Eine Pilzexkursion mit abrupten Ende

Pilzsucher durch Gewehrschüsse vertrieben
Eine Pilzexkursion mit abrupten Ende

Wie Schwammerlsucher durch Gewehrschüsse vertrieben wurden

Es war ein schlechter Schwammerlsommer. Obwohl es während der vergangenen Wochen sehr warm war und es zuvor auch Unmengen geregnet hatte, gab es in unseren Wäldern kaum Schwammerln. Nur während eines kurzen Zeitfensters – wie man heute in unserer manchmal unverständlichen deutschen Sprache sagt – fanden wir einige köstliche Michbrätlinge. Das war’s dann aber auch schon!

Der Sommer war vorbei und in den ersten Nächten des Oktobers gab es schon die ersten schwachen Nachtfröste. Das endgültige Aus für einen doch noch erhofften Schwammerlfund, wie es schien! Doch dann lasen wir in der örtlichen Tagespresse einen kurzen Bericht mit dem Titel: „Pilzschwemme– Steinpilze wachsen in Massen“. Sollten wir also doch noch Glück haben und einige Pilze finden! Mir ging es nicht um eine große Pilzernte, denn getrocknete und eingefrorene Pilze aus den vergangenen Jahren hatten wir noch zur genüge zuhause. Ich bräuchte Pilze eigentlich nur noch als Motiv. Da ich für einen Bildervortrag noch eine kurze Filmszene einiger Schwammerlsucher benötigte, wollte ich diese jetzt machen. So verabredeten wir uns – ich und meine Frau – mit zwei unserer Enkelkinder für den nächsten Tag zu einer kleinen Pilzexkursion.

Am frühen Nachmittag des nächsten Tages machten wir uns also auf und fuhren mit dem Auto in ein bestimmtes Waldstück, in dem wir jedes Jahr reiche Ernte machen konnten. Es war ein kleines Bachtal, wo wir zwischen Wiese und Wald entlang gingen. Es war ein düsterer Nachmittag und weit und breit war außer uns keine weitere Menschenseele zu sehen. Himmlische Stille umgab uns, wenn nicht gerade unsere beiden Enkelkinder etwas lauter waren. Wir fanden zwar nur wenige Steinpilze, doch gab es genügend Exemplare des Großen Schmierlings oder „Gelbfuß“, der ein ebenso hervorragender Speisepilz ist. Unsere beiden Enkelkinder (6 und 11 Jahre) hatten ihre wahre Freude beim einsammeln der Pilze.

Nachdem nach ca. 500 Metern sich das Bachtal verengte, gingen wir in den Wald um auf einem fast zugewachsenen alten Waldweg zu einem Waldsträßchen zu gelangen, auf dem nach weiteren 500 Metern unser Fahrzeug stand.
Doch kaum dass wir uns im Wald befanden, ertönte in der Stille von der anderen Seite des Bachtales her ein lauter Gewehrschuss und kurz darauf noch zwei weitere. Erschrocken hielten wir inne. Unsere 11jährige Enkeltochter, die Angst vor jedem lauten Geräusch wie Gewitterdonner oder Hundegebell hatte, wurde blass im Gesicht. Doch nicht genug; es folgten einige weitere Gewehrschüsse. Einige davon schienen aus einer anderen Richtung zu kommen. Wir wurden jetzt trotz der Steigung, die der Weg hier machte, merklich schneller. Vor allem drängte unsere Enkeltochter darauf, schnellstmöglich zu unserem Auto zu gelangenn. Zwischendurch ertönten immer wieder einzelne Schüsse. Endlich waren wir auf dem befestigtem Waldsträßchen, so dass es nicht mehr weit war bis zu unserem Ausgangspunkt. Da ertönte plötzlich links von uns aus dem Dickicht ein weiterer lauter Gewehrschuss, der nur einige Meter neben uns abgegeben worden sein muss. Wir glaubten sogar, Pulverdampf gerochen zu haben. Jetzt erhöhten wir unser Tempo um ein weiteres. Uns war die Lust zum Schwammerln suchen vergangen. Wir wollten ja nicht eventuell mit einem Wildschwein verwechselt werden, was ja schon vorgekommen sein soll. Noch einige Meter und wir waren endlich bei unserem Auto. Schnell verließen wir den ungemütlichen Ort in Richtung nach Hause. Dort angekommen, konnten wir uns – ein verschrecktes 11jähriges Mädchen, ein 6jähriger Junge, dem das alles eigentlich nichts ausmachte und wir besorgten Großeltern - erst Gedanken über das eben erlebte machen.

Eine Treibjagd und auch Drückejagd konnte es nicht gewesen sein, wenn alles vorschriftsmäßig vor sich gegangen wäre. Es waren keine Treiber zu hören und auch keine Absperrungen und Warnungen waren zu sehen. Außerdem sollten solche nur im Winterhalbjahr abgehalten werden. Da ich bei den örtlichen Jagdbehörden nicht nachgefragt habe, wird dieses Erlebnis für uns ein Rätsel bleiben. Wenn man als harmloser Pilzsammler unbewusst in das Schussfeld mehrerer Jäger kommt, ist das nicht gerade angenehm. Dem Ansehen der Waidmänner in der Öffentlichkeit haben diese Jäger jedenfalls wieder einmal einen Bärendienst erwiesen.

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Text und Fotos: Walter J. Pilsak
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