Fell Ponys

Sie leben in den kargen, unwirtlichen Bergregionen Nordenglands an der schottischen Grenze. Vom Aussehen her erinnern sie mehr an kleine Kaltblutpferde als an Ponys. Ihre Zahl geht ständig zurück, auf 1500 wird der Bestand geschätzt. Fellponys sind liebenswerte und knuffige Vertreter der Moor- und Mountain-Ponies Großbritaniens.


Von den Bergen ins Bergwerk
Die Abstammung der Fellponys lässt sich bis in die Römerzeit zurückverfolgen. Diese nutzten die Pferde schon auf vielfältige Weise und kreuzten wohl friesisches Blut ein.
Über Jahrhunderte wurden Fellponys dann als Gewichtsträger gezüchtet. Bis zu zwei Zentner Blei- und Eisenerz, Kohle und Pflastersteine trugen sie in besonders konstruierten Körben Tag für Tag aus den Bergen auf bis zu 400 Kilometer langen Pfaden zu den Küstenstädten. In den Bergwerken unter Tage wurden dagegen meist Shetlandponys wegen ihrer geringen Größe eingesetzt. Gleichzeitig dienten sie den Bergbauern als Hirtenpferde, die beim Hüten ihrer Schafherden durch Schnelligkeit, Wendigkeit und Trittsicherheit glänzten. 

Ganzjährig draußen
Die Pferde leben das ganze Jahr über auf den Fells (so heißen die Bergregionen in Großbritannien). Daher stammt auch der Name Fellpony, der somit nichts, wie viele aber glauben, mit ihrem wunderschönen dichten Haarkleid und üppigem Behang zu tun hat.

Die Widerristhöhe der Ponys liegt zwischen 132 und 142 Zentimetern. Größere Exemplare sind in der Zucht nicht erwünscht. Die Züchter sagen, dass sich jedes Pony  bei Sturm, Regen und Schneefall  hintern den Steinmauern verstecken können muss, welche die Bergweiden begrenzen. Kann es das nicht, so ist es zu groß. Aber die Zucht ist heute kaum noch gewinnbringend. Fellponys sind keine Modeponys. Einige große Züchter haben in den letzen Jahren aufgegeben, und so gibt es inzwischen nur noch ganz wenige Herden, die frei in den Bergen herumlaufen.

Fellponys heute
Auch heute noch werden Fellponies aufgrund ihres starken Fundaments und regulierbaren Temperaments sehr vielseitig verwendet. Als Reitpferde zeichnen sie sich durch Wendigkeit, Schnelligkeit und ihren guten Charakter aus. Sie sind lebhaft und aufmerksam, trittsicher in steinigem Gelände und robust und dafür lieben Fellponybesitzer ihre Pferde.
Und so wundert es nicht, das sie auch im Fahrsport eine blendende Vorstellung geben. Sie sind hervorragende Kutschpferde und haben schon so manche Hindernisfahrten erfolgreich bestanden. Außerdem werden sie in den letzten Jahren in manchen Gebieten Großbritanniens gerne als Touristen-Freizeitpferde für Ausflüge eingesetzt. In Deutschland ist das Fellpony eine eher seltene Erscheinung. Tauchen die Ponys bei Veranstaltungen auf, so ist ihnen die Aufmerksamkeit der Zuschauer sicher.