Atemwegserkrankungen beim Pferd

Atemwegserkrankungen beim Pferd

Erkrankungen der Atemwege sind der Problemkomplex Nr. 1 der "zivilisierten" Pferde. Woran das liegt, was man vorbeugend tun kann, welche Erkrankungen man unterscheidet und welche modernen Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeiten heute zur Verfügung stehen, erfahren Sie in diesem Special auf den nächsten Seiten. 
Ein paar wissenswerte Tatsachen : Luft ist Leben

Das Pferd als Lauf- und Fluchttier hat einen enorm leistungsfähigen Atmungsapparat. Die gesamte Oberfläche der Lungenbläschen, auf deren Ebene der Gasaustausch (Sauerstoff gegen Kohlendioxyd) stattfindet, ist etwa so groß wie zehn Tennisplätze. Die Wand der Lungenbläschen ist im Vergleich zu anderen Säugetieren eher dünn, sodass eine schnelle Diffusion vom Sauerstoff ins Blut und umgekehrt von Kohlendioxyd aus dem Blut in die Luft, die ausgeatmet wird, stattfindet. Das gesamte Lungenvolumen eines 500 Kilo schweren Pferdes beträgt etwa 40 Liter (zum Vergleich. Beim Menschen durchschnittlich 3,5 Liter).
Pro Tag strömen nach Angaben des amerikanischen Wissenschaftlers Dr. Laurent Couteuil etwa 86.000 Liter Luft durch die Lungen eines Pferdes - man kann sich also vorstellen, dass mit dieser großen Menge an Luft auch eine ganze Menge an Schadstoffen und Staubpartikeln mit in die Lunge gelangen kann.
In Ruhe macht ein Pferd zwischen 8 und 16 Atemzügen pro Minute, bei Leistungsanforderungen steigt die Atemfrequenz drastisch auf bis zu 120 Atemzügen pro Minute. Kleinpferde wie Isländer haben übrigens entgegen oft gehörten Behauptungen keine  von Natur aus höhere Atemfrequenz als Großpferde! 
Die Atemfrequenz ist im Galopp nach oben begrenzt, da sie an die Galoppsprünge gekoppelt ist. Ein Pferd kann nicht öfter als einmal pro Galoppsprung ein- und ausatmen. 
Aber auch für ein ruhendes Pferd ist eine gut funktionierende Atmung unerlässlich: Bei fast allen ständig im Körper ablaufenden Prozessen wird Sauerstoff verbraucht und damit Kohlendioxyd (CO2) als Abfallprodukt gebildet, das über die Atemluft ausgeschieden werden muss. Man kann sich den Sauerstoff als Benzin für den ganzen "Motor" Organismus und das CO2 als die Abgase vorstellen. Ist der Atmungsapparat in irgendeiner Weise nur eingeschränkt funktionsfähig, leidet das Pferd nicht nur vordergründig an Husten und/oder Atemnot, sondern es ermüdet grundsätzlich sehr viel schneller als ein gesundes Pferd, da die Muskeln nicht genügend Sauerstoff erhalten. Jede Erkrankung der Atemwege, selbst eine leichte, beeinflusst deshalb die Leistungsfähigkeit des Pferdes.


Pferde können nicht durchs Maul atmen

Eine anatomische Besonderheit der Atemwege des Pferdes ist eine Öffnung im hinteren Teil des Gaumensegels, in der normalerweise der Kehlkopf wie ein Knopf im Knopfloch sitzt. Der Kehlkopf ist mit einem luftdichten Deckel am Nasenrachen befestigt, was bedeutet, dass das Pferd nur durch die Nase ein- und ausatmen kann.))

Obere und untere Atemwege
Für Diagnose und Verständnis der verschiedenen Erkrankungen ist es wichtig zu wissen, dass man von den oberen und unteren Atemwegen des Pferdes spricht. Die oberen Atemwege umfassen die Nüstern, die Nasenhöhlen, Pharynx (Rachen), Larynx (Kehlkopf) und die Luftröhre (Trachea). Alles unterhalb der Luftröhre - sprich Bronchien und Lungen mit den einzelnen Bestandteilen - wird zu den unteren Atemwegen gerechnet. 
Eine anatomische Besonderheit bei den Equiden sind die so genannten Luftsäcke, ballonartige Gebilde, die als Erweiterung der Ohrtrompete zwischen Schädelbasis und Schlundkopf liegen und über deren genaue Funktion es verschiedene Theorien gibt. Jeder Luftsack hat ein Volumen von etwa 300 ml, in der Mitte berühren sich beide Luftsäcke und sind nur durch eine dünne Gewebeschicht getrennt. 

Die wichtigsten Erkrankungen der oberen Atemwege

Nebenhöhlenentzündung (Sinusitis)
Die Symptome einer Nebenhöhlenentzündung ähneln denen beim Menschen: es macht sich ein Nasenausfluss bemerkbar, der schleimig, eitrig oder blutig sein kann und mitunter übel riecht. Manchmal sind auch sichtbare Schwellungen im Gesicht vorhanden. Nur der Tierarzt kann allerdings eine sichere Diagnose stellen! Ursachen können eine bakterielle Infektion wie z.B. Druse oder eine Virusinfektion der oberen Atemwege sein, aber auch die Folgen einer Zahnerkrankung, denn die Wurzeln der letzten vier oberen Backenzähne liegen beiderseits dicht an den Kieferhöhlen. Eine Infektion der Zahnwurzeln kann deshalb zu einer Folgeinfektion der Nebenhöhlen führen. Zur Behandlung gibt man in der Regel Antibiotika und schleimlösenden Medikamente, auch Dampfinhalationen helfen. Das Pferd sollte vom Boden gefüttert werden, weil bei gesenktem Kopf der Schleim besser abfließen kann. In manchen Fällen ist aber auch eine operative Eröffnung der Nebenhöhle (Trepanation) nötig, damit der Eiter abfließen kann. 

Progessives Siebbeinhämatom
Dies ist eine bluthaltige Wucherung (nicht krebsartig) an der Innenwand der Nasenhöhle oder an eine der Nebenhöhlen, die zu einseitigem Nasenbluten oder einseitigem eitrigen Nasenausfluss führt. Manchmal sind auch Atemgeräusche vorhanden. Die Behandlung kann nur operativ erfolgen.


Druse
Diese sehr ansteckende Erkrankung entsteht durch eine Infektion mit dem Bakerium Streptococcus equi. Typische Symptome sind Fieber, Appetitlosigkeit, erst wässriger, dann eitriger Nasenausfluss, Atem- und Schluckbeschwerden sowie entzündete Lymphknoten am Kehlgang, die aufbrechen können. Bei der Behandlung ist absolute Hygiene notwendig, die betroffene oder verdächtige Pferde müssen isoliert werden. 

Luftsackmykose
Diese gefürchtete Erkrankung wird durch die Reaktion auf einen Schimmelpilz (Aspergillus fumigatus) hervorgerufen und ist kaum zu behandeln. Es besteht die Gefahr, dass die Pilze die innere Halsschlagader angreifen, diese platzen und das Pferd verbluten kann. Manchmal treten auch Lähmungen einzelner Gehirnnerven auf. Wichtigstes Leitsymptom ist einseitiges Nasenbluten (das natürlich auch andere Ursachen haben kann). Bei Nasenbluten wird der Tierarzt deshalb mit einer Endoskopie (siehe dort) immer auch die Luftsäcke mit überprüfen. 

Luftsackempyem
Dies ist eine bakteriell bedingte Eiteransammlung in den Luftsäcken, die als Komplikation bei einer Druseerkrankung auftreten kann. Die Symptome sind ähnlich wie bei der Nebenhöhlenentzündung eitriger Nasenausfluss und mögliche einseitige Gesichtsschwellung. Die Behandlung erfolgt in der Regel operativ.

Kehlkopfpfeifen
Als Folge einer mechanischen Fehlfunktion des Kehlkopfes (halbseitige Lähmung, die durch eine Nervenschädigung hervorgerufen wird) entsteht bei Anstrengung ein pfeifendes bis rasselndes Geräusch. Meist sind sehr große Pferde mit langem Hals betroffen. Die auslösende Nervenschädigung kann Folge einer Zerrung sein. Die Leistungsfähigkeit des Pferdes muss nicht unbedingt eingeschränkt sein, dies kann aber tierärztlich überprüft werden. Die Diagnose erfolgt mittels Endoskopie (siehe dort), die Behandlung, falls nötig, in der Regel operativ. 


DDSP - Dorsal Displacement of the Soft Palate - Dorsalverlagerung des Gaumensegels
Dies ist ebenfalls eine mechanische Verengung bzw. ein kurzzeitiger völliger Verschluss der Atemwege, die sich bei Bewegung in schneller Gangart zeigt. Der freie Rand des luftdichten Gaumensegels verlagert sich aus seiner normalen Position und wird in Richtung Kehlkopf "eingeatmet". Das Pferd kommt völlig aus dem Laufrhytmus, gibt ein lautes, vibrierendes Geräusch von sich und versucht, durch Schlucken Abhilfe zu schaffen. Sobald Gaumensegel und Kehlkopf wieder in normaler Position sind, ist das Pferd wieder völlig beschwerdefrei. Ursachen sind meist Überanstrengung, Herz- oder Lungenkrankheiten, Zahnkrankheiten oder Erkrankungen des Kehlkopfes. Neben der Beseitigung der eigentlichen Ursache kann operativ behandelt werden.

EE - Epiglottic  Entrapment
Aus bisher noch unbekannten Ursachen wickelt sich bei dieser Störung eine Gewebefalte um die Epiglottis, die ein Teil des Kehlkopfes ist. Symptome sind Atemgeräusche in der Bewegung beim Ein- und Ausatmen, Husten nach dem Fressen, sporadisches "Gurgeln" und Leistungsminderung. Die Behandlung kann nur operativ erfolgen.

Erkrankungen der tiefen Atemwege : Wenn Pferde husten

Eine wichtige Feststellung vorab: Husten ist keine Krankheit, sondern ein Symptom! Er ist die Reaktion der Lunge auf eine durch Viren, Bakterien, eingeatmete Staubpartikel oder Allergene hervorgerufene Störung. Sinnvoll ist deshalb ist deshalb eine Unterscheidung nach Ursachen - ob infektiös (Viren, Bakterien, oder auch Lungenwürmer) oder nicht infektiös (Reaktion auf Staubpartikel oder Allergene).
Infektiöse Atemwegserkrankungen können außerdem nicht-infektiöse Erkrankungen zur Folge haben. Beides begünstigt sich gegenseitig. 
Alle durch Viren und Bakterien verursachten Atemwegserkrankungen hier mit Symptomen, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten aufzuzählen, ist nicht sinnvoll, da bei Verdacht ohnehin der Tierarzt hinzugezogen werden muss. Die wichtigsten sind:

Durch Virusinfektionen verursachte Erkrankungen der Atemwege:  
- Pferdeinfluenza
- Equine Herpesvireninfektion (EHV 1 und 4)
- Equine Arteritis-Virusinfektion (EAV)
-
Durch Bakterien verursachte Erkrankungen der Atemwege:
- Druse (durch Streptococcus equi) 
- Infektionen durch Streptococcus equi zooepidemicus, E.Coli, Actinobacillus, Pasteurella u.a. 
- Lungenentzündung durch Rhodococcus equi 
- Lungen-Brustfell-Entzündung (Pleuropneumonie)))

Nach Meinung und eigener Praxiserfahrung zahlreicher Tierärzte ist aber nur der kleinere Teil aller Atemwegserkrankungen tatsächlich durch Infektionen bedingt. Das absolute Gros aller Atemwegserkrankungen ist haltungsbedingt. Leider ist das den wenigsten Pferdehaltern bewusst.
"Zwischen 25 und 92 % aller im Stall gehaltenen Pferde leiden unter irgendeiner entzündlichen Erkrankung der Atemwege," schätzt sogar Dr. Melissa Mazan von der amerikanischen Tufts University. Eine erschreckende Zahl! Lungenspezialistin Dr. Martine Antys von der Pferdeklinik Burg Müggenhausen im rheinischen Weilerswist (www.pferdeklinik-de) bezieht auch das Alter des Pferdes mit ein: "Bei jungen, 2-3 Jahren alten Pferden ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass es sich um eine infektiöse Erkrankung handelt; wenn ein älteres Pferd hustet, ist mein erster Verdacht immer der auf eine allergische Ursache, einfach, weil es den belastenden Einflüssen schon über längere Zeit ausgesetzt war. Das stimmt fast immer." 

Sonderfall: Lungenwürmer 
Auch ein Befall mit Lungenwürmern kann bei Pferden zum Husten führen. Diese werden jedoch nur bei gemeinsamer Haltung mit Eseln übertragen, nicht von Pferd zu Pferd. Die Esel selbst zeigen bei einem Befall aber kaum klinische Symptome. Wenn regelmäßig entwurmte Esel mit Pferden zusammen gehalten werden, besteht keine Gefahr. )) 

Symptome für Atemwegserkrankungen
Husten ist nur ein Symptom für eine Erkrankung der Atemwege und muss auch nicht zwingend vorhanden sein. Generell gilt: Je akuter die Erkrankung, desto heftiger und "bellender" der Husten; je länger eine Reizung und Störung der Lungenfunktion schon besteht, desto flacher wird der Husten und ist schließlich kaum noch oder nur sporadisch bei Belastung zu hören. Die Lungenschädigung besteht deshalb aber trotzdem weiter - wenn ein Pferd nicht hustet, heißt das noch lange nicht, dass alles in Ordnung ist! Viele Pferdehalter reagieren deshalb oft zu spät, weil das Pferd ja "nur gelegentlich kurz hustet". Dass tief in der Lunge die Veränderungen derweil weitergehen, fällt meist erst auf, wenn die Leistungsfähigkeit des Pferdes generell stark nachlässt und es bei jeder Anstrengung außer Atem kommt.

Überblick: Die wichtigsten Symptome 
Husten: Muss nicht zwingend vorhanden sein. Bellend und krampfhaft bei akuten Erkrankungen, eher flach bei schon länger bestehenden Problemen.  
Nasenausfluss: Jeder plötzlich auftretende Nasenausfluss ist ein Alarmsignal. Kleine Mengen eines wässrigen Ausflusses sind unbedenklich. Beidseitiger Nasenausfluss stammt in der Regel aus den tiefen Atemwegen, einseitiger meist aus einer Nasenhöhle oder Nebenhöhle. Klarer Ausfluss deutet eher auf Viren-, eitriger auf Bakterienbeteiligung hin wie z.B. bei der Druse. 
Erschwerte Atmung : Ein gesundes Pferd atmet in Ruhe etwa 8-16 Mal pro Minute. Wichtig ist also, dass Sie die normale Ruhefrequenz Ihres eigenen Pferdes kennen. Eine in Ruhe beschleunigte Atemfrequenz oder sichtbar mühsame Atmung deutet auf eine Erkrankung hin.
Leistungsminderung: Bei Leistungsminderungen, die mit genereller schneller Ermüdung bei der Arbeit und allgemeiner Abgeschlagenheit einhergehen, ist immer an eine Erkrankung der Atemwege zu denken - auch, wenn das Pferd nicht hustet!
Fieber: Normaltemperatur 37,5- 38 Grad))

Muss man bei jedem Huster gleich den Tierarzt rufen?
Bei gleichzeitigem Fieber, Fressunlust und gestörtem Allgemeinbefinden den Tierarzt auf jeden Fall sofort verständigen. Ansonsten ist jeder Husten tierärztlich abzuklären, der länger als vier Tage anhält und/oder der (auch in größeren Abständen) regelmäßig wiederkehrt, z.B. jeden Winter.
(Dr. Martine Antys, Pferdeklinik Burg Müggenhausen, Weilerswist)

"Stauballergie", Dämpfigkeit, COB oder RAO: Begriffswirrwarr entwirrt
Die Tiermedizin hat sich in den letzten Jahren international darauf geeinigt, entzündliche Atemwegserkrankungen in zwei Gruppen zu klassifizieren. RAO (Recurrent Airway Obstrucion - Wiederkehrende Atemwegserkrankung) und IAD (Inflammatory Airway Disease - Entzündliche Atemwegserkrankung). 
Der Hauptunterschied ist, grob gesagt, dass die RAO im Gegensatz zur IAD immer eine allergische Komponente hat und dass die Probleme bei der Begegnung mit den entsprechenden Umweltreizen jederzeit wiederkehren können, während die IAD nach einigen Wochen überstanden ist. Jede IAD kann aber in eine RAO übergehen.
In beiden Fällen reagieren die tiefen Atemwege gleich mit Schleimbildung, Verkrampfung (Spasmus) der Bronchien und Schwelllungen, was wiederum zu den oben beschriebenen Symptomen wie Husten etc. führt. Der Unterschied, so erklärt Dr. Antys, ließe sich besonders durch eine Zytologie (Zellanalyse) einer aus der Luftröhre und aus der Lunge entnommenen Probe bestimmen. 
Der Begriff "Dämpfigkeit" wurde in der Vergangenheit von Pferdebesitzern häufig falsch verwendet, weshalb man ihn heute nicht mehr gerne benutzt: Dämpfigkeit (bis zum 01.01.2002 ein gesetzlicher Gewährsmangel) ist definiert als eine chronische, unheilbare Erkrankung von Lunge und Herz. Tatsächlich sind aber nur sehr wenige Pferde nach dieser Definition dämpfig. Der Husten und die Atemprobleme sind nämlich bis auf ganz wenige Ausnahmen, in denen die Lunge wirklich in ihrer Funktion irreversibel eingeschränkt ist, sehr wohl heilbar - wissen muss man allerdings, dass die zugrunde liegende Allergie bzw. Sensibilität bestehen bleibt und damit auch die Atemwegsprobleme jederzeit wiederkehren können. Allerdings ist es möglich, das Sensibilitätsniveau gegen die allergieauslösenden Partikel mit der Zeit wieder zu senken bzw. zumindest stabil zu halten, sodass das Pferd beschwerdefrei bleibt. Dr. Antys schätzt die tatsächlich wegen Lungenfibrose (dauerhaftem Elastizitätsverlust) der Lunge unheilbaren Fälle nur auf etwa 3% aller Fälle. 
Auch ist "Dämpfigkeit" in den Augen der meisten Menschen nicht mit einer allergischen Komponente, sprich Stauballergie verbunden, obwohl genau das bei als fälschlicherweise "dämpfig" bezeichneten Pferden so gut wie immer der Fall ist. 
Eine Zeitlang wurden häufig auch die Begriff COB (Chronisch obstruktive Bronchitis) oder englisch COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) anstelle "Dämpfigkeit" benutzt, aber auch davon ist man wieder abgekommen, weil es sich eben nicht um eine chronische Erkrankung im Sinne von "dauernd bestehend" handelt, sondern der wiederkehrende Charakter im Vordergrund steht. 
Die Bezeichnung "Stauballergie" wird von Tiermedizinern nicht gerne benutzt, weil sie zu unspezifisch ist. Die Pferde reagieren nämlich nicht nur auf den Staub, sondern auch auf Schimmelpilzsporen und/oder Blütenpollen allergisch.
Mit SPAOPD (Summer pasture-associated obstructive pulmonary disease) schließlich bezeichnet man in der Fachwelt eine wiederkehrende Atemwegserkrankung, die nur im Sommer auftritt und durch eine Pollenallergie (häufig gegen Raps) bedingt ist. Dies ist sozusagen der "Heuschnupfen" des Pferdes. 
Was bei RAO passiert
Bei der RAO reagieren also die Atemwege empfindlicher Pferde mit einer Entzündung auf eingeatmete anorganische Staubpartikel oder organische Partikel. Letzteres können Blütenpollen sein, viel häufiger jedoch sind es Sporen der Schimmelpilze Aspergillus fumigatus, faenia rectivirgula oder thermoactinomyces vulgaris, die in Heu und Stroh vorkommen. Diese Allergene gelangen mit der Atemluft in die Lunge, wo eine Immunreaktion unter Beteiligung von Neutrophilen, Eosinophilen und Mastozyten stattfindet. Diese Zellen produzieren einen sogenannten Entzündungsmediator, der wiederum Verkrampfung, Schwellung der Schleimhäute und erhöhte Schleimbildung auslöst. 
Anfangs sind die Symptome oft nur schwach mit weißlichem Nasenausfluss, kurzem Husten während oder nach der Bewegung und Leistungsabfall. Die Symptome verschlimmern sich über die Monate und Jahre hinweg immer mehr, wenn Haltung und Fütterung nicht gravierend geändert werden. In weit fortgeschrittenen Fällen ist die Atmung so erschwert, dass das Pferd zum Ausatmen die Bauchmuskeln zur Hilfe nehmen muss, um die Luft aus den Lungen zu pressen. Auf Dauer entsteht dadurch äußerlich sichtbar durch übermäßiges "Training" bestimmter Bauchmuskeln die so genannte "Dampfrinne".  Bleibt der Zustand lange bestehen, wird durch die ständige Überlastung irgendwann auch das Herz angegriffen. Sekundärinfektionen der geschädigten Lunge mit Bakerien, Viren oder Pilzen sind häufig. 
Wie empfänglich ein Pferd für RAO ist, hängt vom Grad seiner Vorschädigung ab. Oft reicht dann ein kleiner Auslöser wie z.B. ein anstrengender Transport, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die wichtigsten Vorschädigungen entstehen in erster Linie durch ungünstige Haltung (schlechte Belüftung im Stall, minderwertiges Heu und Stroh), durch vorausgegangene Virus- oder Bakterienerkrankungen der Atemwege, durch IAD, durch dauernden großen Stress oder Forderung bis an die Leistungsgrenze. Man nimmt an, dass es außerdem eine genetische Komponente gibt, nach der die allergische Reaktion erblich bedingt ist, allerdings ist dies noch nicht wissenschaftlich erwiesen. 
Wie empfindlich die Atemwege eines Pferdes bereits sind, kann man anhand der Anzahl und der Art der Zellen, der Menge und Beschaffenheit des Schleims, der Blutgase und der Untersuchung der Schleimhäute bestimmen. Aus diesen Ergebnissen ergeben sich die Prognose, die Art der Therapie, die Medikamente und deren Dosierung sowie Empfehlungen zur Haltung des Pferdes. 

Diagnosemöglichkeiten 
Um Art und Ausmaß einer Atemwegserkrankung bestimmen zu können, stehen verschiedene Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung.
Am Anfang steht dabei immer die klinische Untersuchung, die aus Abhören, evtl. Abklopfen, Beobachten der Atmung und Befragung des Besitzers zu Vorgeschichte, Haltungs- und Fütterungsbedingungen besteht. Dr. Antys hat hierzu einen eigenen Fragebogen entwickelt, mit dem Sie jeden Pferdebesitzer routinemäßig sehr genau nach Haltung in Sommer und Winter, Fütterung, Einstreu, Dauer des Weidegangs und vielem mehr befragt. Das Abhören mit dem Stethoskop gibt erste Hinweise auf Atemgeräusche und damit Sitz und schwere der Erkrankung. Allerdings ist es wegen der vielen Umgebungsgeräusche oft schwierig, etwas Genaueres zu hören. Ein kleiner Trick besteht darin, dem Pferd ein paar Sekunden lang eine Plastiktüte über die Nüstern zu stülpen: Anschließend wird es tiefer einatmen, wodurch vorhandene Atemgeräusche verstärkt werden.
Endoskopie
Ohne Endoskopie, so Dr. Antys, ist keine exakte Diagnose einer Atemwegserkrankung möglich. Dabei wird dem sedierten, aber stehenden Pferd erst durch die eine, dann durch die andere Nüster ein bis zu 3 Meter langer, flexibler Schlauch in die Luftröhre eingeführt, an dessen Ende neben anderen Instrumenten auch eine Lampe und eine kleine Kamera sitzen. Tierarzt und Pferdebesitzer können bei modernen Endoskopen so die Atemwege farbig, groß und messerscharf auf einem Bildschirm in allen Einzelheiten betrachten - vom Kehlkopf über das Innere der Luftsäcke (besonders schwierig mit dem Endoskop zu erreichen) über die Luftröhre und schließlich die Bronchien. Schleim, Schwellung oder eventuelle Blutspuren werden deutlich sichtbar. Oft sind Pferdebesitzer überrascht, wenn sich dabei herausstellt, dass die Lungen hochgradig verschleimt sind, obwohl das Pferd kaum oder gar nicht hustete.
Die Endoskopie hat aber nicht nur den Zweck, in die Atemwege hineinzuschauen, sondern der Tierarzt entnimmt über das Endoskop gleichzeitig Proben aus Luftröhre und möglichst auch Lunge, die anschließend im Labor analysiert werden. Endoskope, die auch bis in die Lunge reichen, sind in der Regel nur in Pferdekliniken vorhanden. Gerade die Probenentnahme aus der Lunge selbst hält Dr. Antys jedoch für unerlässlich, denn "in der Luftröhre sammelt sich nur der Müll der Lunge", erklärt sie,  "damit weiß man noch nicht, was in der Lunge selbst los ist." Zur Probenentnahme spült der Tierarzt eine Kochsalzlösung in das Endoskop, die er dann anschließend- vermischt mit dem Schleim - wieder ansaugt. Die Probenentnahmen aus der Lunge sind nur wenige Stunden lang haltbar, weshalb eine Lungen-Endoskopie nur in einer Klinik sinnvoll ist, die die Probe auch gleich im eigenen Labor untersuchen kann. 
Dr. Antys rät jedem Pferdebesitzer, bei länger andauernden Atemwegsproblemen eine Bronchoskopie in einer guten Klinik machen zu lassen, weil durch "rein spekulative" Behandlung ohne genaue Diagnose viel wertvolle Zeit verloren gehen kann.
Blutgasanalyse 
Hierzu wird dem Pferd arterielles Blut entnommen, das in einem speziellen Analysegerät auf das Verhältnis von Sauerstoff- zu Kohlendioxydgehalt hin gemessen wird. Hieraus lassen sich Rückschlüsse auf Funktions- und Leistungsfähigkeit der Lunge ziehen. So kann es sein, dass die Funktionsfähigkeit der Lunge herabgesetzt ist, obwohl gar keine massive Schleimbildung vorliegt. Deshalb ist es wichtig, in der Diagnose möglichst viele Aspekte zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen und sich nicht auf eine einzige Untersuchungsmethode zu verlassen.
Messung der Druckdifferenz mittels Ballsonde
Auch dies ist  wie die Blutgasanalyse ein Lungenfunktionstest. Hierzu wird eine Ballsonde in die Speiseröhre des Pferdes eingeführt, die zwischen beiden Lungenflügeln zu liegen kommt und die Druckdifferenz zwischen Ein- und Ausatmen misst. Ist die Lunge schon so unelastisch, dass das Pferd zum Ausatmen die Bauchmuskulatur zur Hilfe nehmen muss, kann man dies an der Druckdifferenz erkennen. Da dieses Verfahren sehr aufwändig und kostenintensiv ist, wird es meist nur in Universitätskliniken und zur Tierärztefortbildung eingesetzt. 

"Flowmetrics"
Auch ist eine Methode zur Prüfung der Lungenfunktion, die auf dem Konzept der Plethysmographie beruht (von griechisch "plethysmos" - Ausdehnung). Diese Methode vergleicht - vereinfacht gesagt -  die Veränderung des  Körpervolumens am Brustkorb mittels Umfangmessung von außen (und damit den Luftinhalt) mit der an den Nüstern messbaren Luftströmung beim Ein- und Ausatmen. Beim gesunden Pferd sind die Werte gleich, bei Erkrankungen der Atemwege ist der Wert für die Volumenveränderung des Brustkorbs höher als der für die ein- und ausgeatmete Luft: Das Pferd braucht mehr Kraft und Energie zum Atmen bei einer gleichzeitig geringeren Ausbeute an Atemluft.
Das Verfahren ist für das Pferd sehr schonend (es wird nur von außen gemessen) und ist auch zuhause im Stall durchführbar. Leider ist es derzeit noch teuer, da aufwändige Technik benötigt wird. 

Röntgen und Ultraschall 
Beide Diagnoseverfahren kommen meist nur ergänzend und im Zweifelsfall zum Einsatz, um sich ein Gesamtbild zu machen. Auf Röntgenbildern kann das geübte Auge zum Beispiel Lungenemphyseme erkennen - dies sind Hohlräume  bzw. Luftansammlungen in der Lunge, die durch Zerstörung der kleinsten Lungebläschen entstehen. Sie sind nicht reversibel und führen zu einer Funktionseinschränkung der Lunge in diesem Bereich, weil die Oberfläche, über die Sauerstoff aufgenommen werden kann, kleiner wird. 

Allergietests für Pferde?
Allergietests spielen in der Diagnostik bei  Pferden keine so große Rolle,  wie man annehmen könnte oder wie sie es in der Humanmedizin tun. Tests, bei denen verschiedene Substanzen wie bei Menschen unter die Haut gebracht und diese auf Schwellung oder Rötung hin beobachtet werden, sind beim Pferd nicht praktikabel. Verschiedene Labors bieten aber Allergietests auf der Basis von eingeschickten Blutproben an. Dr. C. Bingold von der Pferdeklinik Großostheim und Dr. Martine Antys von der Pferdeklinik Burg Müggenhausen stimmen jedoch darin überein, dass diese Tests nicht besonders sinnvoll seien, da gerade bei RAO die unspezifische Komponente der Erkrankung sehr hoch ist. "Und eine Desensibilisierung funktioniert fast nie", sagt Dr. Antys.
Atemwegserkrankungen beim Pferd
Atemwegserkrankungen beim Pferd
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Atemwegserkrankungen beim Pferd
"Kosten und Aufwand mittel, Nutzen gering", so auch Dr. Bingold. Wesentlich sinnvoller ist es da, Kontakt mit den allergieauslösenden Partikeln zu meiden. Das bedeutet konkret: Weg mit Heu und Stroh und strikt staubarmes Haltungsmanagement. Mehr dazu in den Abschnitten "Behandlung" und "Vorbeugung". Bei der oben erwähnten Pollenallergie, die sich nur im Sommer zeigt, sollte das Pferd tagsüber in einem luftigen Stall aufgestallt und nachts auf die Koppel gelassen werden. Allgemein kann man nur versuchen, das Immunsystem zu stärken, die gesamte Haltung zu optimieren und damit die Abwehrkräfte des Körpers zu unterstützen. Mit pollenallergischen Pferden sollte nicht weiter gezüchtet werden.

Atemwegserkrankungen behandeln
Es gibt kein Patentrezept zur Behandlung von "Husten" schlechthin, die Therapie hat sich immer nach der genauen Diagnose zu richten. Die allerwichtigste und nach Meinung der befragten Tierärzte gar nicht deutlich genug hervorzuhebende Tatsache ist aber: 

Ohne gleichzeitige, konsequente Umstellung von Haltungs- und Fütterungsmanagement sind alle weiteren Behandlungen sinnlos und doktorn nur an den Symptomen. Das Umfeld des Pferdes muss so staubfrei wie möglich sein. Ist das im eigenen Stall nicht möglich, hilft nur ein Stallwechsel. 

Das bedeutet konkret: Bei jeder Atemwegserkrankung, egal, ob durch Vireninfektion, bakteriell oder allergisch bedingt, ist trockenes Heu als Futtermittel verboten! "Heu ist das Problem Nummer eins, es enthält unheimliche Mengen an feinsten Staubpartikeln, die die geschädigte Lunge weiter reizen," sagt Dr. Antys. Sie empfiehlt außerdem, jedes Pferd mit einer viral oder bakteriell bedingten Erkrankung der Atemwege (also z.B. Influenza, Herpes oder Druse) für mindestens drei Wochen auf Späne- anstatt Stroheinstreu umzustellen, nur gründlich in Wasser eingeweichtes Heu oder Silage zu füttern und für leichte Bewegung zu sorgen. Die durch die Infektion angegriffene Lunge wird sonst durch die aus Heu und Stroh stammenden Partikel, die ihr normalerweise wenig ausmachen, unnötig weiter gereizt. Wurde bereits eine RAO diagnostiziert, müssen diese Haltungs- und Fütterungsbedingungen dauerhaft beibehalten werden.

Medikamentöse Behandlung
In der Regel kommen sowohl schleimlösende als auch entkrampfende Medikamente wie z.B. Ventipulmin ® zum Einsatz. Mittel, die ein Verkrampfen der Bronchien verhindern, wirken jedoch, wenn sie allein verwendet werden, nur eine relativ kurze Zeit (wenige Tage), dann tritt ein Gewöhnungseffekt ein. Bei der gleichzeitigen Gabe von Kortison findet dieser Gewöhnungseffekt allerdings nicht statt. 
Bei bakterieller Beteiligung verschreibt der Tierarzt Antibiotika, bei deren Einsatz jedoch ganz wichtig ist, dass sie auch lange genug gegeben und nicht zu früh wieder abgesetzt werden, weil man sonst ungewollt den gegenteiligen Effekt erreichen kann. Bei allergischen Problemen kommt in der Regel Kortison zum Einsatz, aber erst dann, wenn die Akutphase einer Entzündung vorbei ist. Kortison kann injiziert oder oral gegeben, aber auch sehr effektiv über Inhalation verabreicht werden. 

Lungenspülung
Bei einer Lungenspülung werden dem Pferd über eine Infusion große Mengen Flüssigkeit - ca. 30 Liter in zwei Stunden - verabreicht, mit dem Ziel, den Schleim in der Lunge zu verflüssigen, damit er leichter abgehustet werden kann. Eine Lungenspülung ist nicht ganz risikolos, da der Kreislauf stark belastet wird. "Meiner Meinung nach macht das nur in seltenen Fällen bei ganz extremer und dickflüssiger Verschleimung Sinn," meint Dr. Antys, "bei dünnflüssigem Schleim steht das Risiko in schlechtem Verhältnis zum Nutzen. Man kann dann genauso gut medikamentös behandeln." 

Inhalieren
Die Inhalationstherapie hat viele Vorteile: Man kann das Medikament (z.B. Kortison) viel geringer dosieren, weil es gezielt an die Atemwege gelangt. Dadurch gibt es auch weniger Nebenwirkungen, die bei hoher und langfristiger Kortisongabe durchaus erheblich sein können. Außerdem kann die Behandlung zuhause vom Besitzer selbst fortgeführt werden - sie ist allerdings nur erfolgversprechend, wenn einige wichtige Dinge beachtet werden: 
Das Gerät muss die Tröpfchen bis auf eine Partikelgröße von 5µm vernebeln können, denn größere Partikel gelangen gar nicht bis in die kleinsten Atemwege und damit nicht an ihren Bestimmungsort. Außerdem muss der Inhalator so leistungsfähig sein, dass er etwa 12-15 ml Medikament in 15 Minuten vernebeln kann. "Billige Geräte, die man übers Internet kaufen kann, erfüllen diese Anforderungen in aller Regel nicht und sind deshalb relativ nutzlos," sagt Dr. Antys, die ihren Kunden professionelle Geräte zum Ausleihen zur Verfügung stellt. Wichtig ist auch, dass die Geräte möglichst geräuscharm arbeiten und am besten auch mit Akku anstatt Strom, damit die Prozedur für das Pferd angenehmer wird. Unterscheiden muss man auch zwischen "aktiven" und "passiven" Inhalationssystemen: Beim passiven System muss das Pferd nur ganz normal atmen, aktive stoßen einen Tröpfchennebel aus - was ein Pferd zum Scheuen bringen kann. Ein scheuendes Pferd atmet aber nicht tief ein, womit die Therapie wirkungslos bleibt. Und natürlich muss die Inhalationsmaske auch möglichst gut passen, damit nicht der halbe Stall und der Besitzer mitbehandelt werden! Bei ängstlichen Pferden ist es besser, sie für die Dauer der Behandlung (ca- 10-15 Minuten) mit der angelegten Inhalationsmaske umherzuführen (das geht natürlich nur bei Akkugeräten), anstatt sie im Stall stehenzulassen oder anzubinden, weil sie dann eher abgelenkt sind.
Das Gerät muss penibel sauber gehalten werden und darf nur in Umgebung mit sauberer, staufreier Luft verwendet werden, da man ansonsten Krankheitserreger und Staubpartikel fein vernebelt in die tiefen Atemwege bringt und das genaue Gegenteil des Gewünschten erreicht.
Bei Inhalationen ohne spezielles Gerät, einfach über einer Schüssel mit Kräuteraufguss oder ähnlichem zuhause im Stall, können also die Wirkstoffe die tiefen Atemwege gar nicht erreichen. Trotzdem scheinen sie manchen Pferden offensichtlich gut zu tun, was aber vermutlich eher daran liegt, dass die Atemwege durch den Dampf angefeuchtet werden als dass hier irgendwelche Wirkstoffe greifen. Viele Tierärzte warnen davor, der Inhalationsmischung ätherische Öle wie z.B. Eukalyptus, Teebaumöl oder Minze hinzuzufügen: Sie sind relativ aggressiv und können die geschädigte Schleimhaut zusätzlich reizen. Viele dieser Öle haben auch ein hoch allergisches Potenzial! Ungefährlicher sind auf jeden Fall Inhalationen mit Kochsalzlösung oder Kräutern.
Bei sehr starker Verschleimung der Lunge ist eine Inhalation wirkungslos, weil die Tröpfchen durch die Schleimbarriere gar nicht erst an ihren Bestimmungsort in die tiefen Atemwege gelangen.

Bewegung - ja oder nein?
Grundsätzlich ist leichte Bewegung bei allen Atemwegserkrankungen eher günstig, weil der Schleim so besser abfließen kann. Nur bei akuten Infektionskrankheiten, die mit Fieber einhergehen, ist Ruhe angesagt (was aber auch nicht 24 h Box, sondern am besten eine Außenbox mit eigenem Paddock daran bedeutet).

Problemfeld Futter: Was eignet sich?

Heu
Heu ist das zentrale Problem bei der Entstehung von Atemwegserkrankungen. Es gibt durch die modernen Ernteverfahren heute eigentlich kein Heu mehr, das wirklich staub- und sporenarm ist. Manche Tierärzte vertreten inzwischen sogar die Ansicht, dass gute Silage oder Heulage als Pferdefutter generell besser geeignet sei als Heu. Was das Risiko der Botulismuserkrankung durch Silagefütterung betrifft (siehe Pegasus Nr. ???) , so muss man sich einmal ganz nüchtern vergegenwärtigen, dass die jährlichen Todesfälle durch Botulismus in Deutschland und der Schweiz an maximal zwei Händen abzuzählen sind, die Zahl der wegen Atemwegserkrankungen getöteten Pferde jedoch regelmäßig jedes Jahr in die Zehntausende geht. Da ist zumindest fraglich, welches Futter das höhere Risiko beinhaltet.
Auch wenn Sie beim gesunden (!) Pferd nicht grundsätzlich auf Heufütterung verzichten müssen, so ist jedoch unerlässlich, nur wirklich erstklassiges Heu zu verfüttern. Möglichst staubarm muss es sein, und natürlich schimmelpilzfrei. Eingeatmete Schimmelpilzsporen sind so ziemlich das Schlimmste überhaupt, was einer Pferdelunge passieren kann. Generell ist Heu aus großen Rundballen meist staubiger als Heu aus Quaderballen, da es stärker gepresst wird, damit mehr Feuchtigkeit im Inneren erhalten bleibt und es zu erhöhter Sporenbildung kommt. Je lockerer gepresst die Ballen sind, desto besser.
Messungen haben ergeben, dass selbst gutes Heu etwa siebenmal so viele atembare Staubpartikel (kleiner als 5µm) enthält wie Silage mit 80% Trockenmasse. Schimmliges Heu enthält gar etwa achtmal soviel atembare Staubartikel wie gutes Heu (ca. 80.000 Partikel pro Liter Luft in gutem Heu, etwa 700.000 in schimmilgem Heu! (Vandenput, S., Istasse, L., Nicks, B. et al, Airborne dust and aeroallergen concentrations in different sources of feed and bedding for horses, in: Vet Q 1997; 19; S. 154-158.) 


Silage 
VieleTierärzte, so auch Dr. Antys, sprechen sich für die Fütterung hochwertiger Silage anstelle von Heu aus. Wichtig sind natürlich einwandfreie Qualität (pH-Wert zwischen 4 und 4,5; Anwelkgrad von 30-50%, unbeschädigte Folienverpackung, keine Erdeinschlüsse oder sonstigen Verunreinigungen) und ein schnelles Aufbrauchen der geöffneten Ballen, weil das Futter schnell verdirbt. Bei bereits hustenden Pferden ist es außerdem besonders wichtig, erklärt Dr. Antys, geöffnete Ballen nach der Portionsentnahme sofort wieder mit Folie zu verschließen oder in einen großen Plastiksack zu packen, weil die Silage sonst austrocknet - und dann ebenfalls wieder staubt - auch, wenn das menschliche Auge diesen Staub gar nicht sieht. Bei kleinen Pferdehaltungen empfehlen sich deshalb Kleinpackungen hochwertiger Silage, die über den Futtermittelhandel erhältlich sind. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint die Silage die beste Alternative zu herkömmlichem Futter zu sein.
Nasses Heu
Eine effektive Maßname zur Staubreduktion ist das Einweichen des Heus. Einfaches Anfeuchten genügt jedoch nicht, das Heu muss mindestens eine halbe Stunde lang komplett untergetaucht werden, damit Staubpartikel und Sporen wirklich gebunden werden. Dem Tauchwasser sollte etwas Salz zugefügt werden und es muss unbedingt täglich gewechselt werden. 
Nasses Heu ist gesundheitlich unbedenklich, auch im gefrorenen Zustand. Aber auch hier muss aber darauf geachtet werden, dass keine Reste überbleiben, die gären oder austrocknen können (denn auch dann staubt es wieder). Bei Haltungsformen mit mehreren Pferden wird das Füttern von nassem Heu sehr schnell unpraktikabel. Ein Nachteil ist außerdem, dass durch das Einweichen des Heus ein Teil der Nährstoffe mit ausgewaschen wird. Mit nassem Heu lassen sich nach Erfahrung von Dr. Antys die Symptome bei an RAO leidenden Pferden zwar relativ stabil halten, eine wirkliche Besserung lässt sich aber ihrer Meinung nach eher mittels Silagefütterung (oder noch besser: Gras) erreichen.

Heucobs
Der Handel bietet auch zu Würfeln gepresstes Heu in so genannten Heucobs an, die manchmal auch noch zusätzliche Kräuter enthalten. Dieses Futter ist zwar von Standpunkt der Staubfreiheit gut geeignet, hat aber den großen Nachteil, dass die Ration relativ schnell aufgefressen ist und das Pferd dann über zu lange Zeiträume ohne Beschäftigung und Raufutter bleibt, was wiederum schlecht für den Verdauungsapparat ist. Pferde sind von Natur aus darauf eingerichtet, sich kontinuierlich grasend etwa 20 Stunden am Tag im Schritt fortzubewegen. Heucobs sollten am besten in Wasser eingeweicht verfüttert werden, da sonst das Risiko einer Schlundverstopfung besteht.

Futterstroh
Soll bei Pferden mit Atemwegsproblemen wegfallen. Erkrankte Pferde können möglicherweise nach längerer Zeit der Beschwerdeschwerfreiheit (1/2 bis 1 Jahr) bei sonstiger optimaler Haltung wieder auf Stroh in Futter und Einstreu umgestellt werden, beim geringsten Anzeichen für Husten ist das Stroh aber aus der Umgebung des Pferdes zu entfernen.

Weidegras
Kurz und knapp - das beste und natürlichste Pferdefutter überhaupt. Probleme für die Pferdegesundheit entstehen dann, wenn zu viele hochgezüchtete Hochleistungsgräser auf der Koppel vorhanden sind, mit denen Verdauungsapparat und Stoffwechsel von Pferden im Gegensatz zu Milchkühen nicht umgehen können. 

Kraftfutter
Bei Pferden mit Atemwegsproblemen muss auch darauf geachtet werden, dass das verabreichte Kraftfutter absolut staubfrei ist. Man kann entweder kleine Portionen Hafer unmittelbar vor dem Verfüttern leicht anfeuchten (feuchten Hafer nicht über Nacht stehen lassen!) oder ein staubfreies Müsli füttern. Solche Müslis sind in der Regel leicht melassiert und oft zusätzlich mit Kräutern versehen. 


...und was fressen die anderen Pferde im Stall?
Die Fütterung von nassem Heu oder Silage bringt natürlich nicht die maximale Wirkung, wenn in der Nachbarbox trockenes Heu und Stroh aufgeschüttelt werden. Allerdings hat man ermittelt, dass die Konzentration an eingeatmeten Partikeln dann am größten ist, wenn das Pferd wirklich die Nase im Heu oder Stroh hat. Auf Nüsternhöhe ist, wenn nicht gerade Futter und Einstreu aufgeschüttelt wurden, die Staubbelastung etwas geringer, aber immer noch um ein Vielfaches höher, als es in der natürlichen Umgebung des Pferdes - auf der Weide - der Fall wäre. 
Optimal ist, wenn Heu und Stroh aus der gesamten Umgebung des kranken Pferdes entfernt werden.


Problemfeld Einstreu: Was eignet sich?
Bei der Wahl der  Einstreu sind drei Kriterien zu bedenken:
- Menge der anorganischen Feinstaubpartikel
- Menge der organischen Feinpartikel (Mikroben, Sporen)
- Absorptionsfähigkeit.
Leider können wir uns bei der Beurteilung der enthaltenen Staubmenge aber nicht auf unser Auge verlassen, denn gefährlich für die Pferdelunge ist vor allem der feine Staub, den man nicht sieht! Nur die kleinen Partikel (unter 5µm) können in die Lunge hineingelangen. Maßgebend ist deshalb die Menge der atembaren Partikel. Überraschend dabei: Normale, nicht entstaubte Sägespäne enthalten fast doppelt soviel Staubpartikel wie gutes Stroh! (Vandenput et al.).
Mikroben sind in jeder organischen Streu enthalten. Wie hoch ihr Gehalt ist, hängt wesentlich von Herstellung und Lagerung ab. Je länger Stroh auf dem Feld bleibt, desto höher wird sein Mikrobengehalt. 
Die Absorptionsfähigkeit ist deshalb wichtig, weil in Kombination mit Urin immer das für die Lungen enorm schädliche Gas Ammoniak entsteht. Eine reine Stroheinstreu absorbiert Urin kaum. Selbst, wenn die nassen Stellen täglich entfernt werden, lässt sich eine Ammoniakbildung kaum verhindern. Ganz schädlich von diesem Standpunkt aus ist die Matratzenstreu.
Stroh als Einstreu ist also, wie bereits erwähnt, für bereits erkrankte Pferde tabu. Späne sind nur dann eine Alternative, wenn sie entstaubt und möglichst grob sind, also die Beschaffenheit von echten Hobelspänen haben. 
Vom Standpunkt der Staubfreiheit und des geringen Mikrobengehaltes her wären Zeitungspapierschnitzel ideal, jedoch sind diese in der Praxis weder gut zu beschaffen noch zu entsorgen. 
Am praktikabelsten ist in den meisten Ställen eine Umstellung auf entstaubte Späne oder ein Verlegen von Gummimatten, die allerdings ebenfalls regelmäßig gut gereinigt werden müssen, damit durch stehenden oder aufgesagten Urin nicht wieder hohe Ammoniakkonzentrationen entstehen. 
Neben der Wahl der Einstreu selbst ist es wichtig, dass die Pferde zum Ausmisten und zum Wechseln der Streu -egal welcher - aus dem Stall gebracht werden, weil währenddessen die Konzentration an Ammoniak und atembaren Feinpartikeln in der Stallluft explosionsartig ansteigt.


Atemwegserkrankungen und Naturheilkunde 
Der Naturmedizin stehen zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten bei Erkrankungen der Atemwege zur Verfügung. Allerdings muss hier, genau wie bei der Schulmedizin auch, ganz klar gesagt werden: Jede Behandlung, egal ob Kräuter, homöopathische Tropfen, Akupunktur und so weiter nutzt nichts, wenn nicht Haltung und Fütterung geändert werden und dient sonst allenfalls zur Gewissensberuhigung des Besitzers. Viel frische Luft, viel Bewegung, staubfreies Futter, also eine möglichst naturnahe und artgemäße Haltung sind die wichtigste und beste Medizin. Zusätzlich dazu ist alles günstig, was die Abwehrkräfte des Körpers stärkt. 
Die bei Atemwegserkrankungen am häufigsten angewandten naturheilkundlichen Verfahren sind:

Kräuter (Phytotherapie)
Die Pflanzenkunde kennt eine ganze Anzahl von Kräutern, die eine krampflösende oder schleimlösende Wirkung auf die Bronchien haben. Dazu zählen beispielsweise Anis, Fenchel, Huflattich, Isländisch Moos, Königskerze, Spitzwegerich, Thymian oder Brennnesseln, um nur einige zu nennen. Die beste Wirkung entfalten diese Kräuter, wenn sie mit heißem Wasser überbrüht werden, man sie etwa 20 Minuten lang ziehen lässt und den Sud mit allen Pflanzenteilen über den Hafer oder die Pellets gießt. Man kann fertige Hustentee-Mischungen für Pferde kaufen oder die einzelnen Kräuter erwerben (am besten in Arzneimittelqualität und aus der Apotheke) und selbst zusammenmischen. Viele Hustensäfte für Pferde enthalten ebenfalls diese Kräuter und sind meist mit Süßholzwurzelextrakt (flüssiger Lakritze, wenn man so möchte) versetzt. 
Schwarzkümmelöl, über das Futter verabreicht, soll ebenfalls eine schleimlösende und immunstärkende Wirkung haben. 
Kräuter und Heilpflanzen können auch eine positive Wirkung auf das Immunsystem ausüben und allgemein die Abwehrkräfte stärken. Echinacea (Sonnenhut) ist für diesen Zweck besonders beliebt. 
Auf dem Markt sind auch Kräutermischungen zum Füttern erhältlich, die zusätzlich mit Vitamin C und/oder Propolis zur Stärkung der Abwehrkräfte versehen sind und das Abhusten erleichtern sollen. 
All diese Maßnahmen sind unterstützend sicherlich sinnvoll, sollten aber nicht dazu verleiten, tage- und wochenlang ohne tierärztliche Empfehlung selbst zu behandeln. Sie ersetzen auch in keinem Fall ein staubfreies Haltungs- und Fütterungsmanagement.

Homöopathie
In der klassischen Homöopathie gibt es kein "Mittel gegen Husten" schlechthin, da immer die so genannte Konstitutionsbehandlung im Vordergrund steht: Es muss das für den jeweiliigen Patienten, dessen Krankheitssituation  und körperliche Konstitution passende Mittel gefunden werden. Was bei dem einen Pferd gegen Husten hilft, muss es beim nächsten noch lange nicht tun! Zur Auswahl des richtigen Mittels ist deshalb viel Erfahrung des Therapeuten nötig. Einige Firmen geben aber inzwischen auch homöopathische Komplexmittel gegen Atemwegserkrankungen (z.B. Bronchalis-Heel ® ) bei Pferden heraus, mit denen viele Tierheilpraktiker und auch Tierärzte offenbar gute Erfahrungen machen. 

Akupunktur
Die Akupunktur zeigt gerade bei RAO oft erstaunliche Erfolge. In einer groß angelegten wissenschaftlichen Studie wurden 105 Pferde mit hochgradiger chronisch obstruktiver Bronchitis, die zuvor über längere Zeit erfolglos mit allgemein anerkannten medizinischen Methoden behandelt wurden, ausschließlich mit Laserakupunktur behandelt (Dr. Uwe Petermann, Laserakupunktur bei C.O.B. der Pferde). Jedes Pferd wurde durchschnittlich 6,5 Mal behandelt. Bei 79 der 105 Pferde konnte schon bei der ersten Behandlung eine sofortige Reaktion beobachtet werden: Sie atmeten tiefer, der zähe Schleim wurde flüssiger und konnte abgehustet werden. Bei 73 Pferden waren nach Abschluss der Gesamtbehandlung in der Bronchoskopie (Endoskopie der Bronchien) keine Schleimansammlungen, Rötungen oder Schwellungen mehr zu beobachten, die Pferde waren voll belastbar. Lediglichbei 4 Pferden konnte überhaupt keine Besserung erreicht werden, die übrigen Pferde waren mit Einschränkungen belastbar oder husteten noch gelegentlich. 

Wirksame Hilfe: Ab in die "Lungen-Reha"
Wenn es bei diagnostizierten Atemwegsproblemen nicht möglich ist, das Pferd im derzeitigen Stall sofort auf staubfreie Haltung umzustellen, ist es eine gute Lösung, es auf eine "Lungen-Reha-Station" zu schicken, bis ein anderer Stall gefunden ist. Inzwischen gibt es einige Anbieter, darunter auch Tierärzte, die Pensionsplätze mit staubfreier Haltung und Fütterung in viel Frischluft anbieten. Da es für den Betrieb solcher Stationen allerdings keine Qualitätsstandards gibt, müssen Sie sich selbst vorher vergewissern, ob auch wirklich alles optimal ist. Die Gummimatten auf dem Boden und die Silagefütterung helfen nicht, wenn im Stall (egal ob offen oder geschlossen) das Heu über den Köpfen der Pferde gelagert wird. 

Atemwegserkrankungen vorbeugen 
Aus der Beschreibung der Behandlung ergibt sich auch schon die wichtigste Vorbeugung überhaupt: Eine Haltung mit möglichst viel Frischluft und möglichst wenig Staub. Ideal wäre eine ganzjährige Weidehaltung auf großen Flächen, was in Mitteleuropa aber fast unmöglich ist. Offenstallhaltungen mit großen, trockenen Auslaufflächen, Zugang zu Koppeln, staubarmer Einstreu und qualitativ erstklassigem Futter kommen diesem Ideal aber schon relativ nah. 
Staubende Böden in Auslauf, Reitplatz oder Halle sind ebenfalls ein Problem, das es zu vermeiden gilt.
Grundsätzlich gilt: Die Lunge des Pferdes ist eines seiner empfindlichsten und anfälligsten Organe. Ist der Organismus insgesamt in irgendeiner Form geschwächt, sei es durch dauernden Stress, durch ungünstige Haltung, Infektion, schlechten Allgemeinzustand und so weiter, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass die Atemwege mit Reizung und Entzündung auf Umwelteinflüsse reagieren, die ein gesundes Pferd tolerieren würde. 

Bei Stallauswahl oder -bau beachten
Angesichts der erwähnten enormen Menge an Luft, die täglich durch die Lunge eines Pferdes strömt, ist neben einwandfreier Stallhygiene eine gute Belüftung (Ventilation) des Stallgebäudes unerlässlich zur Gesunderhaltung des Pferdes. Niedrige Decken und stickige, warme Luft durch zu viele Tiere auf zu wenig Fläche sind Gift.
Die britische Armee stellte im Jahr 1908 eine Faustregel zum Bau von Stallanlagen auf, die besagte, dass die Luft im Stall etwa acht- bis zehnmal pro Stunde komplett ausgetauscht werden müsse. Nach Ansicht heutiger Tiermediziner ist diese Angabe immer noch aktuell, wird aber in der Realität nur von wenigen Stallanlagen erreicht. Es reicht nicht, einfach nur ein Fenster zu öffnen: Die Luft muss beständig zirkulieren können, was sich nur durch Belüftungsöffnungen unter der Dachtraufe und im Dachfirst optimal erreichen lässt. Sehr ungünstig ist es für die Belastung der Atemwege ist nach Ansicht von Dr. Antys, wenn Heu und Stroh auf dem Heuboden über dem Pferdestall  gelagert werden. "Am besten sollte beides gar nicht unter dem gleichen Dach liegen," sagt sie. 
Auch in Offenställen kann übrigens die Ammoniak- und Mikrobenkonzentration besorgniserregende Werte erreichen, wenn unhygienische Verhältnisse herrschen oder ungeeignete Materialien für den Stallbodenbau verwendet wurden.

Beim Füttern beachten
Wenn Heu gefüttert wird, muss es von einwandfreier Qualität sein. Gleiches gilt für das Futterstroh. Das Raufutter sollte möglichst bodennah anstatt in Raufen oder hoch gehängten Netzen angeboten werden, damit die Pferde in natürlicher Fresshaltung mit gesenktem Kopf fressen können. So fließt das Nasensekret mit den darin gebundenen Staubpartikelchen auf nach unten ab und sorgt für eine natürliche Filter- und Reinigungsfunktion, was beim Fressen mit erhobenem Kopf nicht funktionieren kann. Schimmliges Futter - egal ob Heu, Silage, Kraft- oder Saftfutter - ist in der Pferdehaltung absolut tabu und muss entsorgt werden. Bei angeschimmelten Heuballen reicht es nicht, nur die schimmlige Ecke zu entfernen, der ganze Ballen muss weg.
Hustende Pferde dürfen grundsätzlich kein trockenes Heu fressen.


Bei der Stallarbeit beachten
Kein Stroh oder Heu im Stall aufschütteln, wenn die Pferde anwesend sind und die Pferde auch während des  Ausmistens nach draußen bringen. Wenn Späne als Einstreu verwendet werden, darauf achten, dass diese staubfrei sind, sonst belasten sie die Atemwege noch stärker als Stroh!

Impfen - ja oder nein?
Häufig wird die Frage gestellt, ob man Pferde mit RAO denn überhaupt gegen Influenza impfen solle. "Ja," sagt Dr. Antys, "auf jeden Fall. Bei den modernen Impfstoffen gibt es keine Bedenken. Zu beachten ist nur, dass das Pferd zum Zeitpunkt der Impfung keinen akuten Entzündungsschub hat und dass man es nicht ausgerechnet zu Zeiten hoher Stressbelastung oder Leistungsanforderung impft."

Zusammenfassend ist noch einmal zu betonen: Atemwegserkrankungen bei Pferden sind eine typische "Zivilsationskrankheit" und zu einem hohen Prozentsatz haltungs- und fütterungsbedingt. Infektionen spielen tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle und betreffen auch besonders häufig Pferde, deren Lunge bereits vorgeschädigt ist. Eine möglichst naturnahe und artgerechte Haltung und Fütterung ist deshalb gleichzeitig die einzig dauerhaft wirksame Behandlung und die beste Vorbeugung! 


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