Spurensuche: Welches Tier war hier im Schnee?

Die Fachsprache der Jäger unterscheidet zwischen Fährten, Spuren und Geläufe
Spurensuche: Welches Tier war hier im Schnee?

In Mitteleuropas Wäldern sind rund 360 Wirbeltierarten heimisch. Von diesen Tierarten werden wir auf Spaziergängen jedoch nur wenige entdecken, es sei denn, wir können Tierspuren lesen. Naturprofis erkennen für den Laien oft unsichtbare Zeichen, und wissen daher welche Tiere wo ihr Revier haben und vorkommen. Mit etwas Übung kann jeder von uns den Tieren wie ein Indianer auf die Schliche kommen. Im Winter gelingt die Fährtensuche besonders gut.

Der beste Zeitpunkt für die Spurensuche ist nach einem leichten Schneefall. Dann zeichnen sich die Trittspuren der Waldbewohner deutlich ab und können leicht verfolgt werden. Aber auch, wenn der Boden durch Regen oder geschmolzenen Schnee aufgeweicht ist, sind die Tierspuren im Matsch oft deutlich zu erkennen.

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Eines der sichersten Zeichen, an dem man fast jedes Tier erkennt, ist die Losung. Dieser Ausdruck der Jägersprache steht für Kot bei Wild und anderen Tieren. Auch andere „Hinterlassenschaften“ wie Fraßspuren an Futterpflanzen, verlassene Nester, abgestoßene Geweihstangen, Höhlen, verlorene Haare, Federn und abgescheuerte Rinde sind Spuren, die uns zeigen können, welches Tier sie hinterlassen hat.

Daneben sind die Fußabdrücke im frischgefallenen Schnee ein spannendes Merkmal. Sie zeigen auch die Richtung an, in die sich das Tier bewegt hat. Vielleicht ist es ja noch ganz in der Nähe? Auch Laien haben keine Schwierigkeiten einige der betreffenden Tierarten zu erkennen. Wollen wir auf Spurenjagd gehen, dann hat das allerdings nur bei Neuschnee einen Sinn. Denn je länger der Schnee liegt, desto mehr Tiere haben ihre dann unübersichtlichen Spuren in ihm hinterlassen.

Doch um nochmals zur Jägersprache zurückzukehren. In dieser werden die Fußabdrücke nach Tierarten unterschieden. Beim Hochwild (Reh, Rotwild, Wildschwein) nennt man sie Fährten, beim Niederwild (Dachs, Fuchs, Hase) Spuren und beim Wildgeflügel (Rebhuhn, Krähe) Geläufe.

Die abgebildeten Zeichnungen und Fotos zeigen Fußspuren von heimischen Tieren, die auch im Winter aktiv sind. Wildschweine zum Beispiel genauso wie Reh, Hirsch, Eichhörnchen, Luchs, Fuchs oder Wolf. Der Dachs hingegen hält Winterruhe. Er verbringt die meiste Zeit des Winters mit Schlafen, wacht aber hin und wieder auf und versucht etwas Nahrung zu finden. Dann kann man auch seine Spur im Schnee oder Matsch entdecken.

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Eulen und Greifvögel erkennt man an leichtesten an den Gewöllen. Ein Gewölle besteht aus einem zigarrenförmigen Haarballen, in dem Skelettreste der Beutetiere eingebettet sind. Eulen verschlingen ihre Beute ganz oder in großen Stücken und haben wenig aggressive Verdauungssäfte, so dass Haare, Federn, Knochen und Insektenteile unverdaut übrig bleiben und aus dem Magen hochgewürgt und durch den Schnabel ausgespieen werden. So ein Gewölle besteht überwiegend aus kleinen Knochen, Federn und Fellen (Haaren) von Säugetieren. Man findet aber auch Gewölle ohne Knochen, nur mit Federn und Haaren. Das sind häufig die Speiballen von Bussarden, Rotmilane und Falken. Beim Baumfalken findet man häufig Chitin-Reste von Käfern und anderen Insekten. Kenner können anhand der einzelnen Knochen und Überreste schnell erkennen, welcher Vogel das Gewölle hinterlassen und was dieser Vogel zuvor gefressen hat.

Übrigens produzieren nicht nur Eulen Gewölle. Auch Greife tun dies - ebenso Reiher, Kormorane, Möwen, Segler, Würger, Kuckuck, Eisvogel, einige Drosseln, Krähen, Watvögel und Störche. Die Gewölle enthalten je nach Art und deren Nahrungserwerb Fischgräten und Teile von Schneckenhäusern, Muscheln und Krebspanzern. Das deuten von Gewöllen ist natürlich eine Wissenschaft für sich.
Einige sind aber so markant, dass man schnell sehen kann, welcher Vogel es war,

Wer eine Rupfung entdeckt, weiß, dass sich starke Greifvögel wie Adler oder Sperber in der Nähe befinden müssen. Nur sie sind in der Lage kleinere Vögel zu erbeuten und rupfen ihnen anschließend mit dem Schnabel die Federn aus. Eine solche Stelle nennt sich Rupfung. Dort hat sich dann meist einige Zeit zuvor ein kleines Naturdrama abgespielt.

Auch Rupfungen deuten zuverlässig auf die Anwesenheit bestimmter Greife. So finden sich die Rupfungen des Seeadlers häufig auf Dünenhügeln oder anderen erhöhten Plätzen. Hat er Vögel geschlagen, dann rupft er das Kleingefieder oberflächlich. Die Flügel werden häufig ganz abgebissen. Beim Sperber liegen die Rupfplätze im Brutrevier und sind während der Fortpflanzungszeit häufig an den Plätzen, an denen das Männchen dem Weibchen die Beute übergibt. Die Rupfplätze der Sperber sind meist erhöhte Stellen wie Stubben, umgeknickte Bäume oder Holzstapel. Zu den Rupfungen zählen die Beine, Schnäbel und Innereien ihrer Beute.

Nun sind Rupfungen und Gewölle sicherlich nicht jedermanns Sache Kommen wir also noch einmal zurück zu den Fährten. In verhältnismäßig großer Anzahl kommt heute das Rehwild bei uns vor. Seine Fährte werden wir daher wohl am schnellsten finden. Schlechter sieht es schon mit den Feldhasen aus. Obwohl jedes Jahr mehr als eine Million Hasen erlegt werden, sind es nicht die sprichwörtlich vielen Jäger, die des Hasen Tod sind, sondern die Landwirtschaft. Zum einen bieten ihnen die ausgeräumten Fluren – fast jede Hecke wurde durch die Maßnahmen der Flurbereinigung beseitigt – keinen Unterschlupf mehr, zum anderen sind es die riesigen Felder, die ihnen nach der Ernte auf einen Schlag kein Futter mehr bieten. Wollen wir seine Spuren entdecken, gehört in manchen Gegenden schon eine Portion Glück dazu.

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Die Spuren von Meister Reinecke sind fast überall zu sehen. Obwohl gegen ihn in den vergangenen Jahrzehnten ein erbarmungsloser Krieg geführt wurde, hat er überlebt. Er ist in der Tat ein „Schlauer Fuchs“. Seine Schläue und Flexibilität hat ihn vor dem Untergang bewahrt. Seine Spuren finden wir im Wald, im Feld und sogar in unseren Dörfern, wohin er sich auch mancherorts nachts wagt.

Für ganz besondere Spuren sorgen die Spechte. Wenn in einem Wald Spechte leben, kann man das gleich an verschiedenen Spuren erkennen. An manchen Baumstämmen hacken die Spechte große Rindenstücke ab, um darunter nach versteckten Insekten und Maden zu suchen. Darüber hinaus legen die Spechte sogenannte „Spechtschmieden“ an. Das sind manchmal Tannenzapfen, die in einer Rinde festgeklemmt wurden, damit der Specht sie mit dem Meißenschnabel bearbeiten kann, gelegentlich sind aber auch ganze Eichel und Zapfensammlungen auf Baumstümpfen oder in Astgabeln. Zu guter Letzt sind die Spechthöhlen natürlich ebenfalls ein untrübliches Zeichen für das Vorhandensein der gefiederten Zimmermeister. Besonders große Höhlen zimmert der Schwarzstorch. Wo er loslegt fliegen im wahrsten Sinn des Wortes die Späne!

Übertroffen wir der Specht nur noch vom Biber. Biberspuren sind unverkennbar und bedürfen keiner weiteren Erklärung. Besonders markant sind neben den angebissenen oder gefällten Bäumen natürlich Biberdämme und Biberburgen. man muss aber kein geschickter Fährtenleser sein, um diese zu erkennen. Aber hätten Sie die Spur eines Fischotters oder einer Maus auch erkannt?

Text: Michael Krabs und Walter J. Pilsak
Fotos: Bildagentur Zoonar
Illustrationen: Britta Meins

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