Gestatten: Grünspecht! Vogel des Jahres 2014

Schönes Grün im Gras
Der farbenfrohe Grünspecht ist der Vogel des Jahres 2014 und kommt vor allem im Lebensraum Streuobstwiese vor

Dünnbrettbohrer gibt es in der Politik genug und Volksvertreter, die mit gespaltener Zunge reden leider auch. Der Grünspecht dagegen bohrt lieber mit seinem Schnabel Löcher in den Boden, um mit flinker Zunge seine Leibspeise zu erbeuten. Der Grünspecht (lat.: Picus viridis) ist ein wahrer Ameisenkiller!

Nachdem er mit seinem Schnabel ein Loch in das Ameisennest am Boden oder in einem Baumstumpf geschlagen hat, dringt er mit seiner zehn Zentimeter langen Zunge in die Ameisengänge ein. Ameisen sowie deren Larven und Puppen bleiben an dem empfindlichen Tastorgan kleben.

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Kein Grünschnabel bei der Jagd
Manchmal bedient sich der „fliegende Zorro“ einer anderen Jagdstrategie – dann schlägt er einfach das Ameisennest auseinander. Den Speiseplan des grünen „Woodpeckers“ ergänzen Insekten, Regenwürmer, Schnecken sowie Beeren und Obst. Ähnlich wie die Romanfigur „Zorro“ trägt der Grünspecht eine „Maske“. Die schwarze Gesichtsmaske reicht dem Vogel vom Schnabel bis hinter die Augen.

Am wohlsten fühlt sich der Grünspecht auf Streuobstwiesen. Dort gibt es alte Bäume, in denen der Grünspecht eine Höhle anlegen kann, um seine fünf bis acht Jungen groß zu ziehen. Sein grünes Federkleid ist in der halboffenen Wiesenlandschaft eine gute Tarnung.

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Grashüpfer
Lustig sieht es aus, wenn der Grünspecht in bogenförmigen Bahnen fliegt oder am Boden herum hüpft. Er ist eben ein echter „Gras- bzw. Erdspecht“ – im Gegensatz zu anderen Spechten, die lieber am Baumstamm „rumturnen“. „Kjück-Kjück-Kjück“ – charakteristisch ist auch der dynamische Ruf des Ameisenjägers, der einem gellenden Lachen ähnelt.

Noch hat der Grünspecht vielerorts gut lachen. Während der Grauspecht – mit diesem wird der Grünspecht optisch gerne verwechselt – unter dem Schwund von Obstwiesen leidet, erobert der Grünspecht neue Lebensräume. So weicht er in der Stadt auf Industrie-Brachen aus, um auf Ameisenjagd zu gehen.

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Streuobstwiesen schützen
Obwohl der Grünspecht häufig ist, haben der Naturschutzbund (NABU) und der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) ein Zeichen gesetzt: der Grünspecht ist der „Vogel des Jahres 2014“. Der Grünspecht dient bei der Naturschutzkampagne als Repräsentant für den Lebensraum Obstwiese.

Der NABU führt zahlreiche Projekte durch, um die traditionelle Obstwiese zu retten. Die Kooperation mit dem „Förderkreis regionaler Streuobstbau Hohenlohe-Franken e.V.“ zählt beispielsweise dazu. Seit 1998 vertreibt der Verein seine Säfte, Most, Obstbrand und Honig unter dem Markennamen „Grünspecht“. Wer einen Grünspecht-Apfelsaft trinkt, unterstützt damit die Artenvielfalt auf Streuobstwiesen.

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Weitere Infos:
www.nabu.de/aktionenundprojekte/vogeldesjahres/2014-gruenspecht/projekte/index.html

Text: Andreas Scholz,
Fotos: Andreas Scholz, Zoonar/Siegmar Tylla

HINWEIS: UMFANGREICHE BILDSERIE KANN GELIEFERT WERDEN!