Bauchhirn: Das zweite Gehirn

Warum das Bauchgefühl nicht trügt
Bauchhirn: Das zweite Gehirn

Unser Gehirn ist nicht die einzige Schaltzentrale unseres Körpers. Das enterische Nervensystem (ENS), auch Bauch- oder Darmhirn genannt, ist eine eigene Steuerzentrale, die mehr Einfluss hat als bislang vermutet.

Unser Bauchhirn ist quasi ein Abbild des Kopfhirns und vielleicht sogar der ominöse sechste Sinn. Das enterische Nervensystem besteht aus einem feinen Netzwerk von 200 Millionen Nervenzellen, die den gesamten Magen-Darm-Trakt umhüllen. Die Art der Zellen, die Rezeptoren und auch die Botenstoffe stimmen mit dem Kopfhirn überein. Sie steuern selbstständig die Darmmotorik, rufen gespeicherte Informationen ab und reagieren auf Veränderungen, so wie es eigentlich für unser »denkendes« Kopfhirn typisch ist. Kopf- und Bauchhirn sind über den Vagusnerv verbunden, doch laufen weitaus mehr Nervenbahnen vom Bauch in Richtung Kopf als umgekehrt. Wissenschaftler versuchen durch die Erforschung des Bauchhirns, verschiedenen Krankheiten auf die Spur zu kommen. Denn bei Erkrankungen wie Parkinson, Creutzfeld-Jakob und Alzheimer werden dieselben Arten von Nervenzellen im Gehirn und im Darm geschädigt. 20 Jahre vor der eigentlichen Parkinson-Erkrankung kommt es oft schon zu starken Verdauungsbeschwerden, lange bevor die typischen Parkinson-Symptome wie Zittern auftreten.

Wenn das Bauchhirn neurotisch wird

Auch beim Reizdarmsyndrom, von dem etwa 10 Prozent aller Menschen betroffen sind, vermutet man eine Misskommunikation von Nervenzellen und Darmschleimhaut. Organisch sind die Betroffenen »gesund« und dennoch leiden sie unter starken Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden. Die Experten vermuten dahinter eine Art Neurose des Darms: Die Nervenzellen im Darm sind hyperaktiv und die Übermittlung der »richtigen« Signale ist gestört. Auch psychische Störungen wie Depressionen und Angstneurosen werden durch das enterische Nervensystem beeinflusst. Der Bauch entscheidet mit, wie wir mit Gefühlen umgehen und darauf reagieren. So wird beispielsweise das Serotonin, das im Gehirn für Wohlbefinden sorgt, zum größten Teil im Darm produziert. Weil viele Krankheiten sowohl das Gehirn als auch den Darm gleichermaßen betreffen, hoffen Wissenschaftler, eines Tages vielleicht Erkrankungen wie Parkinson mit einer Darmbiopsie frühzeitig diagnostizieren zu können, was weitaus ungefährlicher ist als eine Gehirnbiopsie.

Der Darm kann »riechen«

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Kopf- und Bauchanalyse

Dass unser Gehirn täglich Millionen von Impulsen, Fakten und Ereignissen im Schläfenlappen und Zwischenhirn auswertet, wissen wir inzwischen. Doch das Bauchhirn steht dem Kopfhirn in seiner Arbeit in nichts nach: Millionen chemischer Substanzen müssen täglich analysiert werden, um die richtigen Verdauungsprozesse in Gang zu setzen.

Bewegung wird nicht nur im Kopf gesteuert

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Krankheiten abwehren ist auch Kopfsache

Die Bekämpfung von Krankheitserregern und Eindringlingen findet vor allem im Darm statt. 85 Prozent der Abwehrzellen sitzen in der Darmschleimhaut. Doch laut neueren Forschungen ist auch der Kopf Teil des Immunsystems: Wird die linke Gehirnhälfte geschädigt, zum Beispiel bei einem Schlaganfall, ist der Körper anfälliger für Infektionen.

Nicht nur der Kopf erinnert sich

Zum Speichern von Informationen und Abrufen von Erlerntem setzt der Kopf verschiedene Areale ein. Eine zentrale Rolle für die Gedächtnisbildung spielt der Hippocampus. Er verändert sich sogar, wenn wir viel lernen müssen. Taxifahrer, die viele Straßennamen kennen müssen, haben einen größeren Hippocampus als »Otto Normalverbraucher«. Doch auch das Bauchhirn hat ein »Gedächtnis«: Reaktionen auf bestimmte Reize oder Störungen im Darm werden gespeichert. Dieses »erlernte« Verhalten sorgt im Wiederholungsfall für schnellere Reaktionen. Wer beispielsweise als Kind häufig unter Darmkoliken gelitten hat, erkrankt als Erwachsener eher am Reizdarmsyndrom.

Das Bauchgefühl trügt nicht

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Das dritte Gehirn: intelligente Darmbakterien

Unabhängig von Wohnort, Geschlecht, Alter und Lebensweise gibt es drei unterschiedliche Darmfloratypen, sogenannte Enterotypen. Wissenschaftler vergleichen sie mit Blutgruppen. Die Bakterien unterscheiden sich nach der Fähigkeit, Nahrung in Energie umzusetzen. Auch die Vitaminproduktion ist bei den drei Enterotypen unterschiedlich hoch.

Enterotyp 1: Bacteroides, eine kohlenhydratspaltende Spezies, herrscht hier vor.
Enterotyp 2: Prevotella-Bakterien bauen Proteine ab und sind bei diesem Typ dominant.
Enterotyp 3: Ruminococcus-Bakterien spalten Schleimstoffe (Muzine) und Zucker und sind die »Hauptbewohner« des Darms von Typ 3.

Wissenschaftler fanden heraus, dass Bakterien das Verhalten von Mäusen ändern. Sterile Mäuse sind weitaus risikobereiter in ihrem Verhalten als Mäuse, denen Bakterien verabreicht wurden. Bakterien können Gene aktivieren oder abschalten. Bei Tests mit gesunden Frauen, die zwei Wochen lang Probiotika einnahmen, änderte sich ihr Verhalten bei Stress. Bestimmte Hirnregionen waren weniger aktiv, wie auf MRI-Bildern deutlich wurde und die Frauen reagierten gelassener.

Was unser zweites Hirn erschüttert

Eine echte Gehirnerschütterung wird man beim Bauchhirn nicht diagnostizieren können. Doch eine Reihe von Dingen können auch dem Bauchhirn »Kopfzerbrechen« bereiten: Stress, Angst, Trauer, traumatische Erlebnisse: Der Magen-Darm-Trakt ist das am stärksten psychosomatisch reagierende Organ. Unangenehme Folgen wie Blähungen, Appetitlosigkeit, Heißhungerattacken, Krämpfe, Durchfall, Verstopfung, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und nicht zuletzt chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa treten dann häufig auf. Doch auch Genussgifte wie Alkohol und Nikotin oder Medikamente wie Antibiotika können die »bakteriellen Mitbewohner« ganz schön erschüttern und aus dem Gleichgewicht bringen. Dann kann die Darmflora etwas Unterstützung gebrauchen: Milchprodukte, Ballaststoffe, Obst, Gemüse, wenig Zucker und Probiotika fördern »nützliche« Bakterien und halten krankmachende Keime fern.

Gehirnjogging für den Bauch?

Unsere »grauen Zellen« im Gehirn funktionieren umso besser, je öfter sie beansprucht und gefordert werden. Dazu zählt Lesen und neue Sprachen lernen genauso wie Bewegung. Schon einfache Spaziergänge fördern die Hirnleistung. Der Kopf liebt alles, was neu ist: Denksportaufgaben, im Internet surfen, ein Instrument lernen oder auch Computerspiele lassen neue Verbindungen zwischen den Nervenzellen entstehen und kommen den geistigen Fähigkeiten zugute.

Doch kann man auch den Darm trainieren? Die Antwort lautet: Ja, allerdings in begrenztem Umfang. Das geht jedoch schon beim Kauen los. Langes und gründliches Kauen hilft dem Darm enorm bei seiner Arbeit. Weiterhin braucht der Darm vor allem Bewegung. Sind wir träge, so wird es auch unser Darm (und unser Kopf). Und funktioniert dann nicht mehr ordentlich. Auch feste Toilettenzeiten helfen dem Darm bei einer geregelten Verdauung. Doch erzwingen Sie nichts. Entspannung hilft da schon eher. Deshalb ist eine Zeitung oder ein Buch auf der Toilette gar keine schlechte Idee. Das lenkt ab vom eigentlichen »Geschäft« und mit der Entspannung kommt die Sache ins »Rollen«.

So reist die Nahrung durch den Körper

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Text: Angelika Lensen
Fotos: Bildagentur Zoonar (Dekloroom, Axel Bueckert, Rufar, Spectral)

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