Mizzi’s sechster Sinn – ohne Schnurrhaare geht nix

Mizzi’s sechster Sinn – ohne Schnurrhaare geht nix

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Ihr kennt bestimmt die schönen langen Schnurrhaare, die eine Katze rund um Maul und Nase trägt. Doch schnurrt die Katze mit ihnen, so wie der Name verspricht? Wir erklären Euch, was es mit diesen besonderen Haaren auf sich hat.

Es ist eines der typischen Merkmale einer Katze: Ihre Schnurrhaare. Sie gehören einfach zu einem Stubentiger dazu und scheinen auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein, aber nichts ist weniger wahr. Die Schnurrhaare sind für Mizzi sehr viel wichtiger, als wir Menschen glauben. Diese katzentypischen Haare sind besonders empfindlich, registrieren jeden noch so winzigen Lufthauch und sind sehr nützlich für das Tier. Die Haare stellen so etwas wie Mizzi’s sechsten Sinn dar. Doch zum Schnurren sind die Haare nicht notwendig. Diese Bezeichnung geht wahrscheinlich auf das niederdeutsche Wort „snurbaard“ aus dem 18. Jahrhundert zurück. „Snurre“ bedeutet so viel wie „Schnauze“ und „snurbaard“ ist ein Bart, der rund um den Mund wächst, so wie bei Mizzi eben. Und meist sind die Schnurrhaare weiß, egal welche Farbe die Minitiger haben, nur bei schwarzen Katzen sind sie genauso schwarz wie das Fell der Katze.

Schnurrhaare als Sehhilfe
Im Allgemeinen kommen Schnurrhaare, die auch schon mal als Tasthaare, Sinushaare oder Vibrissen bezeichnet werden, bei Tieren vor, die entweder nicht gut sehen können oder vor allem nachts aktiv sind. Und Mizzi ist ganz gerne im Dunkeln unterwegs, denn das Jagen nach Mäusen und Ratten funktioniert prima, wenn es überall still und dunkel ist und Mizzi sich voll auf die Jagd konzentrieren kann. Die Schnurrhaare helfen dabei, den Weg zu finden. Sie übernehmen ein wenig die Aufgaben der anderen Sinne, wenn diese aus irgendeinem Grund nicht gut eingesetzt werden können. Aber auch andere nachtaktive Tiere wie Mäuse besitzen solche Schnurr- oder Tasthaare. Und jedes Tier benutzt sie auf seine eigene Weise. Eine Maus nimmt damit Bewegungen in de Luft wahr und bemerkt rechtzeitig, wenn Mizzi sich anschleicht. Beutetiere benutzen die Tasthaare, um den Jäger zu finden und die Jäger, so wie Mizzi, können damit Beutetiere finden.

Die Schnurrhaare als Messinstrument
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Wie benutzt Mizzi ihre Schnurrhaare?
Die Schnurrhaare wachsen hauptsächlich rund um Nase und Maul der Katze, finden sich aber auch teilweise auf anderen Körperteilen. Sie sind dicker als andere Haare und am Ende eines Tasthaares sitzt ein Haarbalg mit Blut, den man Blutsinus nennt. Die Schnurrhaare sind direkt mit dem Gehirn verbunden, denn ihre Signale sind wichtig und darum muss das Gehirn die Impulse der Schnurrhaare sofort verarbeiten können. Es ist die Bewegung der Haare, die das Blut im Haarbalg in Bewegung setzt. Die Bewegung wird dadurch sogar verstärkt. Die Nerven in den Haarspitzen der Tasthaare - auch Rezeptorzellen genannt - sind nun alarmiert und schicken die Informationen an Mizzi‘s Gehirn, damit sie schnell reagieren kann.

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Schnurrhaare zeigen Mizzi's Laune
Wenn Du die Katze genau beobachtest, kannst Du an der Haltung der Schnurrhaare erkennen, wie Mizzi sich gerade fühlt. Die Schnurrhaare werden nach vorne gestreckt, wenn Mizzi Dich begrüßt, aber auch, wenn Du mit ihr spielst. Wenn Mizzi aber ängstlich, unsicher oder verlegen ist, dann werden die Tasthaare zusammengezogen und flach an die Wangen angelegt. Stehen die Tasthaare kerzengerade ab, dann ist Dein Stubentiger entspannt und zufrieden. Das kannst Du gut beobachten, wenn sie ruhig auf Deinem Schoß liegt oder ein Kissen gefunden hat, das sie wohlig mit ihren Vorderpfoten "kneten" kann. Das sogenannte "Treteln", das noch ein Verhalten aus ihrer Babyzeit ist, zeigen Katzen allerdings auch, wenn sie Schmerzen haben und sie versuchen sich auf diese Weise selbst zu beruhigen. Aber dann stehen die Schnurrhaare in einer völlig anderen Position als beim Wohlfühl-Kneten.

Taub und blind – nur die Schnurrhaare funktionieren
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Vielseitige Schnurrhaare
Die Schnurrhaare einer Katze sagen also mehr als wir Menschen oft denken. Mizzi drückt damit ihre Gefühle aus, aber sie braucht sie auch als Navigationssystem. Kurz gesagt, die Katze benutzt die auf den ersten Blick lästigen, harten Haare andauernd und deshalb sind sie so überaus wichtig für die Fellnasen.

Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (Igor Zhorov, G. Andrushko, J.G. Pinkawa, Svetography)

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