"BLOOZ" - Süss-salziger Genuss auf dünnem Boden

Süss-salziger Genuss auf dünnem Boden

Das Hohenloher Land ist bekanntermaßen reich an kulinarischen Genüssen. Einst als „Arme-Leute-Essen“ bezeichnet, trifft auch der „Blootz“ bis heute den Geschmacksnerv von Einheimischen und Touristen. Von den flachen Kuchen, die je nach Zutatenbeigabe süß oder sauer schmecken, existieren zahlreiche Variationen.

Zu Großmutters Zeiten versammelte sich oft die gesamte Familie zum „Blootzessen“. Auf ausgerollten Teigfladen wurde dann alles drauf gepackt, was die heimische Speisekammer oder der Garten so alles her gab. Der Hohenloher Blootz schmeckt zu jeder Jahreszeit. Zubereitet werden die leckeren Blootze jedoch meistens im Herbst. „Blootz wird vor allem dann gebacken, wenn die Äpfel und Zwetschgen geerntet werden“, weiß Silvia Hübner vom Landfrauenverein Rosengarten-Westheim. In der farbenfrohen Jahreszeit bäckt sie mit ihren Vereinskolleginnen vor allem Apfel- und Zwetschgenblootz. „Der Hohenloher Blooz besteht aus einem dünnen süßen Hefeteig“, erklärt sie. Den Teigfladen belegt Silvia Hübner nicht nur mit Äpfeln oder Zwetschgen, sondern garniert diesen gerne auch mit Streuseln. „Man kann den Blooz aber auch mit einem Gemisch aus Zimt und Zucker bestreuen und noch kalte Butterflöckchen hinzugeben. Das schmeckt auch lecker zu einem frisch gebrühten Kaffee“, betont die Westheimerin.

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Ob mit Grieben, Grieß, Kartoffeln, Petersilien, Rhabarber, Zwetschgen, Äpfeln oder Zwiebeln – für kreative Küchengeister bietet der Blootz als inoffizielles „Nationalgericht“ in Hohenlohe eine endlos anmutende Spielwiese. „Bei uns in der Region gibt es mit dem Klumpenkuchen noch eine weitere Spezialversion“, ergänzt Siliva Hübner.

Dieser sei jedoch etwas aufwendiger. Zunächst wird süße Milch erwärmt, dann wird Sauermilch mit verrührten Eiern hinzu gegeben und miteinander aufgekocht. „Die Masse lässt man abkühlen, dadurch setzt sich die Molke ab. Die Masse wird in ein Tuch eingebunden und am besten lässt man das Ganze dann über Nacht abtropfen“, erläutert die Blootz-Expertin. So entstehe dann allmählich ein Kloß, der bei der Weiterverarbeitung sich zum Klumpen verformt. „Geschwind noch Zucker, Sauerrahm und Eier auf den Hefeteig legen und mit Zimt und Zucker bestreuen und fertig ist der leckere Klumpenkuchen“, sagt Siliva Hübner lachend.

Wer den Aufwand in der Küche scheut oder die Teigrolle dummerweise gerade an die Nachbarin verliehen hat, aber trotzdem in den Blootz-Genuss kommen will, der sollte eines der traditionellen Backofenfeste in der Region besuchen. Das urigste ist sicherlich das Backofenfest im Freilandmuseum Wackershofen. Empfehlenswert sind auch kleinere „Dorffestle“ wie das Blooz-und Mostfest in Raibach – einem Teilort von Rosengarten. In einen knusprigen und ofenfrischen Blootz beißen können kleine und große Genießer außerdem in den Gaststuben der zahlreichen Hofläden. Auch auf dem Hofladen Ludwig in Crailsheim-Jagstheim wird der Blootz traditionell in den Steinbackofen geschoben.

Schnelles Klumpenkuchen-Rezept von Silvia Hübner:
Mürbteig zubereiten: 500 Mililiter süße und 500 Mililiter saure Sahne, drei Eier, 100 Gramm Zucker, eine Packung Vanillepudding-Pulver sowie etwas Mondamin verführen. Die Masse auf den Mürbteig geben und mit Zimt und Zucker besttreuen. Dann goldgelb backen. Ein leckeres Rezept für einen Klumpenkuchen/Klumpenblootz, das schnell geht.

Text und Fotos: Andreas Scholz

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