Fotografische Ruhe in der Kalahari

Unterwegs im Kgalagadi Transfrontier Park
Viel Raum für das Wild

Kalahari ist abgeleitet von dem Tswana-Wort Kgalagadi und bedeutet soviel wie "der große Durst".
Der Kgalagdi Transfrontier Park ist das Resultat einer jahrelangen Kooperation südafrikanischer und botswanischer Naturschutzbehörden und ist zugleich das erste grenzübergreifende Schutzgebiet, das von Südafrika und seinen Nachbarländern ins Leben gerufen wurde.
Durch den Zusammenschluss des südafrikanischen Kalahari Gemsbok National Park mit Botswanas Gemsbok National Park im Jahr 1999 ist ein Ökosystem entstanden, das mit 38 000 Quadratkilometern fast zweimal so gross ist wie der Krüger Nationalpark.
Dieses riesige Wildreservat mit seinen orangeroten Dünenketten und der speziell an diese Dornbusch- und Halbwüstenlandschaft angepasste Tierwelt gibt Einblick in einen faszinierenden Teil des afrikanischen Kontinents.
Während längerer Trockenperioden benötigt das Wild auf seinen Wanderungen weitläufige Areale, um ausreichend Nahrung zu finden. Deshalb ist es auch unbedingt notwendig, großflächige Schutzgebiete zu schaffen, so dass Antilopen auf ihrer Nahrungssuche nicht durch Hindernisse, wie z.B. Zäune, aufgehalten werden.
Der Kgalagadi ist ein Naturreservat, in dem das Wild nicht "gecullt" oder geimpft wird, wie es in vielen anderen südafrikanischen National Parks der Fall ist. Die nördlichen und südwestlichen Grenzen des Parks sind eingezäunt, um die Viehbestände angrenzender Farmen vor angreifenden Raubtieren zu schützen. Die Regierungen beider Länder bezahlen die Farmer dafür, mit den National Park Behörden zusammenzuarbeiten, damit umherstreifende Löwen und Leoparden nicht von ihnen getötet werden. Dahinter steht die Absicht, die entlaufenen Tiere wieder in den Park zurückzuführen und die meisten Farmer halten sich mittlerweile daran, die Raubkatzen in den angrenzenden Gebieten nur noch mit Betäubungsgewehren zu bejagen.


Starke klimatische Gegensätze

Zu jeder Jahreszeit kann man das Wild entlang der Flussbetten- und täler des Nossob und des Auob gut beobachten. Die beiden Flüsse stellen zugleich auch die zwei Hauptrouten innerhalb des Nationalparkes dar und zudem markiert der Nossob mit kleinen, weiß getünchten Steinen die Grenze zwischen Südafrika und Botswana.
Der Nossob und der Auob sind "kurzlebige" Flüsse, was bedeutet, dass sie lediglich für eine kurze Periode während einer guten Regenzeit fließen. Teile des Auob führenen durchschnittlich alle 11 Jahre Wasser, der Nossob einmal in fünfzig Jahren. Der Auob floss das letzte Mal 1973 sowie 1974 und der Nossob im Jahr 1963.
Im Abstand von 5 bis 20 Kilometern findet man Wasserlöcher in den trockenen Flussläufen, in denen Solar- oder Windenergiepumpen das tiefliegende Grundwasser an die Oberfläche fördern.
In diesem semi-ariden Gebiet ist mit einer durchschnittlichen Niederschlagsmenge von 223 mm im Südwesten und 250 mm im Norden innerhalb der Parkgrenzen zu rechnen. Die Niederschläge treten zumeist während der Regenzeit als Platzregen und heftige Gewitterschauer auf. Innerhalb von zwei Wochen wächst dann frisches Gras, aber wenn weiterer Regen ausbleibt, wird die neue Vegetation schon bald wieder verdorren und vertrocknen.
Die Temperaturen variieren von -11.3°C in kalten Winternächten bis zu 42°C im Schatten an Sommertagen, an denen sich die Bodenoberfläche bis zu 70°C aufheizen kann. Während der Wintermonate, in denen Frost keine Seltenheit ist, kann die Oberflächentemperatur 25°C geringer ausfallen als die Lufttemperatur. Winter bedeutet in der Kalahari eine kühle trockene Jahreszeit von Mai bis August. Ihr schließt sich zuerst eine warme Trockenzeit von September bis Oktober an, gefolgt von einer heißen Jahreszeit mit Niederschlägen von November bis April.
Jede Jahreszeit übt in diesem Gebiet sicherlich einen großen Reiz auf den Fotografen aus, dennoch würde ich persönlich die Monate Mai bis Oktober für dieses Gebiet favorisieren. Einerseits sind die Temperaturen dann noch sehr gut zu ertragen und andererseits kann es durchaus sein, dass das Wild in regenreichen Monaten in andere entlegene Regionen des Parkes abwandert.


Eine große Vielfalt

Der südafrikanische Kalahari Gemsbok National Park zählte für mich als Tierfotograf schon immer zu meinen Lieblingsplätzen im südlichen Afrika, da er mich mit seiner Weite und seiner Reduziertheit von Anfang an fasziniert hat.
Fotografische Ruhe in der Kalahari
Fotografische Ruhe in der Kalahari
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Fotografische Ruhe in der Kalahari
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Fotografische Ruhe in der Kalahari
Fotografische Ruhe in der Kalahari
Dieser Teil ist bekannt für seine Population an Raubtieren, die mit einer geschätzten Anzahl von 150 Löwen, 60 Geparden, 100 Leoparden, 50 Tüpfelhyänen und 200 Schabrackenhyänen angegeben wird. Kleinere Raubkatzen, wie die Afrikanischen Wildkatzen, Löffelhunde, Kapfüchse und Schabrackenschakale können außerdem häufig frühmorgens und am späten Nachmittag gesehen werden. Schwierig wird es nur mit den fast ausschließlich nachtaktiven Raubtieren, wie dem Erdwolf, der Kleinfleck-Ginsterkatze und dem Karakal.
Neben den besonders gut angepassten Südafrikanischen Spießböcken ernährt der Lebensraum Kalahari Streifengnus, Springböcke, Elenantilopen, Kuhantilopen, die Großen Kudus (eher selten), Kronenducker, Steinböckchen, Strauße und Giraffen. Vergebens sucht man in diesem Ökosystem nach Zebras, Schwarzfersenantilopen, Nashörnern oder Elefanten.
Von den ungefähr 297 vorkommenden Vogelarten sind zirka 96 ganzjährig hier beheimatet. Der Kgalagdi Transfrontier Park bietet einer Vielzahl von großen Raubvögeln, wie Savannenadler, Schlangenadler, Gaukler, Afrikanischen Weißrückengeier, Ohrengeier sowie auch kleineren Greife, wie Weißbürzel-Singhabicht, Gabarhabicht, Halsband-Zwergfalke und Steppenfalke einen Lebensraum. Seltener sind Kampfadler und Rothalsfalke.
Von den vorkommenden Eulenvögeln sind Schleiereule, Fleckenuhu, Blassuhu am häufigsten verbreitet, Perlkauz, Weißgesicht-Ohreule und Afrikanische Zwergohreule können aber auch gefunden werden.
Ganzjährig und verhältnismäßig oft kann man hier Riesentrappen innerhalb der Flussbetten von Nossob und Aoub beobachten, während man Ludwigstrappen nur oft während der Sommermonate sieht.


Zahlreiche Möglichkeiten

Die besten Lichtverhältnisse in den kühlen Morgenstunden und am späten Abend sollte man immer für seine Arbeit ausnutzen, zumal auch die meisten Tiere während dieser Zeit am aktivsten sind.
In den Flussbetten des Nossob und Aoub sowie an den Wasserlöchern bieten sich hervorragende Fotogelegenheiten. Ein sehr großer Vorteil beim Fotografieren ist die spärliche Vegetation. Man kann das Wild dadurch relativ einfach finden und es ist dadurch viel leichter, ein "ruhiges" Bild zu bekommen. Denn die sehr dichte Vegetation ist in vielen Nationalparks des südlichen Afrikas beim Fotografieren das größte Problem. Selbst wenn man die Tiere gefunden hat, ist in den meisten Fällen dann immer noch störendes Gestrüpp im Weg.
Ein ganz besonderer Blick sollte immer den Bäumen entlang der Flussbetten gelten. Denn gerade hier kann man tagsüber sehr gut Eulen finden. Auch belegen dann die Afrikanischen Wildkatzen ihre Schlafbäume.
Fotografiert wird die meiste Zeit aus dem Fahrzeug heraus, aber auch an Übersichts- und Rastpunkten, wo man in der Regel das Fahrzeug verlassen darf. Auch in den Camps bieten sich sehr gute Fotogelegenheiten.
Die Nacht in der Kalahari kann sehr spannend werden, denn dann besteht die Chance, Schabrackenschakale, Kapfüchse, mit viel Glück die Kleinfleck-Ginsterkatze sowie einige Eulenarten innerhalb der Campgrenzen zu finden. Auch sind dann kleinere Lebewesen wie diverse Skorpion- und Geckoarten aktiv.
Aber das wohl beeindruckendste in der Nacht sind die Geräusche und der Blick nach oben ― da bleibt noch Zeit für Langzeitbelichtungen auf den unwirklich erscheinenden Kalaharihimmel.
INFORMATIONSTEIL:

Zufahrt:
Der Kgalagadi Transfrontier Park liegt 900 Kilometer von Johannesburg entfernt und 260 Kilometer von Upington. In Upington befindet sich auch der nächstgelegene Flughafen. Eingang in den Park findet man über das Camp Twee Rivieren im Süden des Parkes.
Das Fahren mit dem eigenen PKW innerhalb des Parkes ist kaum ein Problem, da die sandigen Pisten zu jeder Zeit sehr gut geschoben sind. Ein Allradfahrzeug ist deswegen zumindest für den südafrikanischen Teil nicht erforderlich. Lediglich zur Regenzeit können die Strassen durch die zumeist heftigen Platzregen überschwemmt und dann zeitweilig unpassierbar sein.

In den Botswana-Teil des Parkes gelangt man über den Gemsbok/Bokspits-Grenzübergang, 60 km südlich von Twee Rivieren gelegen. Der Parkeingang befindet sich in Two Rivers. Ein separates Permit ist erforderlich. Buchungsadresse weiter unten. Für den Botswana-Teil wird ein Allrad-Geländewagen benötigt.

Malariaprophylaxe ist für dieses Gebiet nicht erforderlich.

Buchungen für den südafrikanischen Teil über:

South African National Parks
PO Box 787, Pretoria 0001, Südafrika,
Tel.: +27 12 343-1991
Fax: +27 12 343-0905
e-mail: reservations@parks-sa.co.za

Buchungen für den Botswana Teil über:

Department of Wildlife and National Parks
Parks and Reservation Office
PO Box 131, Gaborone, Botswana
Tel.:+267 318 0774
Fax.:+267 318 0775
e-mail:dwnp@gov.bw
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