Walhaie - Cenderawasih Bucht - West-Papua

Wie fotografiert man den größten Fisch der Weltmeere?
Wer den größten Fisch der Weltmeere fotografieren will, muss Geduld mitbringen. Seit zwei Tagen kreuzen meine Frau Daniela und ich auf einem gecharterten Perahu (ausgesprochen: "Prau"), dem traditionellen indonesischen Auslegerboot, vor der Küste West-Papuas in der Cenderawasih Bucht. Und immer wieder halten uns Probleme mit den beiden Außenbordmotoren auf. Es ist zum Haare raufen. Kaum ist der eine Zweitaktmotor notdürftig repariert, fängt der Zweite zum stottern an, bis er letztendlich hartnäckig seinen Dienst verweigert.
Meine beiden Papua Bootsführer Jesaja und Ken sind den ganzen Tag beschäftigt. Während Jesaja Kraftstofffilter säubert und den Vergaser justiert, versucht Ken unser Boot mit langsamer Fahrt auf Kurs zu halten. Und das gestaltet sich zunehmend schwierig. Über Nacht hat sich das Wetter deutlich verschlechtert. Am Horizont hinter der Küste stehen direkt über den Bergkämmen Wellenwolken - ein sicheres Zeichen für Fallwinde.

Je weiter wir uns der Küste nähern, desto stärker frischt der Wind auf und auch die Wellen werden immer unangenehmer. Unser Ziel sind die vor der Küste ankernden Bagan, große Auslegerfischerboote, unter denen sich Walhaie aufhalten sollen. Walhaie sind eigentlich Einzelgänger. Nur nicht vor der Küste West-Papuas. Nicht unweit der Küste haben sich Gruppen von Walhaien gebildet, deren Mitglieder regelmäßig unter den Fischerbooten auftauchen und darauf lauern, etwas von den Fischern zu ergattern. Dieses Verhalten von Walhaien wurde sonst nirgends auf der Welt beobachtet. Die Lebensweise von Walhaien zu untersuchen ist eigentlich schwierig.

Trotz ihrer beeindruckenden Größe sind sie in der Regel schwer zu finden und zu verfolgen. Erst nachdem es gelang, einzelne Walhaie mit Peilsendern zu versehen, lüfteten sich zahlreiche Geheimnisse um diese Riesen. Heute weiß man, dass sie bis zu zwei Kilometer tief tauchen können und Tausende von Kilometern durch die Meere ziehen. Bis zum heutigen Tag ist allerdings weder bekannt, wo sie sich paaren noch wo sie ihren Nachwuchs gebären. Walhaie gehören zu einer von drei Arten von Haien, die wie Bartenwale ihre Nahrung aus dem Wasser filtrieren. Mit weit geöffnetem Maul schwimmen sie Tag und Nacht mit einem Tempo von rund fünf Stundenkilometern durch planktonreiche Bereiche und filtern die darin enthaltenen Kleinkrebse, Quallen und manchmal auch kleine Fische heraus. 
Jesaja schraubt noch immer am Vergaser. Langsam nähern wir uns mit nur einem Außenbordmotor dem ersten Bagan. Stoisch trotzt das Auslegerboot mit seinen zahlreichen Netzen unter den Auslegern der welligen See. Bis zu sechs Fischer leben auf dieser schwimmenden Insel. Das Leben auf einem Bagan ist arbeitsintensiv. Tag und Nacht wird gefischt. Die einzige Abwechslung des Tages stellt die Ankunft des Jollor dar, das Auslegerboot, das den täglichen Fang von allen Bagans aufnimmt und zum Fischmarkt des nahgelegenen Nabire bringt. Das übrige Leben findet auf wenigen Quadratmetern statt. Gekocht wird auf einem mobilen Gasherd und geschlafen wird in einer rund zwei mal drei Meter großen Unterkunft. Privatsphäre für die Fischer gibt es nicht. Alle Mann schlafen, leben und essen zusammen. Nach rund vier Wochen auf See, werden sie dann von einer anderen Mannschaft aus Nabire abgelöst.
Die Fischer auf den Bagan haben eine ganz spezielle Fangmethode entwickelt, um Speisefische wie Zackenbarsche, Makrelen und Schnapper zu fischen. Rund um das Auslegerboot sind zahlreiche Natriumdampf-Hochdrucklampen angebracht, die Nachts die Wasseroberfläche hell erleuchten. Das Licht lockt Plankton und kleine Ährenfische an die Oberfläche.
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
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Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
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Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Walhaie und Fischer, Cenderawashi Bay, Irian Jaya, Indonesien
Sobald sich zigtausend kleine Ährenfische unter den Lichtern versammelt haben und die Oberfläche durch die quirlenden Leiber wie Quecksilber funkelt, werden die äußeren Lampen ausgeschaltet und die im Zentrum des Bagan aktiviert.

Nun ist die Zeit der Ernte. Die Fische wandern in Richtung des Lichts unter den Bug des Bagan und die Fischer können die unter dem Boot ausgelegten Netze einholen. Nach nur einer Nacht sind die Netze prall gefüllt mit zappelnden Ährenfische, die am nächsten Tag zum Anfüttern und als Fischköder an Handleinen verwendet werden. Und genau dieses Anfüttern mit lebenden Ährenfischen ist der Grund, warum sich Walhaie unter den Bagan versammeln. Für einige Meeresbiologen steht fest: Walhaie sind lernfähig und sie bevorzugen die Beute, die sie mit Minimalaufwand bekommen können. 

Wir legen an. Einer der Fischer fängt den Tampen, den Ken zum Bagan wirft und befestigt ihn an einen der Ausleger. Knapp unter der Wasseroberfläche zieht ein gewaltiger Schatten vorbei. Ich schätze die Länge des Walhais auf mindestens acht Meter. Schnell legen Daniela und ich unsere Tauchausrüstung an. Die Unterwasserkameras werden nachgereicht und wir tauchen ab. Unter dem Auslegerboot drängen sich in den zahlreichen Netzen silbrig glänzende Ährenfische. Direkt darunter zieht einer von drei Walhaien seine Kreise. Plötzlich nimmt er Fahrt auf. Ein Fischer hat hinter mir einen Ladung Ährenfische ins Wasser geworfen und diese Chance lässt sich der Gigant nicht entgehen.
Mit weit geöffnetem Maul durchpflügt er das Meer und saugt hunderte schillernde Fischleiber tief in seinen Schlund. Von mir lässt er sich in seiner Gier in keinster Weise stören. Einmal muss ich ihn sogar sanft anstupsen, damit er mich nicht in eines der Netze drückt. Nun gesellen sich zwei weitere Walhaie dazu. Als der Größere von beiden sich nähert, stockt mir der Atem. Auf seiner rechten Kopfseite prangt eine rund zehn Zentimeter tiefe und einen halben Meter lange Narbe. Die durch eine Parang-Machete verursachte Wunde verunziert ihn noch nicht lange. Unverheiltes knorpeliges und rosafarbenes Gewebe quillt hervor. Ich kann nur hoffen, dass keine wichtigen Bereiche verletzt wurden oder die Wunde sich infiziert. Der Walhai hatte wahrscheinlich trotzdem Glück im Unglück. Wenige Zentimeter weiter und er hätte sein Auge verloren. Vermutlich ist er in Ungnade bei einem der Fischer gefallen.

Die Walhaie unter den Bagan waren bislang in keinster Weise gern gesehene Gäste. Erstens fressen sie die Ährenfische, die eigentlich Speisefische für den Handleinenfang anlocken sollen, und zweitens kommt es immer wieder vor, dass sich einer der Walhaie in den Netzen verfängt und es zerstört. Obwohl der westliche Teil der Cenderawasih Bucht mit seinen 1.453.500 Hektar seit 1993 als Meeresnationalpark ausgewiesen ist und die Walhaie somit theoretisch geschützt sind, werden sie dann doch Opfer von Messerattacken. Wo kein Kläger, da kein Richter, denn es existiert keine funktionierende Überwachung durch Nationalpark-Ranger oder den WWF. Ein Hoffnungsschimmer für die Walhaie der Cenderawasih Bucht stellt der aufkeimende Tourismus dar. Die Fischer erhalten zwischenzeitlich Geld, wenn Taucher oder Schnorchler das Spektakel unter den Booten hautnah erleben wollen. Nur wenn die Walhaie lebend mehr wert sind als tot, werden sie auch in so abgelegenen Gebieten wie der Cenderawasih Bucht dauerhaft ihre Bahnen ziehen können. 



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