Berufsfeld Erzieher/in

Traumberuf oder Knochenjob?
Mittwoch 9.27 Uhr in der Hamburger Kita „Kunterbunt“. Eltern bringen die letzten Kinder, ein Kleinkind weint als die Mutter geht und in einer Ecke streiten sich zwei Jungen. Es herrscht ein ziemliches Durcheinander. Dann ertönt ein Gong, letzte Küsse, alle Eltern verlassen schnell den Raum. Plötzlich ist es ruhig. Die Kinder sitzen zum Frühstück mit den Erziehern zusammen an kleinen Tischen. Niemand tanzt aus der Reihe. Das Morgenritual im Kindergarten.

Wer um 9.35 in die Gruppe schaut, könnte den Beruf Erzieher/in für einen Traumjob halten. Wer um 9.27 Uhr in der Kita vorbeikommt wird es sich vielleicht nochmal überlegen. Die Wahrheit liegt in der Mitte. Es reicht nicht aus Kinder zu mögen. Die Arbeit ist auch körperlich anstrengend und erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz. „Der Job an sich ist toll, doch man ist permanent Ansprechpartner und hat wenig Ruhephasen“ beschreibt Denise, Erzieherin im Kunterbunt Ihre Arbeit. „Eine gewisse Gelassenheit ist daher in diesem Beruf unverzichtbar“. Die Ausbildung beinhaltet neben pädagogischen und didaktischen Inhalten oft auch Bereiche der Rhythmik, Sonderpädagogik, Jugend- und Familienrecht, Psychologie oder Kunst- und Werklehre.

„Die Arbeit mit Kindern macht mir seit Jahren viel Spaß“ sagt Birte, Erzieherin im Kunterbunt „aber, fügt ihre Kollegin Kia hinzu „aufgrund der schlechten Bezahlung würde ich mich nicht noch einmal für diesen Beruf entscheiden“. Später kommt Boris hinzu und sagt, dass man die niedrigen Löhne unbedingt erwähnen müsse. „Schau mal auf den Seiten der GEW oder bei VERDI nach“ rät er mir.

Boris, ein männlicher Erzieher im Kunterbunt,  ist eine Ausnahmeerscheinung. Denn rund 95% der Beschäftigten in den deutschen Kitas sind weiblich. Bei den Sozialpädagogen liegt der Männeranteil immerhin noch bei knapp 12 %, bei den Erziehern sind es gerade mal 3,5%. Das mag an überholten Geschlechterrollen liegen, es liegt aber auch am Zuschnitt der Arbeitsplätze. Nur ein Drittel aller Erzieher hat eine Vollzeitstelle. Die meisten sind in Teilzeit angestellt.

Erzieherinnen sind nach den Lehrerinnen die zahlenmäßig größte Berufsgruppe des gesamten Bildungs-, Sozial-, und Erziehungswesen. Wer sich für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheidet sollte eine Portion Leidenschaft mitbringen. Das Grundgehalt der Kita-Erzieherinnen liegt bei 1764 Euro bis 2493 Euro Brutto. Es gibt bisher zu wenige Aufstiegschancen und die Anforderungen steigen.

In Zukunft wird von Erzieherinnen erwartet, dass sie in den Bereichen Naturwissenschaften, Mathematik und Sprachförderung die Kinder noch stärker auf den Schulunterricht vorbereiten. Auch die Integrationsarbeit soll weiter ausgebaut werden. Dafür werden Pädagogen gebraucht, die an der Fachhochschule oder Uni studiert oder sich entsprechend Kollegs weiterqualifiziert  haben. Ob der Staat auch bereit sein wird, diese Fachkräfte marktgerecht  zu bezahlen steht dagegen noch in den Sternen.

Denise hat fünf Jahre als Vollzeit-Erzieherin im Kunterbunt gearbeitet, jetzt absolviert sie ein Lehramtsstudium im Bereich Berufsbildender Schulen und kommt zweimal die Woche zum Jobben in die Kita. „Die Arbeit im Kindergarten hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, es fehlte nur eine Zukunftsperspektive. Als sich dann die Chance für das Studium eröffnete, habe ich mich sofort dafür entschieden“ berichtet sie. Denise kann trotz Ihres Realschulabschlusses studieren, weil sie einen entsprechenden langjährigen Tätigkeitsnachweis als Erzieherin sowie ein Ausbildung an der Fachhochschule für Sozialpädagogik vorzuweisen hatte. Nach dem Studium will sie selber Erzieherinnen ausbilden. Die Jobaussichten sind gut. In den kommenden sechs Jahren soll das Angebot an Betreuungsplätzen für die unter Dreijährigen verdreifacht werden. Es werden also entsprechend ausgebildete Erzieherinnen gebraucht.

Wo arbeiten Erzieherinnen?
Die Tätigkeits- und Berufsfelder von Erzieherinnen und Erziehern sind sehr vielfältig. Sie arbeiten in Kinderkrippen, Kindergärten, Horten, Schulen (insbesondere Ganztagesschulen), Behinderteneinrichtungen sowie Einrichtungen der Jugendhilfe (Heime) und Freizeiteinrichtungen und teilweise auch in Krankenhäusern oder auch in der Altenarbeit.

Ausbildungswege
Die Ausbildung zum Erzieher/in wird in den Bundesländern unterschiedlich geregelt. Voraussetzung ist meist ein mittlerer Bildungsabschluss und eine berufspraktische Vorbildung. Hierbei kann es sich um ein- bis zweijähriges Vorpraktikum handeln, in einigen Bundesländern ist für die Aufnahme in die Schule aber auch eine vorausgegangene Ausbildung vorgeschrieben (z. B. die zum Sozialassistenten). Die Ausbildung an den Fachschulen für Sozialpädagogik dauert dann drei bis fünf Jahre. Mit Beginn des Wintersemesters 2007/2008 gibt es an 24 deutschen Fachhochschulen und vier Universitäten die Möglichkeit, ein Studium der „Frühkindlichen Pädagogik“ aufzunehmen.

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Weiterführende Informationen:
www.erzieherin-online.de
www.bildungsserver.de
www.gew.de/Bildungsbereiche_2.html



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