Fenchel, Rosmarin und Oregano...

Viele unserer Küchenkräuter stammen aus wärmeren Gegenden
Unter Kräuter oder Küchenkräuter verstehen wir bei uns umgangssprachlich Blätter, Blüten oder Pflanzenteile die frisch oder in getrockneter Form zum würzen verwendet werden. Viele der Gewürzpflanzen, die wir heute wie selbstverständlich in unserer Küche verwenden, stammen ursprünglich aus wärmeren Gegenden, wie dem Mittelmeerraum, Vorderasien oder dem tropischen Afrika und Asien. Die meisten von ihnen lassen sich in kultivierter Form nicht nur im Garten sondern auch auf der Fensterbank oder dem Balkon in Töpfen und Kübeln ziehen. Wer dies vor hat, der muss jedoch einiges beachten, was die Verwendung bestimmter Erde, den Lichtbedarf, die Wässerung, Düngung oder Schädlingsbekämpfung betrifft. Genügend Rat findet man hier in diverser Fachliteratur aber auch im Internet.

Die Vielfalt an essbaren Wildpflanzen ist bei uns riesengroß. Etwa 15.000 Arten gibt es in Europa. Würde man nur die bekanntesten und am meist verwendeten Gewürzkräuter aufzählen, müsste man mindestens 50 verschiedene Namen aufzählen. Einige der bekanntesten unter ihnen, die erst vor Jahrhunderten zu uns kamen, sollen hier kurz vorgestellt werden.

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BASILIKUM
Der Name Basilikum (Ocimum basilicum) leitet sich aus dem Griechischen (basilikos = königlich) ab. Deshalb nennt man es auch Königskraut. Es ist nicht nur eine Gewürz- sondern auch eine Heilpflanze. Basilikum verwendet man vor allem in der italienischen Küche. Das feine Aroma, das hervorragend zu Tomaten passt, verflüchtigt sich beim trocken etwas, so dass man die Blätter im frischen Zustand verwenden sollte. Das ursprüngliche Anbaugebiet von Basilikum ist im tropischen Afrika und Asien.

DILL
Aus Vorderasien stammt der Dill (Anethum graveolens), den man auch unter dem Namen Gurkenkraut kennt. Er wird nicht nur in der Küche vielseitig verwendet. Auch in der Heilkunde findet er Anwendung. In Deutschland ist er eines der am meist angebauten Gewürze.

FENCHEL
Der Köppernickel, besser bekannt unter dem Namen Fenchel (Foeniculum vulgare) ist eine Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Während die Knolle in der Küche als Gemüse Verwendung findet, wird die Wurzel und der Samen in der Heilkunde als Tee zubereitet der vor allem bei Blähungen angewandt wird. Ursprünglich stammt er aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien.

LIEBSTÖCKEL
Als Maggikraut kennt jeder das Liebstöckel (Levisticum officinale), das im Geschmack der Maggiwürze ähnelt aber auch an Sellerie erinnert. Andere Namen des Doldenblütengewächses sind Badekraut, Luststock und Lusch. Die zerkleinerten Blätter verwendet man gerne als Suppenwürze. Es werden aber auch Wurzel und Früchte verwendet. Auch in der Heilkunde findet das Liebstöckel Verwendung. Da die Pflanze eine Höhe von 1 bis 2 ½ Meter erreichen kann, ist sie für den Anbau auf dem Balkon weniger geeignet. Ursprünglich kam Liebstöckel aus dem Nahen oder Mittleren Ost und von dort aus über das Mittelmeergebiet zu uns.

OREGANO
Ursprünglich war der Oregano (Origanum vulgare) im Mittelmeer beheimatet und spielt auch heute bei uns in der Küche nur eine geringe Rolle. Am häufigsten verwendet man ihn noch bei Pizzas. Andere Bezeichnungen für Oregano sind Dorst, Dost, Echter Dost, Gemeiner Dost oder Wilder Majoran. Im Mittelalter sah man in ihm eine wichtige Hexenabwehrpflanze.

ROSMARIN
Auch der Rosmarin (Rosmarinus officinalis) war ursprünglich im Mittelmeerraum zuhause. Er wird in der mediterranen Küche verwendet und ist bei uns auch ein klassisches Grillgewürz. Auch in der Heilkunde wird er angewandt. Da er nicht vollkommen winterhart ist, verwildert er nur in wärmeren Gegenden. Bei uns wird Rosmarin als Gewürzpflanze kultiviert.

SALBEI
Viele kennen Salbei (Salvia) nur als Teemischung für Halsbeschwerden. Er wird aber in der italienischen Küche bei Pasta (Nudeln) auch als Gewürz verwendet. Der lateinische Name Salvia kommt von salvare - heilen und deutet auf dessen Heilkraft hin. Bereits im Altertum kannte man ihn. Die Mönche machten ihn im Mittelalter nördlich der Alpen bekannt. Man kennt etwa 1.000 verschiedene Arten.

SCHNITTLAUCH
Beim Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist man sich heute nicht sicher, wo er ursprünglich herkam. Zum einem hält man es für möglich, dass er in den Alpen und den europäischen Mittelgebirgen beheimatet war und zum anderen dass er aus Zentralasien und dem Mittelmeerraum bei uns einwanderte. Er hat bei uns mehrere Namen, wie Schnittlich, Graslauch, Binsenlauch, Jakobszwiebel oder Brislauch. Als Gewürzpflanze ist er bei uns weitverbreitet.

THYMIAN
Die Thymiane (Thymus) kommen in Afrika, Europa und im gemäßigten Asien vor, wobei die Artenvielfalt im Mittelmeerraum am größten ist. Der Thymian wird als Küchenkraut und als vielseitige Arzneipflanze verwendet. Bei uns findet man ihn oft an den Wegrändern. Die ausdauernde Pflanze kann man Jahr für Jahr ernten, indem man die frischen Blätter verwendet.

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Text & Fotos: Walter J. Pilsak

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