Reiseerlebnis Korsika

Reiseerlebnis Korsika

Langsam öffnet sich das Tor des Fährschiffs und gibt den Blick auf den Hafen von Bastia frei. Morgenfrische Herbstluft liegt über der Stadt. Im Herzen der Stadt, dem Place St. Nicolas, drängen sich dicht an dicht Verkaufsstände. Die sonst von der Sonne verwöhnten Plätze, Straßen und Gassen sind noch in ein milchiges Licht getaucht. Doch die Temperaturen steigen stetig und so ist es ein Vergnügen den Ort zu erkunden.

Mitten in der Altstadt liegt Place du Marché mit der Barockkirche Saint-Jean-Baptiste und das alte Rathaus dahinter. Weitere Gebäude, die sich der Neuankömmling anschauen sollte, sind die Oper, die Kapelle Saint-Roche und die Zitadelle mit dem Gouverneurspalast.

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Weiter längs der Küste erreicht der Autoreisende bald Calvi mit der hoch aufragenden Zitadelle am südlichen Ende der Bucht, deren enge verwinkelte Gassen abzulaufen ein Erlebnis ist. Die Festung gilt als Meisterwerk der Baukunst und spiegelt rund 600 Jahre genuesische Herrschaft wider. Ab und zu treffen Spaziergänger auch auf einen der hier stationierten französischen Fremdenlegionäre. Diese sind leicht an ihrer Uniform mit den roten Schulterbesen zu erkennen. Wegen der Fremdenlegion sind jedoch auch einige Teile der Zitadelle für Besucher gesperrt.

Das kann einem an der viel besuchten Hafenpromenade und in den gemütlichen Flaniergassen wohl kaum passieren. Besonders Abends, wenn die Stadt erst richtig erwacht, hat das Hafenviertel einen ganz besonderen Charme. Das warme Licht der Straßenlaternen spiegelt sich verspielt im Hafenbecken, in dem Fischerboote verträumt im Wellengang schaukeln.

Zudem kann Calvi, dank der geschützten Bucht, mit einem wunderbaren Badestrand aufwarten, der ganz seicht ins Meer führt. Weniger ruhig geht es am Küstenabschnitt vor Galeria zu. Bei Baie de Crovani überrollen mannshohe Wellen den Kiesstrand. Durchaus ein gewaltiges Schauspiel und Zuschauer werden nicht müde, den hochgewirbelten, in der Sonne glitzernden Wassertropfen nachzuschauen.

Das Wort Zeit verliert an diesem Ort jegliche Bedeutung. Das war nicht immer so...

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Berühmt ist auch Bonifacio. Die Stadt gilt unter anderem wegen der prachtvollen Höhenlage über dem tiefblauem Meer als eine der schönsten Korsikas. Denn Bonifacio ist so nahe an die Kante der ausgewaschenen Kalksteinklippe gebaut, dass es so wirkt, als könnte die nächste Windböe die Häuser in die Tiefe des Mittelmeeres stürzen lassen. Zahlreiche kleine Gassen ziehen sich durch die Oberstadt. Am Ende der Halbinsel werden wir mit einem phantastischen Ausblick, der bis nach Sardinien reicht, belohnt.

Durch Korkeichenwälder windet sich nun die Straße durch die Bergwelt des Landesinneren bis wir den Kern des Eilands erreichen - Corte. Wanderwege führen in die Abgeschiedenheit. Zum Beispiel in die des Asco-Tals, durch deren Schlucht sich der gleichnamige Fluss schlängelt. Ein großes Waldgebiet aus Stern- und Schwarzkiefern ist noch Heimat für Mufflons und auch Steinadler und Bartgeier sagen sich in den Hängen der Schlucht „Gute Nacht“. Nach den letzten Kilometern bis nach Bastia verabschieden auch wir uns und wünschen zukünftigen Besuchern Korsikas eine „Gute Fahrt“ um die immergrüne Insel.

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Text und Fotos: Janita Webeler