Flurdenkmäler in Bayern - Gedächtnis des Glaubens

Denkmäler in Wald und Flur

Der Wanderer trifft in Bayern überall auf Flurdenkmäler unserer Vorfahren

Bayern ist reich an religiösen Flurdenkmälern wie Kapellen, Gedenksteinen, Gedenktafeln, Marterln, Kreuzwegstationen, Nepomukstatuen oder auch Flur, Feld und Wegkreuzen. All diese Gedächtnisstätten entstanden in den vergangenen Jahrhunderten und wurden von unseren Vorvätern als Zeichen ihres Glaubens errichtet. Die Zeugen christlicher Frömmigkeit geben der Landschaft oft eine heitere Note und prägen den Charakter manchen Landstrichs maßgebend mit.

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Gerade auf unseren Feldern und Fluren finden wir zahlreiche Kreuze. Meistens sind sie aus Holz. Vom kleinen unscheinbaren bis hin zu den aus starken Balken gezimmerten Kreuzen ist jede Größe vertreten. An manchem befindet sich auch eine kunstvoll geschnitzte ChristusFigur. Neben ihnen stoßen wir des öfteren auch auf ein Steinkreuz. Diese sind weit dauerhafter und haben schon so manches Jahrhundert überstanden. Mit ihrer gedrungenen Form und ihrer geringen Höhe von etwa einem halben Meter, wirken sie plump, aber auch urtümlich. Steinkreuze werden vor allem bei uns in der Oberpfalz "Husittenkreuze", "Schwedenkreuze" oder auch "Sühnekreuze" genannt.

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Andere Denkmäler sind wiederum die Stationen eines Kreuzweges, die es etwa seit dem 15.Jahrhundert bei uns geben soll. Es sind dies bildliche Darstellungen des Leidensweges Jesus, die meist an vielbegangenen Wegen zu Wallfahrtskirchen errichtet wurden.

Flurdenkmäler, die noch an frühere Zeiten erinnern, sind auch die Totenbretter. In dieser Zeit war es der Brauch, dass Tote vor der Beerdigung nur auf einem Brett aufgebahrt waren und dann ohne Sarg begraben wurden. Zum Andenken an den, der zwischen Tod und Begräbnis auf dem Brett ruhte, sollen sie dann aufgestellt worden sein, meist an markanten Punkten wie Wegkreuzungen, an einzeln stehenden Bäumen oder auch an Bachläufen. Der Brauch des Totenbrettaufstellens war vor allem in der östlichen Oberpfalz noch bis ins vorige Jahrhundert hinein üblich. Heute werden an vielen Orten an Stelle der "echten Totenbretter" Erinnerungstafeln aufgestellt.

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Auch die vielen kleinen Kapellen, die oft im Tal und auf dem Berg anzutreffen sind, entstanden aufgrund der tiefen Religiosität unserer Vorfahren. Heute sind sie oft nur Orientierungspunkte für den einsamen Wanderer, manchmal aber auch Trostspender im stillen Gebet, abseits der ruhelosen Welt.




Text & Fotos: Walter J. Pilsak

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