Afrika, Simbabwe – meine ersten Eindrücke

Afrika – meine ersten Eindrücke

Endlich Urlaub! Endlich frei! Endlich keine Alltagsprobleme mehr! Vier Wochen Freiheit, Abenteuer und vielleicht auch ein bisschen Erholung lagen vor mir. Ich klappte meine Sitzlehne zurück und nahm mir vor, die achteinhalb Stunden Flug bis Nairobi entspannt zu genießen. Ich würde dort pünktlich ankommen und problemlos den Anschlussflug nach Harare erreichen. Ein bisschen beunruhigten mich die Unruhen in Simbabwe ja schon – aber andererseits war die Hauptstadt ja noch nicht betroffen und außerdem würde ich nur eine Nacht bleiben ...

Als ich dann jedoch im Reiseführer las, dass Harare ohnehin ein sehr gefährliches Pflaster sei und dringend davon abgeraten wurde, dort eine Kamera zu „entblößen“, stand mein Entschluss fest: Anstatt eine Nacht in der Stadt zu verbringen, würde ich gleich weiter nach Victoria Falls fliegen. Die Victoriafälle waren sowieso ungleich interessanter und überfallen lassen müsste ich mich ja nicht unbedingt.

Voller Optimismus, Vorfreude und strotzend vor Selbstbewusstsein kreuzte ich auf dem Einwanderungsformular unter „Grund für die Einreise“ „Business“ an. Schließlich befand ich mich ja auf einer Fotoreise und hatte vor, die hoffentlich zahlreichen brillanten Aufnahmen später zu vermarkten. Erst als mich der Einwanderungsbeamte am Flughafen in Harare kritisch musterte und meine Papiere ungewöhnlich lange überprüfte, fiel mir plötzlich wieder ein, was ich sonst noch in meinem schlauen Reiseführer gelesen hatte: unter gar keinen Umständen als Einreisegrund irgend etwas anderes als „Tourismus“ angeben, sonst hat man einen Haufen Ärger!

Der Reiseführer hatte Recht: ich bekam einen Haufen Ärger. Am Flughafen erhielt ich lediglich eine für einen Tag gültige Aufenthaltserlaubnis und die Auflage, mich am selben Tag in der Einwanderungsbehörde in Harare zu melden und meinen Aufenthalt genehmigen zu lassen. Dem Flieger nach Victoria Falls konnte ich nur noch hinterher winken. Dann machte ich mich zähneknirschend auf in die Stadt.

Ein paar Stunden später hatte ich mein Zimmer im empfehlenswerten Bronte Hotel bezogen, war bereits auf der Einwanderungsbehörde gewesen, noch kein einziges Mal überfallen worden, und schlenderte nun, Zeit totschlagend, durch die Stadt. Meine Kamera befand sich unsichtbar und relativ sicher im Rucksack und wurde nur zum Fotografieren möglichst schnell herausgeholt und gleich wieder verstaut. Ständig bewusst war mir die Warnung, die der Hotelportier inzwischen aufgefrischt hatte: in Harare zu fotografieren sei nicht empfehlenswert, das Risiko, dass die Kamera geklaut werde, groß.

An einen anderen Rat meines Reiseführers erinnerte ich mich leider wieder erst, als es zu spät war: In Simbabwe ist es verboten, Regierungsgebäude zu fotografieren! Als zwei Polizisten mich zu sich herüber winkten, fiel er mir wieder ein. Die beiden fragten mich, ob ich auch nicht das Town House fotografiert hätte. Ich wisse sicherlich, dass das nicht erlaubt sei. „Äh, I don´t think so“, erwiderte ich, obwohl ich gerade Selbiges als eines der attraktivsten Gebäude der Stadt ins Visier genommen hatte.

„Where are you from?“, fragte mich der eine der beiden sehr jungen Beamten. Beide trugen ein recht großes Gewehr, das im Streitfall ein recht großes Loch verursacht hätte. „I´m from Germany. From a town near Hamburg”, erwiderte ich.
Ich wäre doch sicherlich in der Lage, ihm eine Reise nach Deutschland zu finanzieren, meinte der eine Polizist.
„Oh Gott! Hierzulande ist die Polizei absolut korrupt. Dieses Bestechungsangebot ist bestimmt deine einzige Chance, einem mehrjährigen Knastaufenthalt in Afrika zu entgehen“, dachte ich und erklärte ihm freundlich, dass ich dazu finanziell nicht in der Lage sei, was der Polizist ohne weiteres akzeptierte. Wir unterhielten uns noch eine Weile über dieses und jenes.

Schließlich baten die beiden mich, ein Foto von ihnen zu machen (mit Town House im Hintergrund) und ihnen zuzuschicken. Ich packte gerade die Kamera aus, als die Polizisten sichtlich nervös wurden. Der Grund dafür war schnell erkannt: es näherte sich der wesentlich ältere und wesentlich grimmigere Vorgesetzte und begrüßte mich mit den Worten: „Sie haben doch wohl nicht das Regierungsgebäude fotografiert?“.

„Sie haben doch sicherlich nur die Bank dort drüben fotografiert, nicht das Town House hier, warf mir der eine der beiden jungen Polizisten sogleich als Rettungsanker zu, den ich natürlich sofort dankbar auffing. Dann könne ich jetzt gehen, beeilte er sich zu sagen, bevor der Vorgesetzte Gelegenheit hatte, weitere Fragen zu stellen. Ich ging.

Wieder Zeit totschlagend schlenderte ich weiter durch die Stadt, ständig darauf bedacht, keine auch nur im Entferntesten an Regierungsgebäude erinnernden Bauten zu fotografieren. Stets präsent war mir auch die Warnung des Hotelportiers, mich vor jungen Männern, die mich auf der Straße ansprechen, äußerst in acht zu nehmen. Viele dieser jungen Leute hätten es nur darauf abgesehen, mich zu berauben!

„How are you? Where are you from?”, fragte mich plötzlich ein junger Mann schräg von hinten. Ich versuchte, ihn abzuwimmeln – ohne Erfolg. Er erzählte mir, er sei früher Straßenkind gewesen, habe aber sein Leben in den Griff gekriegt und würde nun mit Straßenkindern arbeiten. „Aha, die Mitleid-Masche“, dachte ich. „Gleich bittet er dich um Geld und entreißt dir die Brieftasche.“ Ob ich etwas Geld übrig hätte, wollte er wissen. Trotz aller Vorbehalte erhoffte ich mir, ihn durch eine kleine Spende loszuwerden. „Schließlich ist ja kein Kumpel von ihm in der Nähe“, dachte ich, achtete auf ausreichend Sicherheitsabstand und zückte meine Geldbörse. „Mein Freund dort kann dir bestätigen, dass ich die Wahrheit gesagt habe“, sagte Freedom, auf einen direkt neben mir stehenden zweiten jungen Mann deutend.
Die beiden raubten mich nicht aus. Freedom nahm das Geld dankend entgegen und stellte mir zwei weitere Freunde vor, die gerade dazugekommen waren, Clive und Duncan. Sie zeigten mir Ansichtskarten, die sie in ihrem Workshop mit Straßenkindern selbst hergestellt hatten und die alle mit dem offiziellen Stempel des Selbsthilfeprojektes versehen waren. Mein Misstrauen war plötzlich wie weggefegt. Ich verabredete mit Freedom, Clive und Duncan, sie zu interviewen, mietete ein Taxi und fuhr mit ihnen durch inzwischen stockdunkle Nacht ins etwa zwanzig Kilometer entfernte Chitungwiza zu ihrem Workshop. Dort wurden ein paar Kinder des Projektes zusammen getrommelt und ich erhielt einen höchst interessanten Einblick in ihre Arbeit.

Um den ereignisreichen Tag möglichst gemütlich ausklingen zu lassen, lud ich Freedom, Clive und Duncan noch in die Bar des Bronte Hotels ein – sehr zur offensichtlichen Missbilligung des Hotelpersonals.

(..) Text an dieser Stelle gekürzt, liegt komplett vor!

Text und Fotos: Siegfried Kuttig
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