Im Netz fertiggemacht – Cybermobbing der „Trend“ der Jugend

Das Internet ist gelegentlich ein höchst gefährliches soziales Medium
Im Netz fertiggemacht – Cybermobbing der „Trend“ der Jugend

von Lukas Pohland

Der Großteil der Jugendlichen verbringt immer mehr Zeit im Netz. Hier wird gelebt, geliebt, gelernt, gearbeitet, Freundschaften geschlossen und vieles mehr. Doch das Internet ist zugleich auch ein höchst gefährliches soziales Medium geworden.

Sonja* ist eine von 1,4 Millionen

Sonja ist 13 Jahre alt. Sie wurde wie 1,4 Millionen andere Jugendliche Opfer von digitalen Mobbingattacken. Die Schulleitung wollte nichts unternehmen.

Die Schulleiterin einer Realschule in Nordrhein-Westfalen wusste von monatelangen Morddrohungen, Bedrohungen & Beleidigungen im Netz. Ihre Aussage zu der 13-jährigen Sonja und einen Klassenkameraden: „Wir können uns gern‘ hier hinsetzen und einen Kaffee trinken, uns aber bitte nicht über das Thema unterhalten.“

Die zuständige Bezirksregierung sah, dass im Nachgang als keine Dienstverletzung an. Die junge Realschulrektorin habe absolut richtig gehandelt. Die Schuld wurde auf die Eltern von Sonja geschoben.

Kein Einzelfall

Dass das kein Einzelfall ist zeigt die Studie des Bündnisses gegen Cybermobbing e.V. „Cyberlife II“. 13 % der Befragten geben an schonmal digital gemobbt worden zu sein.

Die Motive der Mobber sind verschieden. Laut der besagten Studie, geben Täter an dass sie mobben, weil die Opfer es verdient haben, nur zum Spaß oder weil es cool ist.

Nicht wegsehen!

Bloß nicht wegsehen! Dazu appelliert auch die führende Cybermobbing-Expertin Dr. Catarina Katzer. Man sollte dem Opfer in jedem Fall Hilfe anbieten. Schließlich haben die zunächst unbeteiligten Personen die Macht.

Hilfe suchen!

Als Opfer sollte man in jedem Fall Hilfe suchen. Zunächst sollte man sich an die Eltern wenden. Weitere Schritte und Wege führen zur Klassenleitung oder zu einem Schulpsychologen oder Schulsozialarbeiter.

In ganz kritischen Fällen sollte man auch vor juristischen Wegen, das heißt konkret: der Weg zum Anwalt oder zur Polizei nicht zurückschrecken.

Für anonyme Beratung steht auch die „Nummer gegen Kummer“ zur Verfügung. Man erreicht das Kinder- und Jugendtelefon unter der deutschlandweit kostenfreien Telefonnummer 116 111 (montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr). Auch Eltern können sich bei der „Nummer gegen Kummer“ Rat einholen. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von neun bis elf Uhr und dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr besetzt und unter der bundesweit einheitlichen kostenfreien Rufnummer 0800 111 0 550 zu erreichen.

*Name des Opfers verändert

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Text: Lukas Pohland
Fotos: Bildagentur Zoonar (Robert Kneschke, WSFZ, Trueffelpix)

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