Die Sumpfdotterblume - Gold im Sumpf

Gold im Sumpf

EXPOSÈ von Andreas Scholz

An nassen Standorten wächst im Frühmahr mit der Sumpfdotterblume ein ganz besonderes Hahnenfußgewächs.

Gelb wie der Eidotter sind die Blüten der Pflanze, die am Bachrand, an Teichgewässern und Quellfluren gedeihen. Sie liebt nährstoffreiche gut durchfeuchtete Böden und ist daher beispielsweise am Grabenrand und auf der Feuchtwiese, oft zudem in Auenwäldern und Erlenbrüchen.

Nektarreiche Blüten

Die Sumpfdotterblume (Caltha palustri) fällt im Feuchtbiotop sofort auf. Im Volksmund als „Wiesengold“ bezeichnet, lockt die Sumpfdotterblume im April und Mai nicht nur Insekten an. Auch Hobbyfotografen ziehen sich dann wasserfeste Gummistiefel über, um die botanische Pracht am Waldbach abzulichten. Wer Geduld aufbringt, erwischt dann vielleicht in einem günstigen Moment eine bunte Schwebfliege oder eine Biene auf dem gelben Blütenkopf.

Die Sumpfdotterblume wächst 15 bis 30 Zentimeter hoch. Ihre kugeligen Knospen öffnen sich im zeitigen Frühjahr und zeigen dann ihre goldgelbe Blütenpracht. Die bis zu vier Zentimeter großen Blüten enthalten um die 100 Staubblätter. Die sattgrünen Blätter der Pflanze mit dem kräftigen Wurzelstock weisen einen herzförmigen Blattgrund auf. Die sternförmigen Balgfrüchte der Sumpfdotterblume geben nach einem Regenguss ihre schwimmfähigen Samen frei, die sich so am Wasserlauf leicht verbreiten können.

Für die Bestäubung der nektarreichen Blüten sorgen Insekten – allen voran Fliegen und Schwebfliegen.

Magische Pflanze

Die Sumpfdotterblume ist schwach giftig: als Wirkstoffe enthält sie neben Saponinen und Alkaloiden auch Flavonoide. Gelegentlich wird sie in der Homoöpathie bei Hautbeschwerden eingesetzt. Die getrockneten Blätter der Sumpfdotterblume verursachen lokale Hautreizungen, rheumatische Beschwerden werden dadurch gelindert. Früher wurden die Blütenknospen zudem in Weinessig eingelegt und dienten als Ersatz für Kapern.

Die Sumpfdotterblume galt im Volksglauben einst als Pflanze mit magischer Wirkung. So wurden früher am Walpurgistag eifrig Sumpfdotterblumen gesammelt und am Viehstall angebracht. Dieses Ritual sollte die Hexen fernhalten. Manche Bauern setzten ihrem Vieh die Dotterblume auch zum Fressen vor. Angeblich behielt die Butterfarbe dadurch ein besonders schönes Gelb.

Der volkstümliche Aberglaube spiegelt sich auch in weiteren Namen für das goldgelbe Hahnenfußgewächs wieder. Goldrose, Butterstängel, Bachrose und Eierblume sind gängige Trivialnamen der Sumpfdotterblume. Im Schwabenland ist die Sumpfdotterblume seit eh und je auch als „Froschbluem“ in der Sprache fest verankert.

Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz und Bildagentur Zoonar (Gerd Herrmann, Manfred Ruckszio)

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