Zum Trinken und Essen: Weintrauben (Vitis vinifera)

Obst der Saison (September)

Die dünnschaligen saftigen Beeren sind nicht lange lagerfähig. Sie sollten möglichst frisch vom Weinstock geerntet und verspeist werden. Im September ist Erntezeit und zugleich Pflanzzeit.

Durch die Züchtung in den letzten Jahren sind viele Weinsorten entstanden, die sich auch für den Hausgarten eignen. Sie ersetzen die oft mehltauanfälligen und pflegebedürftigen Sorten, die besser den Weinbauern vorbehalten bleiben. Ein Weinstock lässt sich sowohl kompakt halten oder als vielverzweigter Kletterstrauch am Haus, am Zaun oder auf einer Pergola ziehen. Die Erziehung ist als Schnurstock, als Fächerspalier oder Bogenrebe möglich. Die Pflanzen fruchten aber auch, wenn sie ohne Schnitt wuchern dürfen. Allerdings kommt eine gezielte Erziehung der Qualität der Trauben zugute. Günstig ist ein Standort an einer Südseite - etwa am einem Spalier an der Hauswand oder an einem südseitigen Gartenzaun. Die starkwüchsigen Kletterpflanzen bieten sich auch für die Begrünung einer Pergola als Weinlaube an. Zu beachten ist, dass die Ranken einen Halt an der Kletterhilfe finden. Ideal sind verzinkte Baustahlmatten oder andere dünne, aber stabile Spaliere. Weinreben gedeihen auf jedem guten Gartenboden. Er sollte möglichst tiefgründig und staunässefrei sein. Es lohnt sich mehrere Sorten zu pflanzen. Das macht unabhängiger bei Ausfällen etwa durch Frostschäden, vergrößert die Vielfalt an Früchten und verlängert die Erntezeit. Ein Überschuss an Trauben lässt sich recht einfach zu Gelee oder Saft verarbeiten und mit den nötigen Utensilien und etwas Übung auch zu Wein keltern.

Veredelte Sorten oder bewurzelte Steckhölzer

In Weinbauregionen sind nur Pfropfreben zulässig. Hier werden die Sorten auf Amerikaner Reben (Vitis labrusca) veredelt. Diese Wild-Art ist auch selbst als Rebstock gut für den Garten geeignet. Als solche darf sie natürlich auch durch Steckhölzer vermehrt werden. Dazu dienen etwa scherenlange Hölzchen, die im Winter von jungen Trieben geschnitten und in tiefe Töpfe mit lockerem Substrat gesteckt werden. Veredelte Jungpflanzen sind in regionalen Baumschulen und Gartencenter zu bekommen. Die Sorten sollten dem Klima im Anbaugebiet angepasst sein. Sortenempfehlungen geben auch die Fachberater der Gartenämter in der Region.

Ebenso hilfreich sind Empfehlungen von Nachbarn oder Bekannten, die bereits Weinreben kultivieren. Sie können meistens auch gute Bezugsquellen mitteilen. Außerhalb von Weinbaugebieten können vorhandene Weinstöcke auch zur Vermehrung von Jungpflanzen nützlich sein, wenn sie gute Eigenschaften haben. Jetzt zur Reifezeit ist erkennbar, ob die Pflanzen gesund sind und ob die Trauben schmecken. Im Spätwinter, wenn dann der Schnitt erfolgt, fallen Triebe für die Steckholzvermehrung an.

Bio-Beeren

Die Trauben sind im eigenen Garten ohne Pflanzenschutzmittel produzierbar und frei von Konservierungsstoffen. Das macht sie natürlich als Bio-Obst besonders wertvoll, vorausgesetzt, dass sie keine fauligen Beeren haben. Vorsorglich sollten die Trauben während der Reifezeit ständig kontrolliert und bei Bedarf ausgeputzt werden. Das Freischneiden fördert die Fruchtreife. Je nach Sorte, Lage und Wetter kann die Ernte bereits Ende August beginnen und bis in den Oktober hinein andauern. Die süßen, saftigen Beeren schmecken auch den Amseln, Drosseln und Staren. Im Hausgarten halten sich die Schäden aber in Grenzen, zumal die Vögel nicht in Schwärmen über die Früchte herfallen.

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Inhaltsstoffe (pro 100 g frische Früchte)

Vitamine: A, B1, B2, B3, B5, B6, B7, B9, C, E
Mineralstoffe: Natrium, Kalium (190 mg), Calcium, Magnesium, Phosphor, Schwefel, Chlor
Spurenelemente: Eisen, Zink, Kupfer, Mangan, Fluor, Jod
Kohlenhydrate: Fructose (7 g), Glucose (7 g), Monosacharide (13 g), Disaccharide (0,4 g), Sascharose (0,4 g) u.a.
Balaststoffe: Cellulose, Lignin u.a. (insgesamt ca. 1,6 g)
Aminosäuren: Eiweiß, nichtessentielle Aminosäuren, essentielle Aminosäuren, (insgesamt 700 mg pflanzliches Eiweiß) u.a.
Fett: gesättigte Fettsäuren (100 mg), ungesättigte Fettsäuren (10 mg), mehrfach ungesättigte Fettsäure (100 mg), langkettige Fettsäuren (240 mg), Linolsäure (100 mg) u.a., (kein Cholesterin)

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Text & Fotos: Peter Himmelhuber

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