Die Algarve - Naturparadiese an der Atlantikküste

Ein Naturtrip in die Algarve in der Winterzeit
DIE ALGARVE IM WINTER

Ein Naturtrpip ins Naturparadiese an der Atlantikküste lohnt sich auch in der Winterzeit!


von Andreas Scholz

Rote Felsklippen, sandige Buchten, bunte Blütenmeere und ausgedehnte Wattlandschaften mit reicher Vogelwelt: ein Naturtrip in die Algarve im Süden Portugals lohnt sich auch in der Winterzeit.

Während in den Sommermonaten der Massentourismus an der Algarve vorherrscht, wirken die Sandstrände im Winter wie leergefegt. Bei ausgedehnten Wanderungen oberhalb der Felsklippen begegnet man ab Dezember kaum einer Menschenseele – es bleibt daher Zeit, um die einsetzende Blütenpracht in ruhe zu genießen.

Zu den rötlichen Farbtönen an der Felsalgarve bei Albufeira gesellen sich dann violette, weiße und gelbe Farbtupfer hinzu. Die ersten Frühblüher läuten bereits im Dezember den Vorfrühling im Süden Portugals ein. Ebenfalls ein farbenprächtiges Erlebnis ist die rosa Mandelblüte, die ab Mitte Januar beginnt.

In den Orangenhainen sind die Früchte bereits schon Anfang Dezember reif: die erfrischende Zwischenmahlzeit fällt einem mühelos in die Hand. Die Algarve ist um die Jahreszeit ein empfehlenswertes Reiseziel für den NATURGUCKER. Wenn in Deutschland tagsüber Minustemperaturen in der kalten Jahreszeit die Regel sind, ist es in der Algarve bei Temperaturen von 15-20 Grad angenehm mild.

Wer keine Lust auf einen Fotospaziergang in der kahlen Winterlandschaft vor der Haustür hat oder zwischendurch vor den „Eisschranktemperaturen“ im „kalten“ Deutschland fliehen möchte, der sollte sich in den Flieger nach Faro setzen. Die Algarve bietet mehr als 3.000 Sonnenstunden im Jahr.

Auf einer Länge von knapp 230 Kilometern liefert die Algarve spannende Landschaftskontraste. Bis zu 70 Meter hoch sind beispielsweisee die steil abfallenden Felsklippen im Westen. Zwischen Lagos und Faro tauchen die letzten Strahlen der Abendsonne die roten und weißen Kalk- und Sandsteinfelsen in ein besonders magisches Licht. Momente der Stille genießen Winterwanderer vor allem in den bis zu 900 Meter hohen Gebirgszügen Serra do Caldeirão und Serra de Monchique in der nördlichen Algarve.

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Die kleine Strandwanderung nach Olhos de Água führt an weitläufigen Sandstränden und idyllischen Buchten vorbei. Knietief im Wasser stehen an der Atlantikküste am frühen Morgen die Meeresfrüchtesammler, die verschiedene Sammelmethoden einsetzen. In den kleinen Buchten begegnen wir mit dem Steinwälzer einem von vielen Wasservögeln, die an der Algarve überwintern. Der Steinwälzer badet hier gerne in kleinen Becken, aus denen pausenlos Süßwasser empor strudelt, das sich aber rasch wieder mit dem Salzwasser vermischt.

Bereits nach der ersten kombinierten Strand- und Felsklippenwanderung zwischen Albufeira und Olhos de Água ist die Digitalkamera ordentlich warm geschossen. Doch die Naturelebnisse an der Felsalgarve sind nur ein netter Aufgalopp für das, was den Naturgucker an der benachbarten Sandalgarve erwartet. Besonders spektakuläre Naturbegegnungen ermöglicht die Sandalgarve bei Tavira.

In den Wintermonaten ist das Naturschutzgebiet Rio Formosa bei Tavira ein ökologischer Hot Spot.
Das Schleppen des schweren Teleobjektivs und klobigen Spektivs hat sich gelohnt: die salzhaltige und wattreiche Lagunenlandschaft ist Überwinterungsgebiet und Lebensraum zugleich für zahlreiche Watvögel.

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Auch der nur 20 Zentimeter große Sanderling überwintert an der Algarve. Der Schnepfenvogel verbringt die Winterzeit oft an der Algarve, bevor er sich auf den beschwerlichen Weg zu seinen Brutrevieren in der arktischen Tundra macht. Auch Seidenreiher finden in der fischreichen Lagunenlandschaft einen reich gedeckten Tisch vor, den sie sich gelegentlich mit den größeren Weißstörchen teilen müssen. Weißstörche bleiben das ganze Jahr an der Algarve und beginnen bereits im zeitigen Frühjahr mit der Brut. Das Schutzgebiet Rio Formosa dient auch dem Purpurhuhn und dem Flamingo als wichtiges Biotop für Zugvögel auf dem Weg von Afrika nach Europa.

Neben Wasservögeln beherbergt die Sandalgarve weitere Tierarten, die erwähnenswert sind. In Portugal kommt das mediterrane Chamäleon lediglich in den Dünenlandschaften und Pinienwäldern an der östlichen Sandalgarve vor. Häufiger dagegen ist das Seepferdchen – an der Atlantikküste findet sich eine der weltweit größten Populationen des winzigen „Unterwasserpferds“. In den Wintermonaten an den Küsten der Sandalgarve dagegen eher seltener auszumachen: Finnwal, Orca, Meeresschildkröte und Großer Tümmler. Wer große Meeressäugetiere sehen möchte, der sollte einen geführten Bootsausflug in der Hauptsaison zwischen April und Oktober buchen.

Der Fischreichtum an der Algarve ist jedoch nicht nur für Wasservögel ein wahrer Segen. Auch die Einheimischen essen gerne Fisch. Das Leibgericht nennt sich „Bacalhau“ – der getrocknete Stockfisch steht in vielen Restaurants auf der Speisekarte. Wer sich einen Überblick verschaffen möchte, was die traditionelle Seefischerei an der Atlantikküste für kulinarische Delikatessen bereithält, der sollte unbedingt die Markthalle von Loulé besuchen.

In der Markthalle gibt es neben Fisch und Meeresfrüchten weitere regionale Spezialitäten – zum Beispiel leckeres Mandelgebäck, kräftiger Erdbeerbaumschnaps („Medronho“) oder Handtaschen aus Kork. Die Korkindustrie besitzt an der Algarve eine Jahrhunderte alte Tradition. Wer mit dem Mietwagen einen Ausflug ins Bergdorf Monchique unternimmt, kommt an mehreren Korkfabriken und lichten Korkeichenwäldern vorbei.

Der Ausflug ins hügelige Hinterland der Serra de Monchique lohnt sich nicht nur wegen der grandiosen Aussicht vom 902 Meter hohen Fóia – der höchsten Erhebung in der Algarve. Das Hinterland ist gleichzeitig auch Lebensraum von Schlangenadler, Feldskorpion und Ginsterkatze. (und auch von Schwarzkehlchen, Gottesanbeterin, Mauergecko, Osterluzeifalter). Auch rund um die Burgruine Paderne bei Albufeira oder im Nationalwald Barão de São João schleicht die Ginsterkatze nachts umhe

Weiterführende Informationen

Webauftritt des deutschsprachigen Reisemagazins „Entdecken Sie Algarve“
www.entdecken-sie-algarve.com

Regional- und Reiseblog „Algarve für Entdecker“
www.algarve-entdecker.com

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Text: Andreas Scholz
Fotos: Andreas Scholz und Bildagentur Zoonar (Kolfenbach)

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