Knoblauch - Heilpflanze mit Tradition

Knoblauch stecken - Heilpflanze mit Tradition

Neben Küchenzwiebeln (Allium cepa), dem Schnittlauch (Allium schoenoprasum) und den Schalotten (Allium ascalonicum) gedeihen im Garten viele andere Allium-Arten. Einen besonderen Platz in der Reihe dieser Liliengewächse nimmt der Knoblauch ein (Allium sativum).

Nach geschichtlichen Überlieferungen hatte der Knoblauch schon zur Zeit der alten Ägypter einen hohen Wert als Nahrungsmittel. Die würzigen Zwiebeln hielten die Arbeiter beim Pyramidenbauen fit. Wahrscheinlich halfen sie auch die lästigen Mücken zu vertreiben, die damals wie heute den Aufenthalt im Freien verleiden können. Die übel riechenden Ausdünstungen, die der Knoblauch verursacht, störten wohl kaum, zumal alle Personen zugleich Verursacher und Betroffene waren. Heute beschränkt sich der Knoblauchgebrauch auf freie Wochenenden oder auf kleine Portionen in der Küche. Der Rohverzehr der heilsamen Zwiebel ist fast tabu. Wer dennoch auf den alltäglichen Genuss nicht verzichten möchte, kann sich leicht Feinde machen. Hartnäckige Knoblauchfreunde sagen sich aber: wer mich mit Knoblauch nicht mag, kann mich ohne auch nicht leiden.

Die Dosis macht`s

Der Mittelweg ist wohl wie immer der beste. So stört es niemanden, wenn leidenschaftliche ”Knofel”-Freunde den üppigen Gebrauch auf freie Tage beschränken, wobei immer ein Tag danach zum Ausdünsten nötig ist. Kleine Portionen zum Verfeinern des Geschmacks gekochter Speisen stören kaum, zumal der Geruch recht rasch verfliegt. Ein probates Mittel gegen die schwefelartigen Dämpfe gibt es leider noch nicht, obwohl verschiedene Hausrezepte empfohlen werden. Weder Milch, noch Fenchelsamen, noch andere ”Hemmer” können den penetranten Knoblauchgeruch, der durch alle Poren strömt, unterdrücken.

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Schöne Heilpflanze

Der Wert dieser besonderen Zwiebelpflanze ist unbestritten. Knoblauchzehen enthalten unter anderem ätherische Öle, insbesondere das Alliin, das eine bakterizide Wirkung hat. Knoblauch verbessert die Darmflora und dient als Hausmittel gegen Magen- und Darmbeschwerden. Bekannt ist der Wert des Knoblauchs als Heil- und Stärkungsmittel bei Kreislauf- und Herzbeschwerden. Selbstverständlich muss bei ernsthaften Erkrankungen der Arzt konsultiert werden. Nebenwirkungen - außer dem unangenehmen Geruch - sind selten oder unbedeutend. Angeblich soll der Knoblauch müde machen - insbesondere Menschen, die einen niedrigen Blutdruck haben. Das schadet aber kaum oder nur in Ausnahmefällen.

Kultivieren und verwildern lassen

Die Kultur im Garten ist recht einfach. Knoblauch lässt sich durch Zehen vermehren. Dazu können Zwiebeln aus dem Handel dienen, die zerteilt und dann in vorbereiteten Boden gesteckt werden. Besser sind Zwiebeln aus dem eigenen Garten oder regionale Züchtungen, die sich bereits bewährt haben. Der Standort sollte vollsonnig sein und auf durchlässigem Boden liegen.

Wichtig ist ein guter Wasserabzug. Staunässe ist schädlich. Die Pflanzung von Knoblauch ist in Mischkultur mit anderen Gemüsen oder mit Erdbeeren möglich. Knoblauch soll eine pilzhemmende Wirkung haben, obwohl dies bislang nicht wissenschaftlich nachgewiesen ist. Jedenfalls stören sich die Pflanzen gegenseitig nicht. So breiten sich beispielsweise Erdbeeren flächig aus, während die Knoblauch-Schlotten nach oben treiben. Freie Pflanzflächen sind auch neben Rosen und anderen Zierpflanzen oder unter Obstbäumen und Beerensträuchern zu finden. Recht dekorativ wirken Knoblauch-Sorten, die Brutzwiebeln entwickeln. Diese bringen im Sommer zwischen den grünen Schlotten lange Schäfte hervor, an denen kleine, vollwertige Zwiebelchen sitzen. Die können zur Vermehrung genutzt werden oder auch zum Kochen dienen. Pflanzzeit für Knoblauch ist im Spätsommer und Herbst oder im Frühjahr. Bei der Pflanzung im September oder Oktober wachsen die Zehen - wie andere Zwiebelpflanzen - noch vor dem Winter an und bilden bis zur Erntezeit im nächsten Jahr kräftige ”Knollen” (Zwiebeln). Die Pflanzung ist auch im Frühjahr möglich. Dazu kommen die Zehen im Abstand von 15 bis 20 cm etwa 2 cm tief in gut gelockerten Gartenboden, der mit Kompost und Sand vermischt wurde. Die Zehen bilden Wurzeln und bringen dann die langen kantigen Blätter hervor. Eine besondere Pflege ist neben der Bewässerung in Trockenzeiten nicht nötig. Die Pflanzen sollten so lange wie möglich auf dem Beet bleiben. Bis zum Spätherbst entwickeln sich aus den einzelnen Zehen die mehrgliedrigen Zwiebeln. Nach dem Ausgraben sollten sie auf dem Beet oder in Kisten nachreifen, damit die Pflanzensäfte aus dem Laub in die Zwiebeln einziehen. Der Knoblauch ist allerdings auch ausdauernd kultivierbar. Er kann viele Jahre auf dem Beet bleiben. Hier bilden sich zunehmend üppigere Horste (Bestände), die im Winter grün bleiben. Die Knoblauch-Kultur ist auch im Kübel möglich. Die vitalen Pflanzen gedeihen wie Schnittlauch oder Zwiebeln selbst in Balkonkästen, wenn sie reichlich Nährstoffe und Wasser bekommen.

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Knoblauch einlegen

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Knoblauch-Kartoffel-Brotaufstrich

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Knoblauch-Oliven-Tomaten-Brot

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Räucherlachs-Knoblauch-Schnecken
Die Schnecken schmecken sowohl warm, als auch kalt.


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Text und Fotos: Eva Utz-Hill (www.wildpflanzen-genuss.de), Peter Himmelhuber

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