Disintermediation im Mediensektor

Schreiben Journalisten künftig direkt für Leser?
Es klingt futuristisch und hat auch mit der Zukunft zu tun: Disintermediation beschreibt den Wegfall einzelner Stufen einer Wertschöpfungskette. Im Finanzsektor ist dieser Prozess bereits in vollem Gang. Online-Portale klauen den Banken zunehmend Provisionen. Auf Crowdfounding-Portalen wie Smava, Seedmatch oder FoundingCrowd treffen risikofreudige Investoren auf kreative Unternehmer. Der Umweg über die Bank entfällt. Alles geht schneller, genauer und direkter. Natürlich werden die Banken dadurch nicht unnötig. Sie verdienen nur etwas weniger, verlieren einige Marktanteile. Was das mit dem Mediensektor zu tun hat?


Demnächst eine ganze Menge. Auch eine Zeitung oder ein Magazin wird nicht „unnötig“, wenn sich Leser zunehmend Themen im Internet suchen. Schon heute leidet der Printsektor unter dem Alternativangebot durch Blogs, Foren oder andere kostenlose Internetbeiträge. Aber das fällt angesichts der Leserverluste durch alternative Freizeitbeschäftigungen bisher weniger stark ins Gewicht. Zu groß ist der Leserschwund durch Generationen die lieber Computergames spielen, TV-Gucken oder andere weniger textlastige Freizeitbeschäftigungen vorziehen. Disintermediation ist bisher kein Thema im Medienbereich. Portale wie „Suite101“ oder qualitativ hochwertige Blogs, die sich ausschließlich von Werbeeinblendungen finanzieren, nehmen den Verlagsmedien nur wenige Kunden weg. Man greift trotzdem noch zur Tageszeitung, liest auf Spiegel.de oder Bild.de und kauft sich bei Bedarf interessante Magazine im Kiosk. Also alles in Butter?

Mitnichten. Denn die Disintermediation hat im Medienbereich noch gar nicht begonnen. Klar, gute Blogs und Webseiten gibt es schon eine ganze Weile. Aber bisher waren diese Medien vor allem für Menschen am PC konsumierbar. Nur wenige Blogs und Webseiten sind für Handys, iPads oder andere mobile Endgeräte optimiert. Auf iTunes kann man auch keine Reportagen oder Features lesen. Genau dies wird sich in den nächsten Jahren ändern. Auch für den kleinen Geldbeutel entstehen derzeit neue API Lösungen für responsive Webdesign. Also die gleichzeitige Generierung von Content für verschiedene Endgeräte: Einmal gebloggt und für alle Endgeräte im passenden Design später automatisch generiert. Was das bedeutet? Ohne großen Aufwand können Blogger, Webmaster oder Journalisten ihre Beiträge dann über verschiedene Kanäle selbst vermarkten. Online-Bezahlverfahren wie PayPal oder Moneybookers etablieren sich zusehends. Das alles bietet die Chance auf neue digitale Vertriebsschienen. Direkt-Vertrieb Marke Eigenbau. Angesichts der schwindenden Honorare vielleicht eines Tages der Rettungsanker für viele Freelancer.

Sobald es passende Content-Portale gibt, können dann auch Journalisten oder journalistisch orientierte Fotografen ihre Beiträge direkt an Leser verkaufen. Reportagen.de zu Beispiel könnte ein solches Portal werden. Derzeit gibt es hier vor allem komplette Reportagen, featurs, fachbeiträge und Interviews zu kaufen. Verlage und Unternehmen sind die Zielgruppe. Doch der Schritt in die B2C-Vermarktung ist bereits geplant. Sämtliche Themen könnten dann als EBook, in einer Reportagen-App oder als PDF von den Lesern im preisgünstigen ABO-Verfahren erworben werden. Der Leser bastelt sich dann täglich sein Magazin selber zusammen und zahlt nur das, was er auch tatsächlich liest. Eine Horrorvision für Verlage? Nur wenn Sie den neuen Trend verschlafen!

Viele Journalisten suchen aufgrund der schwierigen Marktsituation nach neuen Vertriebsmöglichkeiten. Bisher stehen aber nur wenige Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Beispiel: Ein mir bekannter Naturfotograf hat eine sehr zeitaufwendige Reportage über den Kampfläufer produziert. Leider findet sich bisher kein Magazin, das diesen Beitrag veröffentlichen möchte. Es gibt auch nicht allzu viele Naturmagazine auf dem Markt die in Frage kämen: GEO und National Geographic brauchen spektakuläre Themen, die eine möglichst breite Masse ansprechen. Da reichen die rund 30.000 ornithologisch interessierten Vogelfreunde in Deutschland als Argument nicht aus. Die Redaktion weiß: Nur wenige davon werden zufällig auf das Thema im Heft stoßen und dieses dann erwerben. Aber wie wäre es, wenn der Fotograf und Autor nun seinen Beitrag den 30.000 „Ornis“ (wie Vogelfreunde in Fachkreisen genannt werden) direkt anbieten könnte? Als ePaper, PDF oder sogar direkt auf`s iPad? Angeboten per AdWords-Anzeige mit entsprechenden Keywords, auffindbar in entsprechenden Themenportalen und weiteren Vertriebskanälen wie Amazon. Könnten auf diese Weise 3.000 Leser für je 1,50 Euro Kaufpreis erreicht wären, wäre das erzielte Honorar immer deutlich höher, als eines, dass bei einer Veröffentlichung in einem kleineren Magazin erzielt werden könnte. Ein lohnenswertes Geschäft also, da ede noch so kleine Zielgruppe angesprochen werden kann. Während ein Magazin sich für 5-20 Themen entscheiden muss, können Autoren auf diese Weise mehrere zehntausend Themen Online parallel vermarkten. Im Moment noch reine Zukunftsmusik. Doch sie klingt plausibel.

Momentan mag man noch nicht recht daran glauben. So war es aber bei vielen neuen Medien, die sich später etabliert haben. Zu umständlich erscheint der direkte Weg von Autor zum Leser oder der Bezahlvorgang. Die bisherigen Paywalls großer Verlagshäuser sind nicht gerade erfolgreich. Doch wenn sich die Leser erst einmal daran gewöhnt haben, dass ein Keyword in der Suchmaschine ausreicht um passende Reportage-Angebote zum kleinen Preis zu erhalten, könnte sich dies ändern. Oder wenn es die passende App gibt, in der man sich sein tägliches Magazin selber erstellt. Bequem bezahlbar per Monatsabo. Schnell laden was man gerade braucht und später bezahlen – das wird auch im Medienbereich der neue Trend werden. Einfach wie im App Store oder bei iTunes und – ganz wichtig- verlags- und themenübergreifend.

Notfalls sogar gänzlich ohne Verlage, denn Reportage-Angebote sind nicht verlagsabhängig. Journalisten und Fotografen, Filmer und Autoren können ihre Themen auch direkt anbieten. Es muss nicht über einen Verlag laufen. Das wäre dann die Disintermediation im Medienbereich.

Die Paywall-Ansätze großer Verlagshäuser haben diese Zeichen noch nicht erkannt. Zu einseitig sind die Angebote, als dass sie reizvoll wären, zu umständlich die Bezahloptionen, zu begrenzt das Angebot. Tut sich hier noch etwas?

Wer am Ende das Rennen macht: Verlagshäuser die rechtzeitig investieren oder private Entwickler, die eine entsprechende Lösung auf den Markt bringen und direkt zwischen Autoren und Lesern vermitteln wird sich zeigen. Wir von Reportagen.de suchen JETZT einen Investor, der bereit ist, in diese neue Technologie zu investieren. Alles ist vorbreitet, das Konzept steht und die Idee hat Zukunft. Die Marktlücke ist (noch) vorhanden. Uns ist es egal, ob Verlagshaus oder Private Equity. Hauptsache wir können bald loslegen!


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Copyright: Michael Krabs, Gründer Reportagen.de & Geschäftsführer der Bildagentur Zoonar GmbH
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FOTOS: Bildagentur Zoonar (Ryan Jorgensen, Erwin Wodicka, Marek Uliasz, magraphics)

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