Südafrika - Die ganze Welt in einem Land

Südafrika - Die ganze Welt in einem Land
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„Die ganze Welt in einem Land“ ist der Slogan, mit dem Südafrika um Reisende wirbt. Und wirklich, wir steigen in Kapstadt aus dem Flieger in den Mietwagen und fühlen uns gleich wie zu Hause. Die Straßenschilder leiten nach Hamburg, Heidelberg und Wupperthal. Aber auch Städtenamen wie Aberdeen, Belfast, Newcastle oder Amsterdam lassen erahnen aus welchen Teilen der Welt sich die Regenbogennation zusammensetzt.

Während wir durch das belebte Kapstadt fahren ist diese Vielfalt an Völkergruppen hautnah zu erleben. Dazu gibt es elf offizielle Amtssprachen von denen Englisch und Afrikaans wohl die Bekanntesten sind. So sind denn auch Speisekarten, Wegweiser und Nationalparkschilder nahezu immer in diesen beiden Sprachen zu lesen. Und gerade Nationalparkschilder bekommen wir viel zu sehen, denn wir sind auf dem Weg von Kapstadt nach Port Elizabeth. Ein großer Teil der Strecke gehört zur „Garden Route“ und trägt ihren Namen zu Recht. Hier können Sie sich auf das Schönste gefasst machen!

Zum Pflichtprogramm in Kapstadt gehört natürlich eine Fahrt mit der Seilbahn den Tafelberg hinauf, der noch 150 km von der Küste entfernt zu sehen ist. Auf dem Gipfel angekommen werden Touristen nicht selten von den possierlichen, recht zutraulichen Klippschliefern willkommen geheißen. Von hier haben Himmelsstürmer einen sagenhaften Blick auf die Kapregion, die zu Füßen dieses imposanten Felsmassivs liegt.

Eindrucksvoll ist auch der Anblick, wenn sich ganz sacht das „Tischtuch“, in Form einer Wolkendecke, über das Plateau des Berges schiebt. Dann sollte man allerdings das Ganze von unten bestaunen, z. B. von der „Waterfront“ aus. Noch Ende der 80er Jahre bestimmten in diesem Teil des Hafens verfallene Lagerhallen und Häuser das Bild. Heute jedoch finden Besucher hier jede Menge stimmungsvolle Restaurants und Geschäfte in alten restaurierten Gebäuden, sowie im Hafenbecken Fischerboote und obendrein prächtige Segel- und Motorjachten. Viele Kapbewohner lassen dann den Tag auf dem „Signal Hill“, bei einem Gläschen Sekt, ausklingen und wir tun es ihnen gleich. Die glutrote Sonne versinkt langsam in der Unendlichkeit der beiden Ozeane, die sich am Kap vereinen.

Naturliebhaber sollten es sich nicht entgehen lassen Abstecher in den „Kirstenbosh Botanical Garden“ ,am Fuße des Tafelberges, und an den „Boulders Beach“, an der „False Bay“, zu machen, um die faszinierende Fauna und Flora zu entdecken. So sind im Botanischen Garten rund 9000 heimische Pflanzenarten, z. B. der riesige Yellowwood-Tree, zu finden und am „Boulders Beach“ brütet eine recht lebhafte Sippe – die Brillenpinguine.

Auf dem Weg zur eigentlichen „Garden Route“ eröffnen sich wunderbare Ein- und Ausblicke in die abwechslungsreiche südafrikanische Landschaft. Üppige Wälder, Weinberge, Ehrfurcht erregende Steilklippen und herrliche Sandstrände wechseln sich ab. Zudem sind in der „False Bay“, der „Walker Bay“ und im „De Hoop Nature Reserve" zwischen Juni und September Wale zu beobachten. Wir lenken unseren Leihwagen bei „George“ ins Landesinnere und besichtigen bei „Oudtshoorn“ sowohl die „Cango Caves“, die zu den größten erschlossenen Tropfsteinhöhlen der Welt gehört, als auch eine der Straussenfarmen, die sehr informativ und unterhaltsam alles rund um den Straussenvogel bietet.

Zurück auf unserer ursprünglichen Strecke führt uns die „Garden Route“ immer an der Küste entlang bis nach „Plettenberg Bay“. Von den Südafrikanern kurzum „Plett“ genannt, lädt die Bucht zum verweilen ein. Vor allem zum Schwimmen, denn der Indische Ozean ist wesentlich wärmer als der Atlantik im Westen. Das scheint auch den Delfinen zu gefallen, die sich hier tummeln.

Noch weiter östlich gelegen bietet sich „Port Elizabeth“ als Ausgangspunkt für Tagesausflüge in die Umgebung an. Wie wäre es mit einer kleinen Safari durch den „Addo Elephant Nationalpark“? In dem Schutzgebiet sind, wie der Name schon sagt, hauptsächlich Elefanten beheimatet. Außerdem aber auch Büffel, zahlreiche Zebras und eine Reihe von Antilopenarten. 2003 wurden sechs Löwen ausgewildert und auch eine Hyänen-Population hat sich seitdem gut im Park eingegliedert. Am Besten sind diese in den frühen Morgenstunden oder aber kurz vor Sonnenuntergang zu beobachten.

Ein perfekter Abschluss für einen abwechslungsreichen Aufenthalt im Süden Afrikas. Doch obwohl sich das Land so bunt, vielfältig und multikulturell präsentiert, ist es die soziale und politische Realität, die einen auf der Reise begleitet – die Apartheid. Zwar wurde die Rassentrennung 1990 abgeschafft, aber die Auswirkungen sind immer noch spürbar. Andererseits ist die Bevölkerung zuversichtlich und macht, nie war der Name passender, dem „Kap der Guten Hoffnung“ alle Ehre.

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Text: Janita Webeler
Fotos: Bildagentur Zoonar (Radoijca Eichert, W. Woyke, Walter G. Allgöwer)
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