Grüner Tee aus Asien

Philosophentrunk und Arzneimittel

Grüner Tee aus Asien

„Im Geschmack einer einzigen Tasse Tee wird man die Wahrheit aller zehntausend Formen des Universums entdecken. Es fällt schwer, diesen Geschmack in Worten auszudrücken oder auch nur eine Andeutung davon zu geben.“
(Asiatische Zen-Weisheit)

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Speziell der grüne Tee erfreut sich wachsender Beliebtheit. Dies könnte den Eindruck erwecken, er sei eine flüchtige Modeerscheinung. Doch über seine rund 4.000jährige Geschichte hinweg wurde Tee in erster Linie als grüner Tee getrunken. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts fand der schwarze Tee Einzug in Europa. 1945 wurden auf dem deutschen Markt gerade mal drei Schwarztee-Mischungen angeboten. Daher ist der grüne Tee der ursprüngliche und klassische Tee.

Grüner Tee – eine Wunderdroge?

Der grüne Tee stammt von derselben Pflanze ab wie sein schwarzes Pendant: von den Teesträuchern Camellia sinensis (China) und Camellia assamica (Indien). Erst nach dem Pflücken trennen sich ihre Wege. Schwarztee-Blätter werden dann zum Welken ausgelegt und erhalten durch Fermentation und Oxidation ihre typische Färbung. Grüntee-Blätter dagegen werden nur einer Behandlung mit heißem Wasserdampf unterzogen, gerollt und getrocknet. Auf diese Weise gelangen die Wirkstoffe der Teepflanze nahezu unverändert in den Teeaufguss. Und das bringt einige gesundheitliche Vorzüge mit sich.

Besonders in Amerika und Japan werden seit vielen Jahren die Wirkungen des grünen Tees auf den menschlichen Organismus erforscht. Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass bereits vier Tassen täglich ausreichen, um einen wirksamen Schutz vor Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Karies zu erzielen. Allerdings muss betont werden: Eine Krebserkrankung kann damit nicht verhindert werden.

Sie soll aber zumindest um mehrere Jahre verzögert werden können. Dennoch ist grüner Tee keine Wunderdroge. Er ist vielmehr ein wirksamer Begleiter auf dem Weg zu einer besseren Gesundheit. Denn er hebt insgesamt das Wohlbefinden, beseitigt Müdigkeit, belebt sanft, schärft die Wachsamkeit und unterstützt klares Denken. Dabei sind seine anregenden Eigenschaften gepaart mit entspannenden Eigenschaften. Bei Stress beruhigt er die Nerven, bei Niedergeschlagenheit heitert er das Gemüt auf. Und dazu bietet er einen unvergleichlichen Genuss für die Sinne: „Der Tee überflutet die Seele unmittelbar wie eine Stimme. Seine feine Bitterkeit erinnert an den Nachgeschmack eines guten Rates.“ (Wang-Yü-Cheng, chinesischer Dichter der Sung-Dynastie)

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Die japanische Tee-Zeremonie: ein Studium für sich

Will man den Tee jedoch ganz perfekt zubereiten, könnte man es auch nach den Regeln einer festgelegten Zeremonie aus Japan tun. Allerdings bräuchte man zwei Jahre Zeit, um sie zu studieren. So lange geht in Japan die Studienzeit. Schließlich ist die „japanische Tee-Zeremonie“ eine Kulthandlung, die durch viele Jahrhunderte von Mönchen und Teemeistern verfeinert wurde. Sie vereint in einem hohen Maße Kunst, Natur, Reinheit und Stille und ist Teil der klassischen Erziehung un der Kultur Japans. Und das bis zum heutigen Tag. Doch selbst ohne langjähriges Studium offenbart sich vielen europäischen Genießern das wahre Geheihmnis des Tees:

„Mit freiem und ungetrübtem Herzen an den Dingen, frei wie Wasser und Wolken eine Schale Tee trinken. In dieser Freiheit sein ganzes Leben genießen, das ist das Geheimnis des Tees.“
(asiatische Weisheit)

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Text: Ursula Lobert
Fotos: Bildagentur Zoonar