Der Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald

Nostalgische Getreide-, Öl- und Sägmühlen
„Es klappert die Mühle am rauschenden Bächlein“ – der Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald erinnert an nostalgische Getreide-, Öl- und Sägmühlen

von Andreas Scholz

Die Kraft des Wassers macht sich der Mensch seit der Erfindung des Rads zu eigen. Bis ins 20. Jahrhundert hinein drehten sich auch in Süddeutschland noch die Mühlenräder im Schwäbischen Wald sowie an Kocher und Jagst. Auf dem Mühlenwanderweg wird erfahrbar, dass ein Großteil der alten Mühlen mittlerweile jedoch nur noch zu Museumszwecken betrieben wird. Ein Besuch der nostalgischen Mühlen lohnt sich aber zu jedes Jahrezeit: denn wo's Mühlenrad am Bach sich friedlich dreht, kommt auch die gestresste Großstadtseele im Nu zur Ruh'.

„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach: Klipp, klapp! Flink laufen die Räder und drehen den Stein: Klipp, klapp! Und mahlen den Weizen zu Mehl uns so fein: Klipp, klapp!“ Die lustigen Liedzeilen von Ernst Anschütz (1824) kennen vor allem noch ältere Semester. Auch die lebensfrohen Zeilen um den „wanderlustigen“ Müllergesellen aus der Feder von Wilhelm Müller stimmen traditionsbewusste Wandergruppen noch immer gerne an. Die beiden Volkslieder haben im Laufe der Zeit sicherlich ihren Teil zur verklärten Mühlenromantik beigetragen. Dass das Leben der Müllerfamilie jedoch in früheren Zeiten oft hart und entbehrungsreich war, davon zeugt vor allem der Mühlenwanderweg im Schwäbischen Wald. Der einstige Knochenjob des Müllers in der Öl-, Getreide- oder Sägemühle wird jedes Jahr aber ebenso am Pfingstmontag sichtbar, wenn traditionell am „Deutschen Mühlentag“ auch die Mühlen im Schwäbischen Wald ihre Pforten öffnen.

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In seiner ehemaligen Werkstatt bediente der Kirchenkirnberger anfangs vor allem Kunden aus der Landwirtschaft: er und seine Mitarbeiter bauten und reparierten insbesondere Silos. „Das Werkzeug reichte oft schon aus, um kleinere Reparaturaufträge von Müllersleuten anzunehmen“, erläutert Bohn. Rentabel waren aufwendigere Renovierungsarbeiten an den Mühlen im Schwäbischen Wald jedoch nicht. „Da war auch viel Idealismus und Leidenschaft dabei, um die alten Mühlen zu retten“, sagt Bohn lachend. Bei seinen Stippvisiten zu den Mühlen im Welzheimer und im Murrhardter Wald häufte Eberhard Bohn viele Fahrtkilometer an. Der Hintergrund: die Müllerfamilien lebten oft abseits der Hauptverkehrsstraßen. „Nur wo die Topographie passte und der Waldbach auch mal fünf bis zehn Meter in die Tiefe rauschte, war eine Bachmühle überhaupt sinnvoll“, erläutert Bohn. Da aber in den tief eingeschnittenen Bachklingen nicht zu jeder Jahreszeit ausreichend Wasser durchfloß, legten die Müllersleute gleich noch einen Mühlenkanal an, um das Wasser zu stauen. „Trotzdem reichte auch ein Mühlenkanal manchmal als Wasserreservoir nicht aus“, bestätigt Bohn.

Die Flussmühlen an Kocher, Jagst und Neckar waren da den kleinen Bachmühlen im Schwäbischen Wald aufgrund ihrer höheren Wasserspeicherkapazität weitaus überlegen – so zum Beispiel auch die historische Ölmühle in Dörzbach, die Eberhard Bohn ebenfalls schon restauriert hat. Die Ölmühle der Familie Stolz am Jagstfluss war in ihrer bewegten Geschichte schon mehrmals von Hochwasser betroffen. Besitzer Karl Stolz erklärt bei gelegentlichen Führungen die komplexen Produktionsabläufe in der historischen Ölmühle. Noch heute ein beeindruckender Anblick ist die wuchtige Ölpresse mit Wellbaum. Bis Ende des 19. Jahrhunderts gab es zwischen Künzelsau und Öhringen noch eine Reihe an aktiven Ölmühlen.
Inzwischen erzeugt Karl Stolz natürliche Öle wie Lein- oder Walnussöl nur noch für den eigenen Bedarf. Wer die Ölmühle in Dörzbach besucht, erfährt gleichzeitig mehr über die Geschichte von Ölfrüchten, die bis in die Zeit vor Christi zurückreicht. So wurden bereits vor 4.000 Jahre im Nahen Osten schon Oliven- und Walnußbäume kultiviert. Es waren dann wieder einmal die Griechen, die um das Jahr 1000 vor Christus den Olivenanbau im gesamten Mittelmeerraum förderten. Ebenfalls in vorchristlicher Zeit befassten sich die Chinesen mit dem Anbau der Sojabohne.

Warum aber die kleinen Öl- und Getreidemühlen im Gegensatz zu den Sägemühlen im 20. Jahrhunderts vielerorts den Betrieb einstellten, führen Karl Stolz und Eberhard Bohn auf mehrere Gründe zurück. „Der Niedergang der klassischen Ölmühlen war ein schleichender Prozess, der Mitte des 19. Jahrunderts einsetzte“, erklärt Karl Stolz. Just in der Zeit, als Karl Marx seine berühmten ökonomischen Gedanken niederschrieb, löste Erdöl sukzessive pflanzliche Öle als Schmiermittel ab. Anfang des 20. Jahrhunderts machte der zunehmende Import von Ölen den Ölmühlenbesitzern wirtschaftlich massiv zu schaffen. „Die Entwicklung von chemischen Extraktionsverfahren wirkte sich ebenfalls nachteilig aus“, ergänzt Stolz.

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So reicht die spannende Geschichte von Wasserrädern im Schwäbischen Wald sogar bis in die Römerzeit zurück. „Für die Germanische Urbevölkerung gab es keinen Wassergott, sondern das Wasser war der Gott“, meint Bohn. Als die Römer einst den berühmten Limes-Grenzwall errichteten (dieser streifte auch den Welzheimer, Murrhardter und Mainhardter Wald) errichteten, platzierten sie als Zeichen des technischen Fortschritts auch die ersten Wasserräder im Bach. „Aus psychologischer Hinsicht haben die Römer dadurch auch die Gottheit gebändigt, die die Germanen angebetet haben“, glaubt Bohn.

Während die Römer die wilden Flüsse im Schwäbischen Wald zum Verdruss der Germanen gezähmt haben, engten lange Zeit ebenfalls die Herzöge und Könige den Handlungsspielraum der Müllerfamilien ein. „Vor allem im Mittelalter war der Müller oft nur der Handlanger und der Arbeitsknecht für den Herzog, dem die Mühle rechtlich gehörte“, so Bohn. Oft verlangte der Herzog einen hohen Zins, der die Müllersleute bis an den Rand des finanziellen Ruins treiben konnte. Um überleben zu können, blieb dem Müller in den Augen des Mühlenexperten oft gar nichts anderes übrig, als beim Abwiegen ein bisschen zu mogeln. Dass die Bauern den Müllersleuten oft auch schlechtes Getreide vorbei brachten, erschwerte den Mühlenbetrieb zusätzlich. „In dem Getreide versteckte sich oft allerlei Unrat, was aber erst auf den zweiten Blick sichtbar wurde“, weiß Bohn.

Wer weitere Anekdoten zu den Mühlen im Schwäbischen Wald hören möchte, der vereinbart am besten einen Besichtungstermin mit den heutigen Mühlenbesitzern. Eine Übersicht über die Mühlen im Schwäbischen Wald gibt es im Internet unter www.schwaebischerwald.com. Übrigens: der Mühlenwanderweg macht auch im Winter richtig Laune. Denn: Mystisch und schön zugleich sieht es aus, wenn die Mühlenräder in „Schwäbisch-Sibirien“ dank dicker Eiszapfen wie „erstarrt“ wirken. Und wer ein richtiger „Wandersmann“ ist, weiß: Das Wandern ist des Müllers Lust – nicht nur im Sommer, sondern auch im Winter ;-)

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Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz und Bildagentur Zoonar ()

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