Immer der Nase nach

Die Welt der Düfte und Gerüche
Immer der Nase nach

Die Welt der Düfte und Gerüche


Kein anderer Sinn wirkt sich auf unsere Gefühlswelt so einprägend aus, wie der Geruchssinn. Man sagt nicht umsonst zu jemanden, den man nicht leiden kann: „Den kann ich nicht riechen“ oder „Der stinkt mir!“ Findet man dagegen jemanden sympathisch, so sagt man: „Den finde ich dufte!“


In England gab es früher sogenannte Kräuterstreuer . Diese streuten in den Wohnungen duftende Blüten aus, damit die Bewohner sich immer eines angenehmen Duftes erfreuen konnten. Doch wir haben es nicht nur gerne, wenn unsere Umgebung gut riecht. Auch die Nahrungsmittel sollen gut duften. Ob uns eine Speise schmeckt oder nicht, hängt größtenteils von deren Geruch bzw. Duft ab. Da unsere Zunge nur süß, sauer, salzig und bitter registriert, sind die Geruchsstoffe, die unsere Nase aufnimmt, um so wichtiger.

Nasenwunder Hund

Sind für uns Düfte schon wichtig – für den Hund sind die Gerüche das wichtigste überhaupt. Er ist einer der Weltmeister im erschnuppern der Düfte. Der Geruchssinn des Hundes bringt Spitzenleistungen, die in der Tierwelt einzigartig sind. Doch woher kommen diese erstaunlichen Leistungen seiner Nase? Hat der Mensch nicht ein größeres Riechorgan! Dem optischen Eindruck nach könnte man dies meinen. Doch da unsere Nase in erster Linie ein Luftvorwärmer ist, sowie ein hervorragender Kulturboden für Schnupfen, bleibt für die Riechzellen nicht mehr viel Platz. Nur der obere Teil der Nasenhöhle ist auf einer Fläche von fünf Quadratzentimeter mit 5 Millionen Riechzellen besetzt. Die Riechfläche eines Schäferhundes dagegen beträgt 150 Quadratzentimeter und ist mit 220 Millionen Riechzellen besetzt. Das Geheimnis des Geruchsinns bei Hunden liegt jedoch nicht nur in der ungeheuren Menge der Riechzellen, sondern auch in der Funktionsweise, die hier ganz anders wirkt. Messungen haben ergeben, dass das Riechvermögen eines Hundes etwa 1 Million mal besser ist und nicht etwa 44 mal, wie es eine einfache Rechnung ergeben würde

Müssten wir raten, wie viele verschiedene Düfte es auf der Welt gibt, würden wir vielleicht auf einige Hundert tippen. Aber schon ein guter Parfümeur kann mindestens einige Tausend Duftabstufungen unterscheiden. Doch auch das ist noch zu wenig. Man nimmt an, dass es auf der Welt so viel verschiedene Düfte wie Lebewesen gibt, wobei nicht zwei den gleichen Duft oder Geruch haben. Diese alle kann der Hund unterscheiden. Er zerlegt die Fülle der Düfte in ihre Bestandteile und nimmt sie so auf. Hat er den Duft eines Menschen oder eines anderen Lebewesens einmal gerochen, so erkennt er ihn beim nächsten Zusammentreffen sofort wieder.

Düfte der Jahreszeiten

Es gibt zwei Arten von Duftpflanzen. Zum einem sind es Blüten, die sogenannten Aktiv-Dufter, die ihren Geruch von alleine abgeben. Die sogenannten Passiv-Dufter dagegen, zu denen die Aromapflanzen gezählt werden, geben den Duft nicht freiwillig ab. Die Duftentfaltung ist auch an bestimmte Mechanismen, wie Temperatur, Dunkelheit und Wind gekoppelt. Machen wir doch einmal einen Spaziergang durch das Jahr der Düfte. Unsere Natur um uns herum hat nämlich unzählige Düfte, Aromen und Gerüche zu bieten.

Schon während der ersten Frühlingstage finden wir eine „dufte“ Blume. Es ist die Schlüsselblume, die früher wegen ihres Aromas zur Verbesserung schlechter Weine gesammelt wurde. Ähnlich wird heute noch der Waldmeister verwendet, der um die gleiche Zeit gedeiht. Sein unverwechselbarer Geruch trägt zur Aromatisierung des Maiweines bei. Sein Duftstoff, das Cumarin, entfaltet sich jedoch erst beim Trocknen, so dass unser Riechorgan draußen in der Natur nicht viel davon wahrnimmt. Eine andere Duft-Blume des Frühlings ist das März-Veilchen. Da es zu den wohlriechendsten seiner Art zählt, wurde es früher viel zum Kochen verwendet. Es war Bestandteil von Ragouts, Puddings, Kalbfleisch und Veilchenbonbons. Das giftige Maiglöckchen, eine andere Schönheit unserer heimischen Flora, findet man jedoch meist nur noch in unseren Gärten. Es wird noch heute bei der Herstellung von Duftwässern verwendet.

Wenn Bäume duften

Auch viele unserer Bäume verwöhnen im Frühling unsere Nase. Zur Baumblüte erzeugen viele von ihnen wohlriechende Düfte. Einem süßlichen Duft verströmen die Blüten des Schwarzen Holunders. Einen starken Geruch sondert auch der Vogelbeerbaum bzw. die Eberesche ab. Der Baum, der meist einen reichen Blütenflor mit großen Doldenrispen aufweist, riecht aus einigen Metern Entfernung noch recht angenehm. Beim Näherkommen scheint sich der Duft jedoch in penetranter Weise zu verwandeln. Einen fast betäubenden Blütenduft hat die Robinie, die auch Scheinakazie genannt wird.
Sie ist ein Einwanderer aus Amerika und kommt bei uns immer häufiger vor. Auch die Linde duftet während der Blüte recht angenehm. Dies wissen auch die Insekten zu schätzen. Steht man während der Blütezeit unter dem breiten Blütendach einer Linde, dann hört man ein Summen in allen Tonvarianten, das von den unzähligen Bienen und anderen Insekten stammt, welche den Baum jetzt besuchen.

Die Wohlgerüche der Kräuter und Blumen

Auf Brachflächen und an Feldrändern finden wir in den Sommermonaten die Echte Kamille. Man riecht ihren Duft zwar auch so, doch wenn man ein Blütenkörbchen zwischen den Fingern zerreibt, kommt ihr typischer Geruch erst zur Geltung. Einer der typischen Düfte des Sommers ist der Geruch der Acker-Minze. Das Gegenteil von den Minze-Arten ist die Katzenminze. Sie zieht mit ihrem ausströmenden Geruch Katzen an, die sich dann mit Vergnügen in ihrem Kraut wälzen. Auch der Duft von Baldrianblüten ist für uns weniger angenehm. Wir vernehmen den so typischen Baldriangeruch allerdings erst so richtig, wenn die Pflanze getrocknet ist.

Unverwechselbar mit ihrem Duft ist auch die Arnika. Die heute selten gewordene Pflanze wurde früher vielseitig verwendet, Schmetterlinge, welche die Blüten besuchen, bleiben oft wie betäubt darauf sitzen. Weitere Pflanzen mit einem karakteristischen Geruch sind der Gemeine Dost, der auch als Wilder Majoran bekannt ist. Dann der Wilde Sellerie sowie das Mädesüß, das meist an Ufern oder zumindest in der Nähe von Gewässern gedeiht.

Düfte des Herbstes

Auch der Herbst hat seine Düfte und Gerüche im Pflanzenreich. Es sind vor allem die bunten Märchengestalten aus dem Pilzreich, unter denen es einige gibt, die wahre „Geruchskanonen“ sind. Einen der stärksten Düfte - wenn auch nicht gerade einen der angenehmsten - gibt die Stinkmorchel ab. Ihr aasartiger Geruch ist schon aus mehreren Metern Entfernung auszumachen. Ähnlich riecht auch der Tintenfischpilz, der allerdings nur im Südwesten Deutschlands - also in wärmeren Gegenden - vorkommt. Sinn deren „Aromas“ ist es, Aasfliegen damit anzuziehen, welche ihre Sporen verbreiten. Angenehmer ist da schon der Geruch des Milchbrätlings, auch wenn er im Alter dem von Heringslake ähnelt. Ähnlich im Geruch ist auch der Rote Heringstäubling. Ein anderes Exemplar der Gattung Milchlinge, der Dunkle Duftmilchling, riecht im Alter angenehm nach Kokosflocken. Nach einer bestimmten Suppenwürze duftet wiederum der Bruchreizker, der im Volksmund deshalb auch Maggipilz genannt wird. Neben diesen gibt es noch einige andere, wie der Gelbe Knollenblätterpilz, Anischampignon, Anistrichterling, Anisklumpfuß, Aniszähling, Camembert-Täubling, Rettichhelmling und Stinktäubling, die alle einen karakteristischen Geruch abgeben.

Viele Beerenarten, die Ende des Sommers, Anfang Herbst reifen, haben einen charakteristischen Duft. Spitzenreiter dürfte wohl die Wald-Erdbeere sein. Von den Bäumen ist in dieser Zeit der Wacholder zu nennen. Seine Beeren dienen als Geschmackslieferant alkoholischer Getränke. Sie werden aber auch in der Küche verwendet. Die Wacholderbeeren haben eine eigenartige Entwicklungsgeschichte. Im ersten Jahr werden sie zu beerenartigen, grünen Zapfen. Erst im zweiten Jahr erhalten sie ihre schwarze Farbe und können dann gepflückt werden.

Duftende Gewürze

Auch viele Gewürze zeichnen sich neben einem markanten Geschmack durch einen charakteristischen Wohlgeruch aus. Neben vielen anderen Wirk- und Inhaltsstoffen enthalten sie auch häufig ätherische Öle. Diese wohlriechenden, flüssigen pflanzlichen Stoffe verflüchtigen sich schon bei Zimmertemperaturen. Es sind komplizierte chemische Gemische aus der Stoffklasse der Terpene und ihrer Verbindungen. Sie sind in vielen einheimischen und ausländischen Gewürzen enthalten. Zu ihnen gehören Melisse, Thymian, Pfefferminze, Majoran, Ysop, Bohnenkraut, Fenchel, Wacholder, Kümmel und Liebstöckel.

Übrigens geben auch viele Tierarten Duftstoffe ab. Diese werden in den Duftorganen, den sogenannten Duftdrüsen erzeugt. Den Tieren dienen diese Düfte zur Anlockung des Geschlechtspartners, zur Warnung der Artgenossen vor Gefahren, zur Reviermarkierung und zur Verständigung, was besonders für Säugetiere und Schmetterlinge gilt.

(..)


Text & Fotos: Walter J. Pilsak

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