der Boden aus lockerem Verwitterungsmaterial des darunter liegenden Gesteins. Diese Entwicklung durch chemische, physikalische und biologische Prozesse setzt sich auch heute noch fort.

Für unsere höheren Pflanzen ist der Boden in mehrfacher Hinsicht wichtig. Sie beziehen aus ihm nicht nur Wasser und Nährstoffe, er dient auch den Wurzeln zur Verankerung. Für die Wasserspeicherung sind Böden ebenfalls sehr wichtig. Dabei hängt es von der Bodenart ab, welche Menge an Niederschlagswasser gespeichert wird.

Wenn wir eine Hand voll Erde in unsere Hand nehmen, dann ist dies nur eine lockere Anhäufung von Bodensubstanz. Wäre diese Erde fest, würde sie nur die Hälfte des gesamten Volumens einnehmen. 50 Prozent unseres Bodens besteht aus festem Material und die andere Hälfte wird von Poren eingenommen, welche zu wechselnden Anteilen mit Wasser und Luft gefüllt sind.

Aufgrund der vielen natürlichen Einflüsse, die auf die Böden einwirken, ist kein Boden wie der andere. Dies beginnt schon mit seiner Mächtigkeit. Während an manchen Stellen die Erdauflage über dem Gestein nur 5 bis 10 cm stark ist, beträgt sie andernorts bis zu 2 Meter. Auch die Bodentypen und Bodenarten sind höchst unterschiedlich, wobei beides nicht das gleiche bedeutet. Unter Bodenart versteht man die Zusammensetzung der mineralischen Bodensubstanz aus den verschiedenen Korngrößen. Während der Begriff Bodentyp zur Einteilung verschiedener Böden anhand typischer, immer wieder auftretender Horizontfolgen dient.

Das Leben im Boden

Wenn man eine Schaufel voll Erde ansieht, dann könnte man oberflächlich betrachtet meinen, dies sei nur tote Substanz bzw. nichts anderes als Dreck! Dabei wimmelt es darin nur so voller Leben. Die Mikrowelt des Bodens enthält eine Vielzahl an Pilzen, pflanzlichen Algen, Bakterien und einzelnen Urtierchen. Ein einziges Gramm Erde wird von Millionen Bakterien bevölkert. Die Zahl der Mikroorganismen in einem Quadratmeter Boden geht in die Milliarden. Getrocknet würde diese unvorstellbare Zahl ein Kilogramm ausmachen.

Zu den kleineren und mittelgroßen Tieren in unseren Böden zählen die Milben, Nematoden, Springschwänze und kleinen Insektenlarven. Allein von diesen Milben sind bis jetzt 10.000 Arten bekannt und etwa 2.000 verschiedene Springschwänze kennt man. Auf einem Hektar landwirtschaftlich genutztem Boden leben in den obersten 15 cm ca. 10.000 kg Pilze, 10.000 kg Bakterien, 4.000 kg Regenwürmer, 370 kg Urtierchen, 140 kg Algen und 17 kg Insekten.

All diese Organismen haben eine ideale Arbeitsteilung. Sie leben in den verschiedensten Bodenschichten. Springschwänze, die an der Bodenoberfläche leben, sind groß, dicht behaart oder beschuppt und von grünlicher und violetter Farbe. Die auf tiefere Schichten spezialisierten Arten sind dagegen klein und weißlich. Sie haben auch kurze Fühler und Beine.

Pilze sind z.B. dann beteiligt, wenn es gilt, das Holz abzubauen. Denn nur sie sind in der Lage, das widerstandsfähige Lignin in den Zellwänden abzubauen. Die größeren Tiere unserer Böden erkennen wir mit bloßem Auge. Zu ihnen gehören Insekten, Wühlmäuse und Maulwurf sowie Regenwürmer.

Regenwürmer, die „Kühe des Ackers“

Wenn es einmal länger regnet, sehen wir sie überall auf Gehsteigen, Asphaltstraßen aber auch in den Gärten hilflos auf dem Boden. Die Nässe hat sie aus ihrem Milieu vertrieben.
Gar manchem ekelt es jetzt vor diesen klitschigen Würmern. Der Gärtner jedoch hat seine wahre Freude daran. Sieht er doch, welch ein reges Wurmleben in seinen Böden herrscht.

Die Regenwürmer (Bisenis foetida) gelten schlechthin als Synonym für einen gesunden Boden. Es sind die „Kühe des Ackers“, die „Eingeweide der Erde“, wie sie der griechische Naturforscher Aristoteles nannte, oder auch der „Bergmann unterm Acker“, wie man den Regenwurm in manchen ländlichen Gegenden heute noch nennt! Die Arbeit, welche diese kleinen Tierchen leisten, ist praktisch unbezahlbar. Die Regenwürmer fressen sich buchstäblich durch den Boden hindurch. Dabei nehmen sie anorganische und organische Bestandteile auf, vermischen diese miteinander und scheiden in Form des Kotes Ton-Humus-Erde aus.

Um zu sehen, welch einen Nutzen der Regenwurm für den Boden hat, hier einige rekordverdächtige Zahlen: Die Regenwürmer im Boden eines Hektars Dauerweide – etwa eine Million Würmer – produzieren jedes Jahr 115 Tonnen Wurmkot. Mit dieser Menge könnten 2300 Säcke zu je 50 Kilogramm gefüllt werden. Es ist aber nicht nur eine Art von Regenwürmern, die da so fleißig scheinbar für uns arbeitet. In Deutschland wurden bisher an die 40 verschiedene Arten entdeckt.

Bei Untersuchungen hat man festgestellt, dass auf biologisch bearbeiteten Böden bis zu 165 Regenwürmer pro Quadratmeter leben und auf konventionellen bis zu 136. Sie lieben also Böden, die einen gewissen Anteil an toter pflanzlicher Substanz aufweisen, die mehr oder weniger von Mikroorganismen besiedelt sind.

Seit längerer Zeit wird der Regenwurm auch gezüchtet. Er ist mittlerweile auf dem Weg zum agrarindustriell genutzten Haustier. Seine Verdauungskraft wird fleißig vermarktet. Man denkt aber auch daran, Nutzen aus seinem Proteingehalt zu ziehen. Man weiß ja, dass Igeln, Amseln und Maulwürfen der Regenwurm hervorragend schmeckt! Warum soll dies auch nicht für Haustiere gelten! Regenwurmmehl hat einen Proteingehalt von etwa 60 Prozent und enthält mehr essentielle Aminosäuren als Fischmehl.

Wenn der Boden stirbt

Die dünne Schicht Boden, von der wir leben, ist ein hochkomplexes Ökosystem, das viele Menschen nicht zu schätzen wissen. Anstatt diesen wertvollen, unersetzbaren Schatz zu schützen und zu schonen, gehen wir damit um, als wäre er unbegrenzt vorhanden. Wir versiegeln ihn mit Beton und Asphalt und pumpen ihn mit Giften voll.

Die Böden sind auf der ganzen Welt akut gefährdet. Unmengen an chemischen Stoffen enthalten z.B. unsere Böden durch die Landwirtschaft. Auf die Ackerböden werden jährlich Unmengen von Pflanzenbehandlungsmittel ausgebracht. Geschieht dies auf leichtsinnige und verschwenderische (wenn auch oft gutgemeinte) Weise, wird pflanzliches und tierisches Leben planmäßig und regelmäßig vernichtet.

Die Ursache der Bodenzerstörung hat zwar überall andere Schwerpunkte, doch kann man die Auswirkungen zerstörter Böden schon heute in den tropischen und subtropischen Gebieten der Dritten Welt beobachten. Vor allem die Entwaldung ist der Tod aller Böden. Innerhalb weniger Jahre geht der plötzlich nackt daliegende Boden durch den Angriff des Niederschlagwassers sowie durch Winderosion verloren.

Wir können diesen Effekt auch in manchen Teilen unserer Alpen sowie auf großen landwirtschaftlichen Flächen beobachten. Sind einmal keine Bäume, Sträucher und Hecken vorhanden, lassen Wasser und Wind die wertvolle Humusschicht immer dünner werden. Etwas nachdenklich – vor allem was die letztgenannten Ursachen betrifft – sollte uns deshalb das vielsagende Zitat eines unbekannten Verfassers machen, das da lautet: „Mit den ersten Bäumen, die gefällt werden, beginnt die Kultur. Mit den letzten Bäumen, die gefällt werden, endet sie.“

Literatur:
Boden/E.Jedicke/Ravensburger
Rettet den Wald/H.Stern/Heyne

Text & Fotos: Walter J. Pilsak
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