Nach der Ernte

Nach der Ernte
Herbstliche Felder aus einer etwas anderen Sichtweise !

Während der Monate Juli bis August werden die meisten Felder abgeerntet. Auf Getreide- und Maisfeldern sind dann meist nur noch Stoppeln zu sehen. Oftmals nicht einmal das, wenn nämlich der Landwirt die Fläche unmittelbar nach dem Getreideschnitt umpflügt.

Die ersten abgeernteten Felder zeigen uns auch, dass der Herbst nicht mehr fern ist. Erinnerungen an die Kindheit werden da bei vielen wieder wach. Man konnte auf den weiten Flächen wunderbar Drachen steigen lassen. Der Septemberwind ließ die meist selbstgebastelten Fluggeräte in ungeahnte Höhen steigen.

Auf Kartoffelfeldern wurde das dürre Kartoffelkraut angehäuft und angezündet. Die Erdäpfel, welche man in das Feuer legte, schmeckten nachher, als man sie aus der Glut herausfischte, wunderbar – auch wenn sie manchmal etwas verkohlt waren. Auch Wettläufe auf den Stoppelfeldern wurden unter Kindern manchmal veranstaltet. Allerdings war dies oftmals eine schmerzhafte Angelegenheit, da dies barfüßig geschah. Nur die mutigsten nahmen daran teil.

Felder mit Stoppeln bieten einen schönen Anblick. Dies nicht nur wegen der großen Strohräder, die in Reih und Glied dort abgestellt werden. Abgeerntete Flächen haben vor allem im Licht der späten Nachmittagssonne etwas futuristisches an sich. Ebenso die bereits umgepflügten Äcker. Licht und Schatten lassen aus den simpel erscheinenden Ackerfurchen ein gleichmäßig strukturiertes Gemälde entstehen. Dessen braune Farbtöne sind eine Vorahnung auf den nahenden Herbst und Winter, die schon bald alle Farben in der Natur verblassen lassen.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak

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