Passt perfekt – von Kopf bis Fuß

Passt perfekt – von Kopf bis Fuß
Alte Kleiderkunst für moderne Menschen: Schuh-, Hut- und Krawattenmacher fertigen exklusive Stücke für Liebhaber.

Hüte sind etwas für alte Männer. Quatsch. Tobias Moretti, Bernie Ecclestone oder die Herrschaften vom spanischen Königshaus greifen vor allem in dieser Jahreszeit gerne zu einer Kopfbedeckung aus Filz – und es sieht verdammt gut aus.

Warum das alles andere als altbacken ist, weiß Hutmacher Anton Kollmann. In seiner Familie wird seit mehr als einem Jahrhundert die Kunst der Hutmacherei von Generation zu Generation weitergegeben. Jeder Hut wird in der kleinen Manufaktur von Hand gefertigt und speziell an seinen Träger angepasst. „Jeder hat ein Hutgesicht, es muss nur Form und Größe passen“, ist Kollmann überzeugt. Ein guter Hutmacher sehe auf den ersten Blick, was einer Kundschaft passe und was nicht. In der Werkstätte lagern 20.000 Rohlinge und unzählige Muster. Manche der sogenannten Rastel und Köpfe, mit denen der Hut in Form gebracht wird, sind über hundert Jahre alt. Früher waren die Menschen viel zu Fuß unterwegs und brauchten den Hut als Schutz vor dem Wetter. Heute ist er ein Accessoires, dass sogar zu Jeans oder legerer Kleidung getragen wird.

Trend zur Individualität und Qualität
Gute Passform, Qualität und Unikate werden in der Mode immer wichtiger. Wer etwas auf sich hält, hebt sich von der Masse ab und entwickelt seinen eigenen Stil. Dazu braucht es kreative Handwerker mit gutem Geschmack und neuen Ideen. Einer davon ist Markus Brunner. Der Betriebswirt gründete das Start-up „Suitcon“ und stattet als mobiler Schneider Herren mit schicken Anzügen aus. Kein Kunde muss mehr den weiten Weg in die Schneiderei oder einen Laden auf sich nehmen, sondern bestellt seinen Anzug einfach per Internet oder App. Damit dieser perfekt sitzt, findet die Anprobe direkt beim Kunden statt. Nicht der Preis, sondern das Service steht im Mittelpunkt.

Ein guter Anzug liegt....

(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Krawatten-Knigge
„Zum klassischen zwei- oder dreiteiligen Anzug ist ein Langarmhemd mit Kentkragen und eine Krawatte mit Windsorknoten passend“, empfiehlt Stil- und Etikettetrainerin Maria Th. Radinger.

Wenn ein Mann keine Krawatte nimmt, sollte das weiße Hemd unbedingt gegen ein Buntes getauscht werden, sonst sehe es aus, als hätte er die Krawatte vergessen. Tagsüber sollte man keinen schwarzen Anzug mit weißem Hemd tragen. Ein schwarzer Anzug ist nur abends, bei Hochzeiten oder Begräbnissen stilvoll. Noch ein Tipp von der Expertin: „Wenn Mann die Krawatte zum Anzug weglässt, dann eventuell ein Einstecktuch passend zur Hemdfarbe wählen.“ Grundsätzlich hat das Einstecktuch niemals dasselbe Muster wie die Krawatte, sollte aber farblich harmonisch dazu passen.

Beim Krawattenkauf sollte auf Qualität geachtet werden. Handgemachte Krawatten sind meist aus Seide, hängen völlig gerade und sind niemals verzogen. Wer gute Qualität haben möchte, muss mit einer Investition von 50 bis 80 Euro rechnen. Um lange Freude an seiner Krawatte zu haben, sollte diese nach dem Ausziehen immer entknotet werden. Stark verknitterte Krawatten lassen sich am besten mit heißen Dampf glätten – aber niemals mit Druck arbeiten. Ein Trick ist, die Krawatte während der heißen Dusche im Bad aufzuhängen. Aufbewahrt werden Krawatten immer hängend, liegend oder gerollt.

In Deutschland gibt es noch ..
(..) TEXT AN DIESER STELLE GEKÜRZT, LIEGT KOMPLETT VOR!

Comeback der Schuhmacher
Über 30 Stunden arbeitet Schuhmachermeister Ernst Stroj an einem maßgefertigten Schuh. Er übt das Handwerk in der fünften Generation aus und stammt aus einer eingesessenen Schuhmacherdynastie. Sogar der Schusterdraht, mit dem der Schuh zusammengenäht wird, wird in seiner eigenen Werkstätte hergestellt. Solche kleinen Handwerksbetriebe feiern ein Comeback. Denn irgendwann hat man genug von Billigware, die bei jedem Schritt drückt. Mit einem maßgeschneiderten Schuh hingegen geht man stundenlang wie auf Wolken. Solche Schuhe kosten rund 600 Euro und bestehen komplett aus Leder. Eine Investition, die sich lohnt. Wer auf seine Maßschuhe aufpasst, kann sie zehn Jahre oder länger tragen. Wichtig ist nur, dass die Schuhe regelmäßig ausgelüftet werden. Neue Absätze oder kleine Reparaturen sind kein Problem, genauso wie modische Modelle. Die Herren haben die Vorzüge der maßgeschneiderten Schuhe wieder entdeckt, nur die Damen zögern noch – zu verlockend sind die High Heels der Saison. Sie lieben eben Abwechslung und große Auswahl.

Fotos: Arneitz, Suitcon
TEXT: Anita Arneitz

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