Johannisbeeren - Sauer macht Lustig!

Johannisbeeren ernten und konservieren

Johannisbeeren sind selten in Obstmärkten zu bekommen. Die Früchte bleiben nur kurze Zeit frisch und vertragen keine langen Lieferzeiten. Um so mehr lohnt sich der Anbau im eigenen Garten.

Die Züchter sind ständig damit beschäftigt neue Obst-Sorten zu gewinnen, die sich durch besondere Eigenschaften auszeichnen. Gefragt sind vor allem solche Sorten, die lange Trauben und reiche Erträge bringen und dennoch im Geschmack den bewährten Züchtungen gleichen. Wichtig ist weiterhin eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten, zumal Beerenobstbüsche oft mit Mehltau und anderen Pilzen zu kämpfen haben. Mittlerweile gibt es einige Züchtungen, die eine gewisse Resistenz gegen Krankheiten haben und auch geschmacklich zufrieden stellen. Gute Sorten lassen sich im Sommer für den Hausgebrauch recht einfach durch Stecklinge ziehen. Dazu sind ausgewählte Mutterpflanzen nötig, die eventuell schon im eigenen Garten gedeihen oder bei Nachbarn angesiedelt wurden. Übrigens ist der Nachbau geschützter Sorten nur für den Hausgebrauch erlaubt. Die Vermehrung für gewerbliche Zwecke ist verboten. Im Hausgarten genügen einige wenige Sträucher verschiedener Sorten. Obwohl Johannisbeerbüsche selbstfruchtbar sind und keine Befruchter-Sorten brauchen (anders als etwa Apfelbäume), lohnt sich die Pflanzung mehrerer Sorten. Dadurch lässt sich die Vielfalt an roten, schwarzen und gelben Früchten vergrößern. Zudem verlängert sich die Erntezeit. So sind beispielsweise bei Johannisbeeren schon von Ende Juni bis in den August hinein frische Früchte zu bekommen. Neben neuen Züchtungen sollten natürlich auch altbewährte in den Bestand aufgenommen werden. Zu empfehlen sind beispielsweise bei roten Johannisbeeren u.a.: ´Heros`, die schon Ende Juni reift, ´Rondom`, die dann im Juli fruchtet und ´Heinemanns Rote Spätlese`, die erst im August trägt. Im Sommer ist eine gute Gelegenheit zur Sortenwahl, zumal die Sträucher jetzt fruchten und neben Kostproben auch Beurteilungen der Pflanzen möglich sind. Für gut befundene Sträucher können sogleich als Mutterpflanzen zur Vermehrung durch Stecklinge dienen.

Stecklingsvermehrung

Stecklinge sind von der Mutterpflanze abgetrennte einjährige Triebe, die also in diesem Jahr gewachsen sind. Am besten eignen sich gesunde kräftige Triebspitzen, die geschnitten werden, wenn sie nicht mehr zu weich, aber noch nicht verholzt sind. Sie wachsen in einem Gefäß mit Anzuchtsubstrat, bei ausreichender Bewässerung und hoher Luftfeuchte zu neuen Pflanzen heran. Diese Jungpflanzen sind mit der Mutterpflanze genetisch identisch. Achten Sie deshalb darauf, dass die Mutterpflanzen völlig gesund sind.

Stämmchen ziehen

Johannisbeerstämmchen werden in der Regel durch Veredelung vermehrt. Als Wurzelunterlagen dienen dafür Jungpflanzen der Goldjohannisbeere (Ribes aureum), die kräftige Stämmchen bilden. Allerdings lassen sich auch Stecklingspflanzen als Kronenbäumchen ziehen, wenn sie von Seitentrieben befreit und als Stämmchen aufgeputzt werden.

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Johannisbeergelee für alle drei Sorten (preiswerte Methode)

Johannisbeeren verlesen, waschen und gut abtropfen lassen. In einen Topf geben und mit etwas Wasser weich kochen, dabei immer wieder umrühren, damit die Masse nicht anbrennt. Solange köcheln lassen, bis die Früchte aufplatzen. Anschließend mit Hilfe eines Passierseihers das Fruchtfleisch von Kernen und Stielen trennen. Die Masse abwiegen und im folgenden Verhältnis mischen:
2 Teile Mus, 1 Teil Gelierzucker (1:1), 1 Teil Haushaltszucker
Beispiel: 1kg Mus, 500 g Gelierzucker (1:1), 500 g Haushaltszucker.
Anschließend nochmals aufkochen, den entstehenden Zuckerschaum abschöpfen und heiß in gut gespülte Schraubgläser abfüllen. Die Gläser umdrehen und bis zum Erkalten so stehen lassen. Den Schaum zum Süßen von Obstsalat oder aber auch als Brotaufstrich verwenden. Man müsste die Masse nicht unbedingt abschäumen, dies ist nur aus optischen Gründen empfehlenswert, da der erkaltete Schaum in den Gläsern nicht schön aussieht..

Zubereitungs-Tipps:
Die Beeren brauchen nicht von der Rippe gelöst werden. Die Stiele enthalten sehr viel Pektin, so dass man nur die Hälfte Gelierzucker benötigt, die andere Hälfte kann normaler, preiswerterer Haushaltszucker verwendet werden.

Bei schwarzen Johannisbeeren kann die Menge des Gelierzuckers sogar zu Gunsten vom Haushaltszucker verringert werden, denn diese enthalten viel mehr Pektin, als die anderen Sorten.

Soll klares Gelee hergestellt werden, so wird die Masse nicht passiert, sondern nur durch ein Sieb geschüttet.

Möchte man die Kerne im Gelee haben, so werden die Früchte vor dem Kochen von den Stielen mit Hilfe einer Gabel abgelöst. Bei dieser Methode muss aber die ganze Zuckermenge aus Gelierzucker bestehen, da sonst das Gelee nicht fest wird.

Je nach Geschmack kann das Gelee mit Vanille, Zimt, Likör, Minzeblättern etc. verfeinert werden

Einfrieren

Johannisbeeren lassen sich einfach durch Einfrieren haltbar machen. Sie liegen dann jederzeit für den Bedarf im Gefrierschrank bereit. Es empfiehlt sich stets kleine Mengen in Folienbeutel und zwar möglichst flach einzupacken. Dadurch gefrieren die Früchte rasch und tauen auch wieder zügig auf.

Einwecken

Weiche Früchte, die nur kurze Zeit haltbar sind, lassen sich vorzüglich für Konserven nutzen, so etwa für Säfte, Wein, Marmelade und vieles mehr. Allgemein heißt diese Konservierungsmethode "Einmachen", zumal das Obst in Flaschen, Gläsern oder anderen Gefäßen aufbewahrt wird. Je nach Bedarf und Art wird das Obst dazu zerkleinert oder gepreßt und entsaftet und dann entsprechend weiter verarbeitet. Als besondere Methode hat sich das Einwecken bewährt, zumal alle möglichen Früchte dazu geeignet sind und recht lange haltbar gemacht werden können.

Johannisbeeren: 30 Minuten Einkochzeit bei 98 Grad; 500 g Zucker pro Liter Auffüllwasser

Text und Fotos: Eva Utz-Hiltl (www.wildpflanzen-genuss.de, Peter Himmelhuber

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